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Borreliose und Aggressivität (meines Partners)
#3

Hallo suseregi,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Krankheit verändert die Menschen. Ich finde es toll, dass du dir dazu so viele Gedanken machst. Sei dir erstmal versichert, dass diese Veränderungen nicht deine Schuld sind. Auch manche Medikamente verändern Menschen, zB. starke Schmerzmittel. So gesehen ist es auch nicht die Schuld deines Mannes wenn er aggressiv ist. Ich kenne die Aggressivität durchaus von Bekannten mit Borreliose und anderen Erkrankungen. Denen wird das selbst aber nicht bewusst. Manchmal reicht es, dass jemand anderes in einen Raum reinkommt und Aggression auslöst alleine durch seine Anwesenheit ohne das dieser andere irgendetwas macht. Das passiert z.B. selbst hier in so einem Forum manchmal. Dann stört sozusagen die Fliege an der Wand und es kann ohne erkennbaren Anlass großen Streit und Aggression geben. In der Regel vergeht diese dann auch wieder ohne weitere Aussprache. Die Anlässe sind oft nicht nachvollziehbar.

Ich werde z.B. schnell aggressiv, wenn ich überfordert bin, wenn ich zu lange Lärm ausgesetzt bin, der mir früher gar nichts ausgemacht habe. Ich habe seit Februar nach einem Hörsturz nicht nur eine Minderleistung des Gehörs sondern gleichzeitig auch eine Hyperakkusis, das heißt viele Geräusche sind mir unerträglich, was mich sehr stresst. Größere Veranstaltungen mit vielen Menschen in einem Raum fordern mit sehr sehr viel Kraft ab und ich komme schnell an meine Grenze wo ich das ertragen kann. Wenn ich mich dem nicht entziehen kann, werde ich auch aggressiv.

Ich bin nicht mehr multitaskfähig. Ich kann nur noch eine Sache machen, wenn es richtig werden soll. Ich kann auch aggressiv werden, wenn ich z.B. telefoniere und gleichzeitig mich jemand von der Seite wegen was anderes anspricht. Das geht gar nicht. Das war früher nicht so - und darüber bin ich eigentlich traurig, denn ich bin gerne mit Menschen zusammen. Wut und Trauer liegt für mich sehr nahe beieinander. Ich könnte auch keiner regelmäßigen Vollzeitarbeit mehr nachkommen. So gesehen sind manche Tätigkeiten, die ich früher mit Links ereldeigt habe große Anstrengungen, die meine Außenwelt dann aber in der Regel nicht als soche wahrnimmt, sondern den Maßstab daran anlegt. Auch das macht mich traurig und wütend und ja, je nachdem welche Forderungen an mich gestellt werden auch aggressiv, die Alternative wäre depressiv-auch nicht besser.

Was ich finde, dass eine wichtige Sache ist, dass man als Kranker auch lernt, dass man selbst die Umwelt mitbelastet. Mitleid drückt es eigentlich genau aus. Die Umgebung leidet mit und zwar richtig. Von daher finde ich, ist es auch richtig, wenn man in einer Partnerschaft darüber spricht und deutliche Grenzen zeigt und sich Hilfe von außen sucht. Auf Dauer wird eine Partnerschaft zu sehr belastet, wenn einer immer nur gibt und der andere nimmt.

Wäre es denn für deinen Mann eine Option zu einem Neurologen zu gehen, der auch die Borrelioseaspekte mitbetrachtet. Es gibt nicht so sehr viele, die Borreliose ernsthaft mitbetrachten, aber einige wenige doch. Wie hatte die Borreliose sich zuerst geäußert und wurde sie ausreichend behandelt?

Auch Selbsthilfegruppen zu denen ihr beide gemeinsam hingehen könntet, könnten ein Versuch wert sein. Das würde natürlich voraussetzen, dass ihr beide dazu bereit seid. Ich sehe es einfach so, dass sich beide Partner echt anstrengen müssen, wenn man die Beziehung retten möchte.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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