Hallo Nico,
das sind viele Fragen, die sich gar nicht so leicht beantworten lassen und die jeder für sich abwägen muss.
Bei mir war die Behandlung einerseits letztendlich eine finanzielle Frage, die ich mit in Betracht ziehen musste.
Zu deiner ersten Frage. Ich würde Krankheit und Erreger etwas trennen.
Man kann die Krankheit beherrschen, würde ich sagen. Aber ob man den Erreger los wird, das ist das Problem. Man weis ja die Borrelien betreffend leider sehr wenig.
Ich finde diesen Beitrag sehr gut dazu von der Heilpraktikerin zusammengefasst.
Wichtig ist wohl letztendlich das Immunsystem dazu zu bringen, dass es stark genug ist, einen großen Teil selbst zu erledigen.
Im Akkutfall wenn möglich natürlich mit Antibiotika behandeln. Und ansonsten Naturheilkundlich ergänzen.
Das alles ist aber eben auch abhängig von welchen Symptomen wir sprechen, von weiteren Co-Infektionen die eine Rolle mitspielen bzw. auch weiteren Erkrankungen die schon oder noch vorhanden sind. Das Alter spielt auch eine entscheidende Rolle.
In meinem Fall wurde die Borreliose wohl ca. 10 Jahre zu spät festgestellt. Es waren schon einige Schäden vorhanden, die ggf. darauf zurückzuführen sind, man es aber eben nicht nachweisen kann. Mit 50 wurde dann alles aufs Alter geschoben.
Anfangs war ich ja so naiv und kannte den Hintergrund der Problematik bei Borreliose nicht, dass ich dachte, jetzt hasste die Diagnose und nun wirst du auch richtig behandelt.
Mit Diagnose Borreliose und 4 Wochen Behandlung mit AB war ich erstmals Symptomfrei nach 10 Jahren Arzteodysee auf Grund diverser wechselnder Symptomatik. Leider nur begrenzt Ca. 2 Monate Symptomfrei und danach begannen die Symptome wieder ...
Nun ließen mich die Ärzte förmlich hängen und ich begann mich zu belesen u.a. bin ich hier aufs Forum gestoßen.
Ich dachte ja, wenn ich ungekündigt aber arbeitsunfähig bin, springt unser Gesundheitssystem an. Leider nein.
Jedenfalls war ich zu der Zeit nicht finanziell in der Lage eine private Behandlung zu stemmen. Also Kostenübernahme bei der Kasse beantragt... Alles lange Wege ohne Erfolg.
Also konnte ich nur dass tun, was möglich war. Positiv denken. Viel Schlaf. Gesund ernähren. Bewegung und Physiotherapie, Wasser-Gymnastik. Alles was mir gut tat. Schilddrüse und Bluthochdruck symptomatisch behandelt und Medikamentös eingestellt.
Ich hatte einen Partner, der mich behördlich unterstützt hat und mir diesen Kram z.T. abgenommen hat. Das Verständnis der Familie (Eltern, Tochter). Das war schon viel Wert. Und einen Arbeitgeber, der mich nicht gekündigt hat und gemeint, wenn ich wieder die Alte bin, kann ich wieder zurückkommen. Und einen Arzt, der meinen Zustand einschätzen konnte, die Borreliose akzeptiert hat und damit auch die AU über die 10 Jahre bescheinigt hat und auch die Borreliose Schubweise mit AB weiterbehandelt bzw. Physiotherapie verordnet hat.
Das Paket hat mir geholfen, mich damit abzufinden.
Nach 10 Jahren hin und her wurde ich inzwischen auf Erwerbsminderung berentet.
Ich habe lange gebraucht, dass alles zu akzeptieren.
Aber letztendlich habe ich mir gesagt, ich hätte auch noch ein paar Arbeitsversuche starten können in den Jahren. Mein Arbeitgeber hätte mich gekündigt. Damit wäre ich noch mehr Spießruten gelaufen zwischen den Behörden. Der Stress und damit Gesundheitszustand hätte sich definitiv wieder verschlechtert und der ein oder andere Akutzustsnd wäre ggf. wieder eingetreten. -
Das musste ich auch nicht haben. Da habe ich lieber auf Urlaubsreisen, jeglichen Luxus usw. verzichtet und auf meinen "Körper gehört".
Wir haben eine schöne Wohnung mit Gartennutzung und das wollte ich nicht auch noch verlieren. Und das habe ich auch soweit geschafft und bin mit dem wenigen inzwischen recht zufrieden.
Mir war klar, dass meine Folgeerkrankungen durch die ggf. viel zu spät erkannte Borreliose auch eine Mitrolle spielen, genau so wie die Co-Infektionen. Und es hat sich ja auch ein chronisches Erschöpfungssyndroms eingestellt über die Jahre. Die Schilddrüse komplett fehlt, die Nebenschilddrüsen ihre Arbeit aufgegeben haben und das Herz einen kompletten Linksschenkelblock behalten hat, das Lymphsystem auch nicht mehr ganz im Takt ist und viele Bandscheibenschäden nachzuweisen sind. Und über Jahre schwer zu behandelnder Bluthochdruck, den ich jetzt einigermaßen im Griff habe. Und dass ist alles nach einem erinnerlichen Zeckenstich passiert. Vorher war ich völlig fit.
Ein junger Mensch sollte natürlich sehen, wie er wieder irgendwie auf die Beine kommt. Zumal in jüngerem Alter wohl auch die Regeneration des Nervensystems ein anders ist und schneller geht.
Deshalb bin ich der Meinung, man sollte die Erkrankung auch von den Manifestationen, usw. abhängig machen.
Und dann muss jeder sehen, was ihm was bringt, wie weit er gehen will und er kann, was er erreichen will und kann. Antibiotika würde ich persönlich nur so lange nehmen, wie es eine spürbare Verbesserung des Gesundheitszustandes bringt. Wenn nichts mehr passiert, dann sollte man auch Alternativen probieren.
Und ganz wichtig positiv denken. Es gibt noch viele andere Erkrankungen, die genauso bescheiden sind oder noch viel viel aussichtsloser.
Ich hoffe, die Antwort bringt dich gedanklich etwas weiter.
Du bist definitiv nicht allein. Auch dass zu wissen hat mir über die Jahre geholfen.
VG von FreeNine
das sind viele Fragen, die sich gar nicht so leicht beantworten lassen und die jeder für sich abwägen muss.
Bei mir war die Behandlung einerseits letztendlich eine finanzielle Frage, die ich mit in Betracht ziehen musste.
Zu deiner ersten Frage. Ich würde Krankheit und Erreger etwas trennen.
Man kann die Krankheit beherrschen, würde ich sagen. Aber ob man den Erreger los wird, das ist das Problem. Man weis ja die Borrelien betreffend leider sehr wenig.
Ich finde diesen Beitrag sehr gut dazu von der Heilpraktikerin zusammengefasst.
Wichtig ist wohl letztendlich das Immunsystem dazu zu bringen, dass es stark genug ist, einen großen Teil selbst zu erledigen.
Im Akkutfall wenn möglich natürlich mit Antibiotika behandeln. Und ansonsten Naturheilkundlich ergänzen.
Das alles ist aber eben auch abhängig von welchen Symptomen wir sprechen, von weiteren Co-Infektionen die eine Rolle mitspielen bzw. auch weiteren Erkrankungen die schon oder noch vorhanden sind. Das Alter spielt auch eine entscheidende Rolle.
In meinem Fall wurde die Borreliose wohl ca. 10 Jahre zu spät festgestellt. Es waren schon einige Schäden vorhanden, die ggf. darauf zurückzuführen sind, man es aber eben nicht nachweisen kann. Mit 50 wurde dann alles aufs Alter geschoben.
Anfangs war ich ja so naiv und kannte den Hintergrund der Problematik bei Borreliose nicht, dass ich dachte, jetzt hasste die Diagnose und nun wirst du auch richtig behandelt.
Mit Diagnose Borreliose und 4 Wochen Behandlung mit AB war ich erstmals Symptomfrei nach 10 Jahren Arzteodysee auf Grund diverser wechselnder Symptomatik. Leider nur begrenzt Ca. 2 Monate Symptomfrei und danach begannen die Symptome wieder ...
Nun ließen mich die Ärzte förmlich hängen und ich begann mich zu belesen u.a. bin ich hier aufs Forum gestoßen.
Ich dachte ja, wenn ich ungekündigt aber arbeitsunfähig bin, springt unser Gesundheitssystem an. Leider nein.
Jedenfalls war ich zu der Zeit nicht finanziell in der Lage eine private Behandlung zu stemmen. Also Kostenübernahme bei der Kasse beantragt... Alles lange Wege ohne Erfolg.
Also konnte ich nur dass tun, was möglich war. Positiv denken. Viel Schlaf. Gesund ernähren. Bewegung und Physiotherapie, Wasser-Gymnastik. Alles was mir gut tat. Schilddrüse und Bluthochdruck symptomatisch behandelt und Medikamentös eingestellt.
Ich hatte einen Partner, der mich behördlich unterstützt hat und mir diesen Kram z.T. abgenommen hat. Das Verständnis der Familie (Eltern, Tochter). Das war schon viel Wert. Und einen Arbeitgeber, der mich nicht gekündigt hat und gemeint, wenn ich wieder die Alte bin, kann ich wieder zurückkommen. Und einen Arzt, der meinen Zustand einschätzen konnte, die Borreliose akzeptiert hat und damit auch die AU über die 10 Jahre bescheinigt hat und auch die Borreliose Schubweise mit AB weiterbehandelt bzw. Physiotherapie verordnet hat.
Das Paket hat mir geholfen, mich damit abzufinden.
Nach 10 Jahren hin und her wurde ich inzwischen auf Erwerbsminderung berentet.
Ich habe lange gebraucht, dass alles zu akzeptieren.
Aber letztendlich habe ich mir gesagt, ich hätte auch noch ein paar Arbeitsversuche starten können in den Jahren. Mein Arbeitgeber hätte mich gekündigt. Damit wäre ich noch mehr Spießruten gelaufen zwischen den Behörden. Der Stress und damit Gesundheitszustand hätte sich definitiv wieder verschlechtert und der ein oder andere Akutzustsnd wäre ggf. wieder eingetreten. -
Das musste ich auch nicht haben. Da habe ich lieber auf Urlaubsreisen, jeglichen Luxus usw. verzichtet und auf meinen "Körper gehört".
Wir haben eine schöne Wohnung mit Gartennutzung und das wollte ich nicht auch noch verlieren. Und das habe ich auch soweit geschafft und bin mit dem wenigen inzwischen recht zufrieden.
Mir war klar, dass meine Folgeerkrankungen durch die ggf. viel zu spät erkannte Borreliose auch eine Mitrolle spielen, genau so wie die Co-Infektionen. Und es hat sich ja auch ein chronisches Erschöpfungssyndroms eingestellt über die Jahre. Die Schilddrüse komplett fehlt, die Nebenschilddrüsen ihre Arbeit aufgegeben haben und das Herz einen kompletten Linksschenkelblock behalten hat, das Lymphsystem auch nicht mehr ganz im Takt ist und viele Bandscheibenschäden nachzuweisen sind. Und über Jahre schwer zu behandelnder Bluthochdruck, den ich jetzt einigermaßen im Griff habe. Und dass ist alles nach einem erinnerlichen Zeckenstich passiert. Vorher war ich völlig fit.
Ein junger Mensch sollte natürlich sehen, wie er wieder irgendwie auf die Beine kommt. Zumal in jüngerem Alter wohl auch die Regeneration des Nervensystems ein anders ist und schneller geht.
Deshalb bin ich der Meinung, man sollte die Erkrankung auch von den Manifestationen, usw. abhängig machen.
Und dann muss jeder sehen, was ihm was bringt, wie weit er gehen will und er kann, was er erreichen will und kann. Antibiotika würde ich persönlich nur so lange nehmen, wie es eine spürbare Verbesserung des Gesundheitszustandes bringt. Wenn nichts mehr passiert, dann sollte man auch Alternativen probieren.
Und ganz wichtig positiv denken. Es gibt noch viele andere Erkrankungen, die genauso bescheiden sind oder noch viel viel aussichtsloser.
Ich hoffe, die Antwort bringt dich gedanklich etwas weiter.
Du bist definitiv nicht allein. Auch dass zu wissen hat mir über die Jahre geholfen.
VG von FreeNine