Hallo fengshui,
deine Verwirrung kann ich sehr wohl verstehen. Die Behandlungsleitlinien der Neuroborreliose stellen auch ein ganz großes Problem dar.
Neurologen unterscheiden strikt zwischen normaler Borreliose und Neuroborreliose. Und die Neuroborreliose wird auch nur diagnostiziert, wenn ganz bestimmte Werte im Liquor verändert sind.
Und dazu wollen sie nahezu immer den positiven Antikörperindex haben. Dadurch kann man nachweisen, dass die Antikörper im Gehirn selbst produziert wurden. Das geschieht im Idealfall bei einer akuten Neuroborreliose. Wie aber die Werte bei einer lange bestehenden NB aussehen, das weiß man überhaupt nicht. Es ist davon auszugehen, dass die Werte auch total unauffällig sein können, trotz Beteiligung des ZNS.
Diese veränderten Werte ähneln sehr anderen neurologischen Erkankungen (vor allem Multiple Sklerose) und so ist es oftmals sehr schwierig hier die richtige Diagnose zu finden. Fakt ist, dass bei grenzwertigen Ergebnissen eine mögliche Neuroborreliose von den Neurologen häufig nicht in Betracht gezogen wird. Die katastrophalen Folgen für den Patienten kann man sich dabei denken.
Da verhält es sich leider so: Was man nicht sehen will, das sieht man auch nicht.
Eine chronische Neuroborreliose sehen die Neurologen als eine sehr sehr seltene Erkrankung an.
Mit den Antikörpern ist das auch so eine Sache - egal ob im Blut oder im Liquor. Es gibt keinen Test, der letztendlich eine aktive Infektion belegen könnte. Wenn man nur igg Antikörper hat, kann man nicht mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, ob die Infektion noch besteht oder überwunden ist. Diese Antikörper können auch ein Leben lang - trotz überstandener Infektion als so genannte Seronarbe - bestehen bleiben. Ebenso das PCR. Es ist schon schwer davon auszugehen, dass es sich dabei - wenn positiv- um eine aktive Infektion handelt. Letztendlich ist es aber nur ein DNA-Nachweis. Und das kann man von einem toten wie auch lebenden Bakterium machen.
Und es ist tatsächlich so, dass bei manchen Patienten das Immunsystem aus meines Wissens noch ungeklärten Gründen keine Antikörper bildet. Bei manchen verhält es sich auch so, dass erst unter einer Antibiotika-Therapie dann Antikörper auftauchen.
Ist alles eine sehr schwierige Sache. Die Borreliose hält sich an keine Regeln und letztendlich muss man die Beschwerden des einzelnen Patienten anschauen und alle weiteren Tests als Puzzleteile in einem großen Ganzen ansehen.
LG Niki
deine Verwirrung kann ich sehr wohl verstehen. Die Behandlungsleitlinien der Neuroborreliose stellen auch ein ganz großes Problem dar.
Neurologen unterscheiden strikt zwischen normaler Borreliose und Neuroborreliose. Und die Neuroborreliose wird auch nur diagnostiziert, wenn ganz bestimmte Werte im Liquor verändert sind.
Und dazu wollen sie nahezu immer den positiven Antikörperindex haben. Dadurch kann man nachweisen, dass die Antikörper im Gehirn selbst produziert wurden. Das geschieht im Idealfall bei einer akuten Neuroborreliose. Wie aber die Werte bei einer lange bestehenden NB aussehen, das weiß man überhaupt nicht. Es ist davon auszugehen, dass die Werte auch total unauffällig sein können, trotz Beteiligung des ZNS.
Diese veränderten Werte ähneln sehr anderen neurologischen Erkankungen (vor allem Multiple Sklerose) und so ist es oftmals sehr schwierig hier die richtige Diagnose zu finden. Fakt ist, dass bei grenzwertigen Ergebnissen eine mögliche Neuroborreliose von den Neurologen häufig nicht in Betracht gezogen wird. Die katastrophalen Folgen für den Patienten kann man sich dabei denken.
Da verhält es sich leider so: Was man nicht sehen will, das sieht man auch nicht.
Eine chronische Neuroborreliose sehen die Neurologen als eine sehr sehr seltene Erkrankung an.
Mit den Antikörpern ist das auch so eine Sache - egal ob im Blut oder im Liquor. Es gibt keinen Test, der letztendlich eine aktive Infektion belegen könnte. Wenn man nur igg Antikörper hat, kann man nicht mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, ob die Infektion noch besteht oder überwunden ist. Diese Antikörper können auch ein Leben lang - trotz überstandener Infektion als so genannte Seronarbe - bestehen bleiben. Ebenso das PCR. Es ist schon schwer davon auszugehen, dass es sich dabei - wenn positiv- um eine aktive Infektion handelt. Letztendlich ist es aber nur ein DNA-Nachweis. Und das kann man von einem toten wie auch lebenden Bakterium machen.
Und es ist tatsächlich so, dass bei manchen Patienten das Immunsystem aus meines Wissens noch ungeklärten Gründen keine Antikörper bildet. Bei manchen verhält es sich auch so, dass erst unter einer Antibiotika-Therapie dann Antikörper auftauchen.
Ist alles eine sehr schwierige Sache. Die Borreliose hält sich an keine Regeln und letztendlich muss man die Beschwerden des einzelnen Patienten anschauen und alle weiteren Tests als Puzzleteile in einem großen Ganzen ansehen.
LG Niki