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Vorgehensweise Behandlungsansatz chronische Borreliose - Umgang mit den Kosten
#9

Zitat:Wie sind denn die Chancen, dass mit einer AB-Therapie über ein paar Wochen, am besten i.v., eine Verbesserung eintrifft? Ich habe noch ziemlich Respekt, was so viel und so hoch dosierte AB über längere Dauer angeht. Mein Arzt meinte jedoch, dass bei reiner oraler Einnahme bei einer Borreliose im Spätstadium wie in meinem Fall, keine wesentliche Verbesserung zu erwarten sein.
Zu den Chancen kann absolut nichts ausgesagt werden, da die Forschung sowohl hinsichtlich Diagnostik als auch Therapien der späteren Stadien und chronischen Verläufe ungenügend ist. So hat auch jeder hier nur persönliche Erfahrungen zu bieten, die aus einer Rumpröbelei resultieren. Wenn dein Arzt meint, dass orale AB bei dir nichts mehr bringen, dann ist das entweder in seiner Erfahrung/persönlichen Meinung begründet oder in seiner "Profitgier". Ich persönlich habe 7 Jahre (!!!) praktisch ohne Pausen mit AB therapiert, sowohl oral als auch intravenös mit allen verfügbaren Wirkstoffklassen, teils auch Kombis. Die grösste Verbesserung war mit Cefotaxim i.V. über 6 Wochen, 3 x 2g pro Tag, nachdem vorab die (möglichen) Ko-Infektionen angegangen wurden. Da dies der Start der Therapie war, kann nicht genau gesagt werden, ob jetzt genau diese Therapie zur Besserung geführt hat oder ob eine orale Therapie den gleichen Effekt gehabt hätte.


Mein Fall ist ist aber nicht mit deinem vergleichbar. Ich hatte schon schwere Symptome eines PTLDS (Post Treatment Lyme Disease Syndrom) und war praktisch bettlägerig. Die Ursachen des PTLDS sind bis heute ungeklärt. Du hast bisher "nur" Schübe mit Gelenkschwellungen und -schmerzen, was mich an deiner Stelle eher vermuten lassen würde, Schübe einer akuten Infektion zu haben. Auch diese Verläufe sind hinsichtlich Diagnostik und Therapie kaum erforscht. Aufgrund meiner Erfahrung würde ich die Besonderheit der deutlichen Schübe nutzen und immer dann sofort eine agressive Therapie starten, sobald ein Schub beginnt. Das kann nach meiner Erfahrung auch mit AB oral geschehen. Nach den 7 Jahren fast durchgehend AB, hatte ich noch 4 Jahre diese "Schubtherapie". Ich hatte nämlich auch Schübe, aber anders als du. Diese Schubtherapie hat mir von allen Therapien am meisten gebracht und war für mich persönlich auch besser tragbar, als die durchgehende Therapie. Die Art des AB's hat meine Ärztin jeweils aufgrund des Ansprechens ausgewählt. Meistens war das Doxycyclin 600 mg pro Tag (kotzwürgübel), was in etwa 6 mg pro kg Körpergewicht entspricht. Im Sommer gabs dann meistens jeweils Amoxicillin (50 mg pro kg Körpergewicht), wegen der phototoxischen Wirkung von Doxy.

Für eine Schubtherapie bräuchtest du natürlich einen Arzt, der das unterstützt. Ich habe jeweils das entsprechende AB auf Vorrat in meine Hausapotheke bekommen, damit ich beim Auftreten eines Schubes gleich den Viechern eins auf die Mütze geben konnte. Ob das nun eine antiinfektiöse oder antientzündliche Wirkung hatte weiss ich nicht. Verantwortliche Gesundheitsbehörden, ärztliche Fachgesellschaften und Meinungsführer kommen ja bezüglich Forschung an vernünftiger Diagnostik nicht in die Puschen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es bleibt dir nur die Rumpröbelei und die kann meiner Meinung als Therapieversuch auch mit oralen AB geschehen, sofern sie hoch dosiert und auf das Ansprechen abgestimmt werden. Längere und/oder wiederholte Therapien würde ich immer mit einer pilzhemmenden Diät, Probiotika, ggf. Magenschoner, Vit. B12 und Magnesium abschirmen (Magnesium mit Abstand zu Doxy einnehmen!).


Zitat:Zusätzlich habe ich noch einen Phagen-Test machen lassen. Kam wie zu erwarten positiv zurück.
Zusätzlich zu was hast du den Phagen Test gemacht? Zu einer Borrelien-Serologie? Wie waren dort die Ergebnisse? Wurdest du darüber aufgeklärt, dass der Phagen-Test bisher nicht validiert und die Aussagekraft deshalb eingeschränkt ist?

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: micci , hanni , urmel57 , Filenada , Nala


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Vorgehensweise Behandlungsansatz chronische Borreliose - Umgang mit den Kosten - von 4ctive - 15.09.2022, 10:54
RE: Vorgehensweise Behandlungsansatz chronische Borreliose - Umgang mit den Kosten - von micci - 16.09.2022, 07:15
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