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Wie ist ein IgG von 14 und ein IgM 19 zu sehen?
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Hallo und willkommen im Forum

Wenn die Werte nur als Zahl ausgedrückt sind, wurde vermutlich nur der erste Suchtest (ELISA) gemacht. Mehr Infos zu den Blutuntersuchungen (Serologien) findest du hier:
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Der Bestätigungstest erübrigt sich bei dir, da der Borrelienkontakt mit der Wanderröte in der Vorgeschichte bewiesen ist. Mehr kann der Blot auch nicht nachweisen. Die Frage ist, ob noch Borrelien da sind oder nicht. Es gibt leider immer noch keinen Test auf dieser Welt, der diese Frage beantworten kann. Wer etwas anderes erzählt, weiss es nicht besser oder lügt. Verlaufskontrollen können höchstens noch Hinweise liefern, wenn das Blut im selben Labor unter Einbezug des Vorserums untersucht wird, denn allein schon das Raumklima könne Einfluss auf die Ergebnisse haben. Ergebnisse von unterschiedlichen Labors können nicht verglichen werden, da unterschiedliche Testkits verwendet werden. Lediglich die Werte vom ELISA zu vergleichen hinkt meiner Meinung auch. Der ELISA ist kreuzreaktiv bei anderen Erregern (z.B. EBV, Syphilis) und Kankheiten (z.Rheuma). So muss ein ansteigendes positives Ergebnis nicht unbedingt mit einer Borreliose zusammenhängen. Ein positiver IgM bei Borreliose soll zudem nicht zwingend Aktivität bedeuten, wie bei vielen anderen Infektionen. Über Antikörperverläufe ist wenig bekannt. Sie sind je nach Patient komplett verschieden, ohne dass Rückschlüsse gezogen werden können. Um das Ganze noch zu verkomplizieren, können frühe Therapien (wie bei dir) die Antikörperproduktion hemmen.

Das ständige Wiederholen der Blutuntersuchungen nützt also nur der Bilanz des Labors, aber nicht dir um auch nur ansatzweise eine Einschätzung vorzunehmen. So bleiben nur die Symptome für die Diagnose. Ausser der Wanderröte ist kein Symptom beweisend. Also bleibt einem nur, andere mögliche Ursachen für Beschwerden so gut wie möglich auszuschliessen, damit eine Therapieentscheidung getroffen werden kann. Ob eine symptomlose, möglicherweise noch aktive Borreliose therapiert werden soll, ist fraglich. Sind Borrelien im Latenzstadium mit AB überhaupt angreifbar? Geltende Lehrmeinung lehnt eine Behandlung ab, wenn keine Symptome vorliegen. Wie unsere Spezis dazu stehen, weiss ich nicht. Die Empfehlung, zu entgiften wie in deinem Fall, beruht auf der persönlichen Meinung deines Arztes und beruht auf keinerlei belastbaren Daten.

Eine Uveitis kann ihre Ursache in einer Borreliose haben:
https://www.netdoktor.de/krankheiten/uveitis/
Die Frage ist, inwieweit bei dir nach Ursachen gesucht wurde und wie die Ergebnisse aussahen.

Ständig wechselhaft auftretende dubiose Symptome ohne Befunde bei entsprechenden Untersuchungen sind meiner Meinung borrelioseverdächtig. Geltende Lehrmeinung sieht das allerdings nicht so. Für die Meinungsführer ist alles einfach. Schön wärs für die Patienten.

Was würde ich tun an deiner Stelle? Ich würde die Krankengeschichte einfordern und checken, was genau in Bezug auf die Symptome untersucht wurde und was ausgeschlossen werden konnte. Dann würde ich mich schlau machen, welche Krankheiten in Bezug auf die Symptome noch nicht ausgeschlossen wurden und mich darum kümmern, dass das noch nachgeholt wird. Wenn keine anderen Krankheiten vorliegen, würde ich immer, wenn dubiose Symptome auftreten, die nicht anders erklärt werden können, eine AB-Therapie nach den Leitlinien der DBG und oder ILADS, nicht geltender Lehrmeinung machen. Das wäre dann eine Schubtherapie, wo die Borrelien nach meiner Krankheitserfahrung auch angreifbar sind. Dies würde ich so machen, weil sich meine Leistungsfähigkeit/Belastbarkeit bei jedem Schub etwas verschlechterte, bis ich nach acht Jahren komplett arbeitsunfähig war. Es dürfte allerdings nicht einfach sein, einen Arzt zu finden, der bei einem auftretenden Schub zügig andere Ursachen so gut wie möglich ausschliesst und auf Verdacht AB (Antibiotika) verschreibt. Vielleicht noch am ehesten einer unserer Spezis, der in der Regel privat bezahlt werden muss. Welche Ansichten dieser Spezi vertritt, steht in den Sternen. Jeder hat seine eigenen Überzeugungen, die gerne als das Nonplusultra des aktuellen Forschungsstands verkauft werden. Leider sieht die Realität in der Borrelioseforschung ganz anders aus. Es gibt nichts bei chronischen Verläufen. Keine schlaue Diagnostik und Therapieansätze in Bezug auf die unterschiedlichen Verläufe und Organmanifestationen.

Ich möchte dich nicht desillusionieren, aber auch nicht die Tatsachen verschweigen. Tut mir leid, dass es DIE Lösung nicht gibt.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: urmel57 , Filenada , Waldgeist , hanni , micci , Zotti , Nala


Nachrichten in diesem Thema
Wie ist ein IgG von 14 und ein IgM 19 zu sehen? - von Sun156 - 18.07.2020, 21:32
RE: Wie ist ein IgG von 14 und ein IgM 19 zu sehen? - von Ehemaliges Mitglied - 18.07.2020, 23:41
RE: Wie ist ein IgG von 14 und ein IgM 19 zu sehen? - von Regi - 19.07.2020, 05:33

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