02.09.2013, 08:34
(01.09.2013, 17:32)Claudia schrieb: Die Resultate zu den Borrelien-Antikörper auf Seite 2 und 3 stammen aus zwei unabhänigen Labors.
Hab mir jetzt alles nochmal von vorne bis hinten angeschaut.
Meiner Meinung nach hat am Anfang des Threads ein Beitrag, in dem in einer bisschen unglücklichen Reihenfolge pathologische Laborergebnisse genannt wurden, für Verwirrung gesorgt. Bin da ehrlich gesagt selbst drauf "reingefallen".
Bei der ersten Borreliose-Serologie wurde ein grenzwertiges Ergebnis gefunden bei vermeintlich negativen Blot. Genaueres steht da aber nicht dabei und es ist bekannt, dass die Auslegung was positiv und negativ ist von der Interpretation sehr variieren kann.
Bei der zweiten Borreliose-Serologie sind die Ergebnisse eindeutig positiv - sowohl im Serum wie auch im Liquor bei einem positiven Liquor/Serum-Antikörperindex.
Warum hier nichts von einem Westernblot steht ist mir ein Rätsel. Ebenso fehlt im weiteren Verlauf der Untersuchungen der mögliche Nachweis von Treponema pallidum, der zur Ausschlussdiagnostik durchgeführt werden muss.
Insgesamt ist das ein Ergebnis, bei dem das Labor sehr wohl eine Neuroborreliose in Betracht zieht.
Nun zum Liquorbefund:
Im Reiberschema eine Dominanz der igG-Synthese (diese haben wir mit den Borrelien iggs verwechselt). Bei dieser Erhöhung sprechen die meisten Neurologen automatisch die Diagnose MS aus. Die igM-Synthese ist aber auch erhöht und das kommt schon nicht mehr so häufig bei MS vor.
Diese Konstellation kann auch durchaus für ein bakterielles Geschehen sprechen. Bei der Neuroborreliose wird auch häufig igG (mit oligoklonalen Banden) und igM gefunden.
Allerdings sprechen sich die Neurologen meist nur für eine Neuroborreliose aus, wenn eine Hirn-Schranken-Störung besteht und der igM höher als der IgG ist. Dies ist aber nur bei einer ganz akuten Form der Fall und das leider auch nicht immer.
In der Zwischenzeit weiß man aber, dass die Borreliose sich nicht an die "Regeln" hält. Und wie es sich bei einer bereits länger bestehenden Infektion verhält, kann man erst recht nicht sagen.
Dazu kommt, dass die Tests nicht wirklich zuverlässig sind. Darum spielen deine Symptome und der nachgewiesen Zeckenkontakt mit zu kurzer Behandlung eine große Rolle bei der Diagnosefindung. Bei mir besteht der Verdacht auf Neuroborreliose (aufgrund der Symptomatik). Im Blut ist bei mir alles hochpositiv, im Liquor kann man aber gar nichts finden (meine Infektion ist aber auch schon 20 Jahre alt).
Und bei dir findet man unabhängig von deiner Symptomatik auch noch deutliche Anzeichen bei den Laboruntersuchungen.
Und das ist meiner Meinung nach der Grund, warum du der Sache unbedingt nachgehen solltest.
LG Niki