19.02.2023, 09:34
Zitat: Diese Auswertung zeigt, dass die Kriterien der Falldefinition im Bezug auf die Labordiagnostik der frühen Neuroborreliose nicht zu greifen scheinen."
Wie Filenada angemerkt hat: Die Aussage des RKI gilt jedoch dabei nur für die frühe Neuroborreliose. Es wird erklärt mit der verzögerten Ausbildung von Antikörpern im frühen Stadium der Infektion.
Wie es bei der späten ausschaut wird damit nicht erklärt. Der Laborbefund spricht eher für ein späteres Stadium.
Da die Auswertung der Lumbpunktion oft sehr eng erfolgt, gibt sie bei negativen Ergebnissen keine Aussage zu Lyme-Borreliose im allgemeinen. Versuchen würde ich es wahrscheinlich in dem Fall trotzdem.
Der Liquor-Serum-Index zeigt lediglich, wenn im Liquor mehr Antikörper gebildet werden als im Serum. Alleine den Index willkürlich bei >2 oder 1,5 zu setzen finde ich zu eng gegriffen, gerade wenn Borrelien in der Peripherie auch Unheil anrichten. Man hätte jedoch zumindest eine Laborstätigung einer aktiven Borreliose, die sonst nicht zu bekommen ist.
Zum Ausschluss einer Borrelien Diagnose kann der Liquortest und auch kein anderer Test dienen. Neuere Studien zu dem Thema sind mir dann auch nicht bekannt.
Dass Du Kontakt zu Borrelien hattest, dürfte mit dem Laborergebnis ziemlich unstrittig sein.
Dass die lang zurückliegende Behandlung von 10 Tagen zu kurz war, ist bei deinen geschilderten Beschwerden aus meiner Sicht wahrscheinlich.
Ich denke, bevor ich Lumbalpunktion mache, würde ich aushandeln, wie die Behandlung danach ausschaut. Wenn positiv dann Infusionen! Ansonsten kann man sich die Prozedur fast sparen, es sei denn es ginge um weitere Ausschlussdiagnostik. Also genau vorher besprechen, was untersucht wird und was dann erfolgen soll.
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