26.09.2013, 21:27
(26.09.2013, 18:56)irisbeate schrieb: kann es sein, daß Du, Donald, statt Blut-Hirn-Schranke die Blut-Liquor-Schranke meinst?Hallo Claudia, hier gibts tatsächlich eine leichte Begriffsverwirrung, die mir noch garnicht bewußt war. Einerseits gibt es die "eigentliche" Blut-Hirnschranke neben der Blut-Liquorschranke und Liquor-Hirnschranke, andererseits wird erstere auch als Oberbegriff für alle 3 verwendet.
Ich verwende jetzt den Begriff "Blut-Liquorschranke".
Diese ist immer durchlässig. Nur wenn die Durchlässigkeit ein bestimmtes Maß, abhängig vom Alter, überschreitet, spricht man von Schrankenstörung.
Um die Durchlässigkeit zu ermitteln, mißt man Albumin in Blut und Liquor gleichzeitig. Da Albumin nur außerhalb des Liquors produziert wird, weiß man, daß alles Albumin im Liquor durch die Schranke eingedrungen sein muß.
Damit hat man ein Maß für die Schrankendurchlässigkeit und kann damit wiederum ermitteln, ob die Borrelienantikörper im Liquor "normal", also lediglich durch die Schranke eingewandert sind, oder ob sie, zumindest teilweise, im Zentralnervensystem produziert wurden. Letzteres wäre ein entscheidender Hinweis auf "klassische" Neuroborreliose.
Für die allermeisten Neurologen gilt es sogar zwingende Voraussetzung.
Ich versuchs mal in einem Satz zusammenzufassen: Der Antikörperindex ergibt sich aus dem Verhältnis von Blut- zu Liquowerten unter Berücksichtigung der Schrankendurchlässigkeit.
Gruß
Donald