Ich verstehe natürlich die Idee hinter dem Thread und bin überhaupt nicht begeistert was die Verflechtungen mit sich bringen. Ich begrüße auch den Ansatz von Leitlinienwatch und MEZIS. Ich bin aber der Auffassung, dass die Verflechtungen sich im üblichen Rahmen bewegen (auch außerhalb vom medizinischen Bereich im Übrigen) und, meiner Meinung nach, wenig Potential zur Verbesserung der Situation mit sich bringt. Ein lobenswertes Vorgehen, aber ich glaube da müsste man mehr als nur die Borrelioseforschung und -empfehlung gänzlich neu ordnen.
Das soll aber niemanden davon abhalten, sich mit Regi konstruktiv dem Thema zu widmen!
Eine Kurze Anmerkung und ein Hinweis: Man sollte den gleichen Maßstab bei allen anwenden, d. h. auch bei ILADS, Patientenverbänden und co. Wenn man dann die genannten Kriterien anwendet, ist natürlich die Frage, wer da noch übrig bleibt und auch, wie das objektiv überprüfbar sein soll. In der Regel läuft das über Selbstauskunft und Golfpartner zu überprüfen dürfte kaum realisierbar sein, vom Datenschutz mal abgesehen.
Ich bin auch der Meinung dass mit Zhang und Lewis zwei Wissenschaftler neutral an das Thema rangegangen sind, natürlich mit ihrem Forschungsschwerpunkt (AB-Therapien für persistente Infektionen), wenn das nun so ähnlich auch für Diagnostik funktionieren würde, wäre man einen Schritt weiter. Einige Projekte laufen ja auch bereits bspw. mit dem Diagnostikwettbewerb.
Noch ein konstruktiver Hinweis: Als Ansatz mal hier der Link zu Kriterien der Befangenheit der DFG: https://www.dfg.de/de/formulare-10-201-246350
Nun zum weiteren Thema:
Ich persönlich denke, dass das weniger an bewusstem Vermeiden liegt, sondern an einer Kombination aus mangelnder Einsicht hinsichtlich des Bedarfs, des mangels an etablierten Testalternativen die auch bei BOrreliose funktionieren würden und der Besondersheiten der Borreliose selber. In letzterem ist meiner Ansicht nach die Problematik auch zu lösen.
Bei anderen Infektionen gibt's mit mehr oder weniger Aufwand die ganz passable Chance eines direkten Erregernachweises, den man in weniger häufigen Zweifelsfällen einsetzt und an dem man auch neue Testverfahren orientiert.
Bei Borreliose gibt's das nicht. Selbst beim EM, was als Blickdiagnose beweisend für die Borreliose ist, gelingt der Nachweis via PCR oder Kultur in einer überschaubaren Quote von 70 %, das bei einem invasivem Verfahren (nichts mit Blutabzapften und Rachenabstrich). Bei allen anderen Manifestationen ist man noch übler dran. Das macht es alles andere als einfach, auch für neue Testverfahren. Das ist auch der Grund warum man sich so auf EM und frühe Neuroborreliose konzentriert. Da ist die sichere Diagnose halt vergleichsweise einfach und weniger umstritten.
Zum Thema Verbandelungen und mangelnder Fortschritt:
Gibt es denn Leitlinien, die zu einer gänzlich anderen Einschätzung gekommen sind? Es fehlt an Studien, die mit ausreichender Datenqualität und Generalisierbarkeit an dem IDSA-Paradigma rütteln. Das zeigt sich ja auch durch die verschiedenen Meta-Analysen, die gemacht wurden. Studien, die es nicht gibt, kann man nicht zitieren...
Neue Forschung anstoßen ist eine ziemliche Herausforderung, wie wir ja auch wissen.
Von ILADS und co. Seite kam da auch nur sehr rudimentär etwas und meist so angreifbar, dass ich als Fachfremder das so auseinandernehmen könnte, das man es beiseite tut. Ohne die Wissenschaft kommt man leider nicht weiter.
Ich sehe da auch einen strategischen Fehler der Patientenvereinigungen (nicht nur in D), manche polemischen Äußerungen und das fast schon bedingungslose Verbandeln mit Privatärzten haben vermutlich nicht die Begeisterung entfacht, sich damit näher zu beschäftigen. Mir wurde im übrigen (völlig zu Unrecht) auch bereits mehrfach vorgeworfen, von der Pharmaindustrie gekauft zu sein, nur weil ich die ILADS-Ausführungen kritisch hinterfrage. Da ist man in der Vergangenheit schon des Öfteren über das Ziel hinausgeschossen.
Das soll aber niemanden davon abhalten, sich mit Regi konstruktiv dem Thema zu widmen!
Eine Kurze Anmerkung und ein Hinweis: Man sollte den gleichen Maßstab bei allen anwenden, d. h. auch bei ILADS, Patientenverbänden und co. Wenn man dann die genannten Kriterien anwendet, ist natürlich die Frage, wer da noch übrig bleibt und auch, wie das objektiv überprüfbar sein soll. In der Regel läuft das über Selbstauskunft und Golfpartner zu überprüfen dürfte kaum realisierbar sein, vom Datenschutz mal abgesehen.
Ich bin auch der Meinung dass mit Zhang und Lewis zwei Wissenschaftler neutral an das Thema rangegangen sind, natürlich mit ihrem Forschungsschwerpunkt (AB-Therapien für persistente Infektionen), wenn das nun so ähnlich auch für Diagnostik funktionieren würde, wäre man einen Schritt weiter. Einige Projekte laufen ja auch bereits bspw. mit dem Diagnostikwettbewerb.
Noch ein konstruktiver Hinweis: Als Ansatz mal hier der Link zu Kriterien der Befangenheit der DFG: https://www.dfg.de/de/formulare-10-201-246350
Nun zum weiteren Thema:
Zitat:Also: Wenn es einen Borreliose-Test gäbe, der Aktivität nachweisen könnte, dann bräuchte es die Serologien nicht mehr. Es liesse sich damit überhaupt kein Geld mehr verdienen. Ist das der Grund, warum es nicht vorwärts geht zusammen mit den entsprechenden Interessen der involvierten Akteure? Oder geht vielleicht doch was, aber man arbeitet an einem Test, der die Serologien dann doch nicht unnötig macht? Manch einer würde jetzt vielleicht sagen, dass es sich um ein Problem von weltweitem Ausmass handelt. Aber wer weiss schon, wer mit wem verbandelt ist? Wisschenschaftler sind es jedenfalls weltweit.
Ich persönlich denke, dass das weniger an bewusstem Vermeiden liegt, sondern an einer Kombination aus mangelnder Einsicht hinsichtlich des Bedarfs, des mangels an etablierten Testalternativen die auch bei BOrreliose funktionieren würden und der Besondersheiten der Borreliose selber. In letzterem ist meiner Ansicht nach die Problematik auch zu lösen.
Bei anderen Infektionen gibt's mit mehr oder weniger Aufwand die ganz passable Chance eines direkten Erregernachweises, den man in weniger häufigen Zweifelsfällen einsetzt und an dem man auch neue Testverfahren orientiert.
Bei Borreliose gibt's das nicht. Selbst beim EM, was als Blickdiagnose beweisend für die Borreliose ist, gelingt der Nachweis via PCR oder Kultur in einer überschaubaren Quote von 70 %, das bei einem invasivem Verfahren (nichts mit Blutabzapften und Rachenabstrich). Bei allen anderen Manifestationen ist man noch übler dran. Das macht es alles andere als einfach, auch für neue Testverfahren. Das ist auch der Grund warum man sich so auf EM und frühe Neuroborreliose konzentriert. Da ist die sichere Diagnose halt vergleichsweise einfach und weniger umstritten.
Zum Thema Verbandelungen und mangelnder Fortschritt:
Gibt es denn Leitlinien, die zu einer gänzlich anderen Einschätzung gekommen sind? Es fehlt an Studien, die mit ausreichender Datenqualität und Generalisierbarkeit an dem IDSA-Paradigma rütteln. Das zeigt sich ja auch durch die verschiedenen Meta-Analysen, die gemacht wurden. Studien, die es nicht gibt, kann man nicht zitieren...
Neue Forschung anstoßen ist eine ziemliche Herausforderung, wie wir ja auch wissen.
Von ILADS und co. Seite kam da auch nur sehr rudimentär etwas und meist so angreifbar, dass ich als Fachfremder das so auseinandernehmen könnte, das man es beiseite tut. Ohne die Wissenschaft kommt man leider nicht weiter.
Ich sehe da auch einen strategischen Fehler der Patientenvereinigungen (nicht nur in D), manche polemischen Äußerungen und das fast schon bedingungslose Verbandeln mit Privatärzten haben vermutlich nicht die Begeisterung entfacht, sich damit näher zu beschäftigen. Mir wurde im übrigen (völlig zu Unrecht) auch bereits mehrfach vorgeworfen, von der Pharmaindustrie gekauft zu sein, nur weil ich die ILADS-Ausführungen kritisch hinterfrage. Da ist man in der Vergangenheit schon des Öfteren über das Ziel hinausgeschossen.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world