(13.11.2020, 20:50)philipprunner schrieb: Kann man dann anhand dem Rhema-Blutbild eine Autoimmunerkrankung erkennen?
Es gibt kein Standard-Rheuma-Blutbild. Normalerweise werden anfangs paar Entzündungswerte und die "Obergruppe" der Autoimmunantikörper bestimmt. Und dann kommt's immer drauf an, welche Erkrankung aus dem sogenannten Rheumatischen Formenkreis vermutet wird. Geht's zum Beispiel Richtung Lupus-Verdacht, sind u. a. auch Gerinnungswerte wichtig. Ich hab neulich gestaunt, was da alles aufgelistet wurde in meinem Befund, den ich vom Rheumatologen abgeholt hab. Zwei andere Rheumatologen hatten nur die "handelsüblichen" Werte auf'm Schirm, die auch jeder Hausarzt abnimmt.
Wichtig sind dabei auch bildgebende Verfahren, die natürlich auch jeder Hausarzt in Auftrag geben kann. Aber ob die Schlußfolgerungen dann... Gibt nicht umsonst Fachärzte.
Der Vollständigkeit halber: Unter Letzteren gibt's natürlich auch schwarze Schafe. Viele sogar, nicht nur meine beiden ersten Rheumatologen. Die meisten von denen verpassen einem dann auch gern die Diagnose "Dann ist es eben seronegatives Rheuma!" - Seronegative Infektionen gibt's dagegen nicht... *räusper*
Ich will Dir keine Borreliose oder ähnliches einreden, um Jottes Willen! Kümmere Dich um sinnvolle Differentialdiagnostik und um viel eigenes Wissen in verschiedene Richtungen! Fehldiagnosen und daraus folgende Falschbehandlungen gibt es auf beiden Seiten. Die Folgen davon trägt kein Arzt, sondern ganz allein DU. Und nicht vergessen: Man kann auch Flöhe UND Läuse haben.
Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...
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