23.10.2013, 05:47
(22.10.2013, 22:10)Tob1601 schrieb: Da ist wieder das große Problem was mir mehrere Ärzte bestätigt haben... Es gibt bislang keinen Test der zu 100% eine borreliose bestätigt oder ausschließt. Die Diagnose sollte anhand der symptome erfolgen. Und da ist der Knackpunkt. Für MS gibt es auch nicht einen Bluttest etc... Die Diagnose wird anhand der Mc Donald kriterien gestellt - diese kriterien (befunde) können aber auch deckungsgleich bei einer infektion auftreten können!!!
Du bringst es damit schon auf den Punkt. Ein weiteres Problem ist aber auch, dass Neurologen die Möglichkeit einer Borreliose oft gar nicht in Betracht ziehen.
Das einzige, was derzeit in den meisten Fällen leider nur übrig bleibt, ist nach Indizien für eine Infektion zu suchen. War ein Zeckenkontakt? Kamen die Probleme danach? Mit den leider nur mittelmäßigen Tests versuchen, Indizien für eine Borreliose zu suchen.
Die Situation hier ist wirklich absolut unbefriedigend.
Ein weiteres großes Problem ist die Behandlung der MS, falls doch eine Neuroborreliose dahinter stehen sollte. Bei MS wird versucht das Immunsystem runterzufahren (Immunsuppressiva). Falls die Ursache eine Infektion ist, haben dann die Erreger freie Bahn und die Beschwerden verschlechtern sich oft unter der MS-Behandlung.
Zudem verhält es sich so, dass Immunsuppressiva die Antikörper-Produktion des Körpers gegen die Borrelien unterdrücken können. Dadurch wird der Nachweis, dass eine Borreliose dahinter stecken könnte, noch schwieriger.
Im Gegenzug verhält es sich so, dass die Neuroborreliose-Behandlung (Antibiotika) keine negativen Folgen hat, falls es doch eine MS wäre. Im Gegenteil - bei MS kommen auch immer mal wieder Therapie-Ansätze mit Antibiotika hoch, weil da u.a. auch der Verdacht besteht, dass Erreger hinter dem MS-Syndrom stecken könnten.
Letztendlich bleibt häufig nur der Versuch einer AB-Behandlung übrig und man muss schauen was passiert.
LG Niki