23.05.2020, 05:21
Der sichere Ausschluss einer Borreliose ist leider unmöglich. Arthritis beschreibt nur einen Zustand. Die Ursachen können infektiös oder autoimmun bedingt sein. Deshalb wäre der Ausschluss einer rheumatischen Erkrankung sicher sinnvoll. Warst du diesbezüglich schon bei einem guten Rheumatologen? Dann gibts noch eine Reihe von Erregern, die zu einer Arthritis führen können (z.B. Chlamydien, Yersinien, Streptokokken, Staphylokokken, Gonokokken, Syphilis, HIV, etc.). Wurden da schon Untersuchungen gemacht? Inwiefern die Erreger weitere für dich passende Allgemeinsymptome machen können, müsstest du selbst recherchieren. Vielleicht weiss auch ein User hier noch was dazu.
Hast du auch Gelenkschwellungen? Dann wäre die Untersuchung von Gelenkwasser und/oder Gelenkhaut auch sinnvoll. Wenn das gemacht wird, würde ich wollen, dass mittels PCR nach den verdächtigen Erregern gesucht wird. PCR weist DNA/DNS von den Erregern nach und ist somit ein Direktnachweis, im Gegensatz zu den Blutuntersuchungen (Serologien), wo mittels Antikörpersuche die Immunreaktion auf die Erreger gemessen wird. Leider ist PCR bei der Borreliose nicht sehr sensitiv, was heisst, dass relativ oft (30-50%) mit falsch negativen Ergebnissen gerechnet werden muss. Ein positives Ergebnis wäre hingegen richtungsweisend. Von einer Arthritis hättest du was bemerken müssen (Schmerzen, Gelenkschwellung). Wenn das nicht der Fall ist, ist die Diagnose anzuzweifeln. Bist du sicher, dass von Arthritis die Rede war? Oder hast du das mit Arthrose verwechselt?
Die Moral von der Geschicht: Sollten andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen sein, bleibt dir nur der Therapieversuch, um zu schauen, ob eine Besserung eintritt.
LG, Regi
Hast du auch Gelenkschwellungen? Dann wäre die Untersuchung von Gelenkwasser und/oder Gelenkhaut auch sinnvoll. Wenn das gemacht wird, würde ich wollen, dass mittels PCR nach den verdächtigen Erregern gesucht wird. PCR weist DNA/DNS von den Erregern nach und ist somit ein Direktnachweis, im Gegensatz zu den Blutuntersuchungen (Serologien), wo mittels Antikörpersuche die Immunreaktion auf die Erreger gemessen wird. Leider ist PCR bei der Borreliose nicht sehr sensitiv, was heisst, dass relativ oft (30-50%) mit falsch negativen Ergebnissen gerechnet werden muss. Ein positives Ergebnis wäre hingegen richtungsweisend. Von einer Arthritis hättest du was bemerken müssen (Schmerzen, Gelenkschwellung). Wenn das nicht der Fall ist, ist die Diagnose anzuzweifeln. Bist du sicher, dass von Arthritis die Rede war? Oder hast du das mit Arthrose verwechselt?
Zitat:Denn auch bei negativem Bluttests, kann eine Borreliose bestehen und das kann nur ein Spezialist per Differential Diagnose diagnostitieren.Diese Meinung teile ich nicht. Auch ein sogenannter "Spezi" kann die Diagnose nicht sichern. Sie haben diagnostisch keine besseren Möglichkeiten als die "normalen" Ärzte. Der Unterschied ist, dass die Chancen auf einen Therapieversuch beim Spezi höher sind. Dass Spezis bessere Differantial-Diagnose machen, würde ich nicht pauschal behaupten.Therapeutisch haben auch Spezis nur Antibiotika (AB). Alles andere ist Erfahrungsmedizin und reine Rumpröbelei. Übrigens: Den Titel Borreliose-Spezialist gibt es eigentlich nicht. Wenn hier von Spezis die Rede ist, dann handelt es sich um Ärzte aller Fachrichtungen, die eine andere Ansicht zur Borreliose haben, als geltende Lehrmeinung vertritt. Wann immer eine Borreliose nicht nach Schulbuch verläuft oder nicht sicher ausgeschlossen werden kann, bekommen Betroffene bei Spezis in der Regel eine Chance mit einem Therapieversuch. Leider sind die meisten Spezis privat zu bezahlen und es hat auch solche dabei, die die Borreliose als Goldgrube entdeckt haben. Borreliose bei negativem Bluttest kann ich aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen. Komplett negativ war er nicht, aber auch nicht auffällig genug, damit er als positiv interpretiert wurde. Die PCR von Blut und verdächtiger Hautprobe war dann aber positiv. In meinem Bekanntenkreis gab es jemanden, der auch komplett negative Bluttests hatte, obwohl er schon die Hautveränderungen des Stadiums 3 hatte. Die waren so typisch, dass sogar ein Unispital die Diagnose trotz negativer Laborergebnisse stellte. Möglich ist bei der Borreliose fast alles, zu beweisen fast nichts.
Die Moral von der Geschicht: Sollten andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen sein, bleibt dir nur der Therapieversuch, um zu schauen, ob eine Besserung eintritt.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz