12.06.2013, 10:50
Hallo,
an sich ist es kein Hexenwerk, wenn sich dein Hausarzt sicher ist, dass er eine Therapie machen möchte. Wenn er mit den Ausschlussdiagnosen, die er gemacht hat, deiner Vorgeschichte, die er kennt und den bestehenden Symptomen, die er bei dir erkennen kann, sich traut diese zu machen, sollte dem nichts im Weg stehen. Wichtig ist, dass er dich über alles, was die Therapie betrifft, bezüglich Nebenwirkungen etc. aufklärt.
Die Sache läuft ganz anders rum.
Der Hausarzt hat keinen Plan. Er weiß nicht so recht, ist der Patient noch erkrankt, bildet er sich was ein, seine Labordiagnostik sagt ihm: "wahrscheinlich eine zurückliegende Erkrankung...maßgeblich ist aber das klinische Bild..." Er glaubt, 2 x Antibiotika sollten doch geholfen haben.
Ich habe ihm das Buch geschenkt Labordiagnostik Lyme Borreliose - Jutta Zacharias - und ich weiß genau, er hat darin gelesen. Er hat das Buch hinter sich in seinem Regal neben anderen Nachschlagewerken stehen und es sind mehrere Lesezeichen drin. (Das Buch ist übrigens nach meiner Einschätzung wirklich lesenswert.)
Er sieht uns fragend an und fragt, "Was machen wir?"
Rein telefonisch eine Beratung bei einem Spezi? Ich weiß nicht ob das jemand so einfach macht. Wie wärs denn, wenn sich dein Hausarzt mal bei der Deutschen Borreliosegesellschaft versucht selbst zu informieren oder eine Fortbildungsverantaltung zu besuchen. Im Herbst gibts den nächsten Termin http://www.borreliose-gesellschaft.de/de...ortbildung .
Der Mann ist ca. 60 oder auch 62 und betreibt die Praxis alleine. Wenn er eine Anlaufstelle wüsste, würde er nachfragen. Aber ich denke nicht, dass er noch großartig zu Fortbildungen gehen würde.
Ich möchte noch dazu sagen, dass ich sehr viel von ihm halte. Einfach, weil er ehrlich ist und sehr einsatzbereit (Er fährt sogar nachts zu seinen Patienten- ich kenne so eine Fall- der Mann lag im Sterben und er hat ihn nicht ins Krankenhaus abgeschoben, sondern ihn bis zum Schluss begleitet. Der Mann war unheilbar krank.) Und er weiß, dass er Grenzen hat. Gut sind solche Menschen, die wissen wo ihre Grenzen liegen.
Ohne jetzt beleidigend sein zu wollen, das gleitet jetzt in genau die Diskussionen ab, die nicht zielführend sind und die ich vermeiden wollte. Das finde ich schrecklich. :-(
Ob jetzt B. spielmanni anders behandelt werden sollte als andere Borrelienarten, ich fürchte darüber gibt es keine belastbaren Aussagen.
Das ist richtig. Ich weiß ja nicht mal, ob es dieser Typ ist, sind ja alles nur Vermutungen.
ABER, vielleicht sollte es sowas geben? Wenn wenigstens ein Teil der Borreliosekranken, vor allem die, die gesund geworden sind, mal die hilfreichen Antibiotika in Verbindung mit dem entsprechenden Genotyp bringen, evtl. gibt es da ein Muster?
Hier in der Linksammlung gibt es verschiedenen Beschreibungen von verschiedenen Therapieschemen Hier http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1903 z.B. ein guter Übersichtsartikel.
Danke. Leider steht da kein "pro kg Körpergewicht" dabei...In der Veterinärmedizin ist es üblich, dass die Tiere genau nach Gewicht behandelt werden. Und ich muss sagen, obwohl mich jetzt viele vielleicht als Spinner abtun werden, ich habe schon überlegt, mal meinen TA zu fragen... :-(
Es lohnt sich auch ansonsten in dieser Rubrik etwas rumzustöbern. Verschiedene Schemen als Printausgabe gibt es als gute Übersicht und durchaus auch für eine Arzt umsetzbar "Basiswissen Diagnostik und Therapie" beim BFBD für 9,50 € käuflich zu erwerben.
Das habe ich leider nicht gefunden (über Borreliose). Wo genau kann man das kaufen?
Leider gilt bei der Borreliosebehandlung für die Therapie ähnliche Richtlinien wie für "How to become a computer expert"
Leider kann ich nicht gut genug Englisch :-(
Die Spezi fallen nicht vom Himmel, ganz im Gegenteil, es sind oft jahrelange Erfahrungen am Patienten und auch Mut eigene Wege zu beschreiten, die einen "Spezi" ausmachen. Diese Erfahrungen haben sich dann in den Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft angelehnt an amerikanische Erfahrungen Burroscano wiedergefunden.
Ja, ich weiß, deshalb frage ich ja hier. Es sollte nicht die Heilpraktikerschiene oder Esoterikschiene sein; viel selberbezahlen geht auch nicht.
Danke für die Antwort und viele Grüße