(11.06.2023, 09:05)linux schrieb: Sehr interessanter Beitrag Regi! ....
Die DBG Leitlinie ist mittlerweile ja auch schon ein paar Jahre alt, gibt es da denn was Neueres?
Wie lange war eure Therapie in der Akutphase und war das ausreichend?
Hallo Linux,
Regi hat die Situation und Kontroverse sehr gut beschrieben. Danke.
Zur DBG-Leitlinie gibt es nichts Neues bzw. ist mir nichts bekannt.
Es gibt in der Behandlung der Lyme-Borreliose eben nach wie vor keinen Goldstandard.
Das einzige was die DBG mittlerweile hervorhebt, dass bei der Diagnostik und Behandlung auch Co-Infekte mit in Betracht gezogen werden müssen.
Das kam auch in den Vorträgen in Fulda ausgiebig zur Sprache. Desweiteren wurde erwähnt, dass ein relativ junger Mensch sich besser erholen kann nach einer entsprechenden Behandlung als ein älterer Mensch (da dauert die Regeneration des Nervensystem nach Behandlung viel viel länger)
Ansonsten behandeln wohl die meisten Ärzte der DBG nur noch auf privater Basis und jeder nach seinem Prinzip bzw. seinen gemachten Erfahrungswerten in der Behandlung. Ich habe das Gefühl, dass da immer weniger an alle Patienten gedacht wird, denn die Arbeit muss sich ja lohnen um zu leben...

Zu meiner eigenen Therapie in der Akutphase:
Die Akutphase sah so aus, dass meine Knie sehr stark schmerzten, aber ohne deutliche Anschwellung. Ich nach einem halben Jahr noch nicht weiter war, außer mit 3 starken Schmerzmitteln über den Tag verteilt noch meiner Arbeit (Büro) nachgegangen bin, aber vor Schmerzen kaum eine Stufe bewältigen konnte.
Der dritte Arzt stellte dann eine viel zu spät (siehe mein Profil) erkannte Borreliose fest. Ich bekam dann für 28 Tage Doxy in der Normaldosierung (nicht gewichtsabhängig). Damit war ich kurz darauf schmerz- und beschwerdefrei. (Außer einer gewissen leichten bleibenden Müdigkeit, die ich aber der fehlenden Schilddrüse zuschob.)
Das ganze hielt genau ca. 8 Wochen an. Danach begannen die Beschwerden in leichter Form wieder. Es fand Ausschlussdiagnostik in der Rheumatologie (stationär) statt, aber es wurden auch keine weitere Ursachen für die Beschwerden gefunden.
Mein IGM ist z.B. seit Jahren erhöht, wenn er kontrolliert wurde. Die Aussagen dazu sind die unterschiedlichsten...
Ich habe in den Folgejahren ab und zu durch einen Kassenarzt eine schubweise Antibiotikabehandlung erhalten, die mir nur noch kleine Verbesserungen gebracht hat, aber nie meinen alten Zustand zurück.
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