Hallo Moritz und willkommen im Forum,
Eine Borreliose erachte ich als möglich. Du hast mehrere Zeckenstiche erinnerlich, die IgG sind im ELISA und Blot positiv und du hast Beschwerden, die bisher nicht anders erklärt werden konnten. Die Differentialdiagnostik war schon ziemlich umfangreich. Offen blieb für mich die Frage, ob du auch bei einem Rheumatologen warst, der den positiven ANA nachging. In der Regel wird solchen Befunden nach meiner Erfahrung nicht nachgegangen, wenn keine Entzündungszeichen nachweisbar sind. Ob und inwiefern eine rheumatische Erkrankung (Kollagenose?) trotzdem möglich wäre, weiss ich nicht. Die Aussagekraft der Borreliosetests hinsichtlich Unterscheidung einer aktiven und früher durchgemachten Infektion sind beschränkt.
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Deine Beschwerden sind unspezifisch, also nicht beweisend für eine Borreliose. Geltende Lehrmeinung würde eine Borreliose bei dir aufgrund der Symptome ausschliessen. Lyme Docs würden das anders sehen. Dazu musst du wissen, dass Experten sich in kaum einem Punkt zur Borreliose einig sind. Als Patient sollte man die Kontroverse kennen, damit man beim "normalen" Arzt nicht belächelt wird und Chancen hat, etwas zu erreichen. Hier eine grobe Übersicht der strittigen Punkte:
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Lager A spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung, Lager B in etwa die Meinung der Lyme-Docs
Allfällige andere Zoonosen und/oder Ko-Infektionen erachte ich ebenfalls für möglich. Von wechselnden Beschwerden und fehlender Belastbarkeit/Leistungsknick wird von Borreliose-Betroffenen oft berichtet. Die Schwäche in den Beinen kenne ich aus eigener Erfahrung und war dann schlussendlich auch der Grund, warum ich nicht mehr arbeiten gehen konnte. Ich schaffte die Morgenhygiene und den Arbeitsweg nicht mehr. Ich hatte aber auch mal eine junge Frau in der Beratung, die auch so müde Beine hatte. Bei ihr wurde schlussendlich eine pulmonale Hypertonie diagnostiziert. Da hatte ein Lyme-Doc bei der Differentialdiagnose ganze Arbeit geleistet, was man nicht von allen behaupten kann. Fieber bei Borreliose ist eher selten. Da würde ich eher auf Ko-Infektion/andere Zoonose tippen. Die genauen Symptome der durchgemachten "Grippen" könnten Hinweise liefern.
Was würde ich tun? Den positiven ANA nachgehen (Rheumatologe), wenn nicht schon geschehen. Mögliche Ko-Infektionen/Zoonosen so gut wie möglich abklären aufgrund Vorgeschichte und Symptome. Einen Therapieversuch machen nach Leitlinien der DGB und/oder ILADS. Sie empfehlen längere und höhere Dosierungen als geltende Lehrmeinung und Fachinformation der jeweiligen Antibiotika. Wenn der Verdacht auf eine mögliche Zoonose/Ko-Infektion besteht, der nicht sicher nachgewiesen oder ausgeschlossen werden kann, beim Therapieversuch berücksichtigen.
Leitlinien ILADS 2008
Leitlinien ILADS 2014, Runterscrollen und pdf anklicken
Leitlinien DBG
Hast du weitere Fragen, um eine Entscheidung treffen zu können, zögere nicht sie zu stellen. Wir versuchen, sie so gut wie möglich zu beantworten.
LG, Regi
Eine Borreliose erachte ich als möglich. Du hast mehrere Zeckenstiche erinnerlich, die IgG sind im ELISA und Blot positiv und du hast Beschwerden, die bisher nicht anders erklärt werden konnten. Die Differentialdiagnostik war schon ziemlich umfangreich. Offen blieb für mich die Frage, ob du auch bei einem Rheumatologen warst, der den positiven ANA nachging. In der Regel wird solchen Befunden nach meiner Erfahrung nicht nachgegangen, wenn keine Entzündungszeichen nachweisbar sind. Ob und inwiefern eine rheumatische Erkrankung (Kollagenose?) trotzdem möglich wäre, weiss ich nicht. Die Aussagekraft der Borreliosetests hinsichtlich Unterscheidung einer aktiven und früher durchgemachten Infektion sind beschränkt.
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Deine Beschwerden sind unspezifisch, also nicht beweisend für eine Borreliose. Geltende Lehrmeinung würde eine Borreliose bei dir aufgrund der Symptome ausschliessen. Lyme Docs würden das anders sehen. Dazu musst du wissen, dass Experten sich in kaum einem Punkt zur Borreliose einig sind. Als Patient sollte man die Kontroverse kennen, damit man beim "normalen" Arzt nicht belächelt wird und Chancen hat, etwas zu erreichen. Hier eine grobe Übersicht der strittigen Punkte:
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Lager A spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung, Lager B in etwa die Meinung der Lyme-Docs
Zitat:Eitrige entzündung im Hals, 5 Tage Doxycylin danach ging es mir so gut wie schon lange nicht mehr, allerdings nur 2 Tage danach hat es mich komplett umgehauen und ich lag 2 Wochen mit Grippe im BettWeisst du noch, wie hoch die Dosis war? Waren das auch nur zweimal 100 mg täglich wie aktuell?
Zitat:Kurz befor ich das erste mal Beschwerden hatte habe ich mit einem Bekannten einen alten Schuppen ausgeräumt.Gabs da noch andere Tiere, mit denen du irgendeiner Weise (z.B. deren Kot) in Kontakt kamst? z.B. Tauben, Fledermäuse etc.?
Zitat:Außerdem hatte ich schon mit einigen streunenden Katzen und ihren Jungen zu tun.Auch hier wäre natürlich eine Zoonose möglich. Wurdest du gekratzt oder gebissen? Machten die Streuner einen gesunden Eindruck? Wenn nein: Welche Symptome hatten sie?
Allfällige andere Zoonosen und/oder Ko-Infektionen erachte ich ebenfalls für möglich. Von wechselnden Beschwerden und fehlender Belastbarkeit/Leistungsknick wird von Borreliose-Betroffenen oft berichtet. Die Schwäche in den Beinen kenne ich aus eigener Erfahrung und war dann schlussendlich auch der Grund, warum ich nicht mehr arbeiten gehen konnte. Ich schaffte die Morgenhygiene und den Arbeitsweg nicht mehr. Ich hatte aber auch mal eine junge Frau in der Beratung, die auch so müde Beine hatte. Bei ihr wurde schlussendlich eine pulmonale Hypertonie diagnostiziert. Da hatte ein Lyme-Doc bei der Differentialdiagnose ganze Arbeit geleistet, was man nicht von allen behaupten kann. Fieber bei Borreliose ist eher selten. Da würde ich eher auf Ko-Infektion/andere Zoonose tippen. Die genauen Symptome der durchgemachten "Grippen" könnten Hinweise liefern.
Was würde ich tun? Den positiven ANA nachgehen (Rheumatologe), wenn nicht schon geschehen. Mögliche Ko-Infektionen/Zoonosen so gut wie möglich abklären aufgrund Vorgeschichte und Symptome. Einen Therapieversuch machen nach Leitlinien der DGB und/oder ILADS. Sie empfehlen längere und höhere Dosierungen als geltende Lehrmeinung und Fachinformation der jeweiligen Antibiotika. Wenn der Verdacht auf eine mögliche Zoonose/Ko-Infektion besteht, der nicht sicher nachgewiesen oder ausgeschlossen werden kann, beim Therapieversuch berücksichtigen.
Leitlinien ILADS 2008
Leitlinien ILADS 2014, Runterscrollen und pdf anklicken
Leitlinien DBG
Hast du weitere Fragen, um eine Entscheidung treffen zu können, zögere nicht sie zu stellen. Wir versuchen, sie so gut wie möglich zu beantworten.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz