28.06.2014, 05:17
Zitat:Sollte sich bei mir denn doch eine Borreliose bestätigen, würde ich gern Beschwerden gegenüber Ärztekammer und Krankenkasse loswerden.Hallo WB2014
Aufgrund der unsicheren diagnostischen Lage würde ich an deiner Stelle meine Energie nicht für Beschwerden verschwenden sonder in erster Linie für meinen Gesundheitszustand einsetzen. Wenn kein Direktnachweis gelingt, kannst du deine Borreliose nicht beweisen. Ergebnisse von Antikörper-Tests kann jeder interpretieren, wie es ihm in den Kram passt. Wenn einer unserer Spezis die Diagnose stellt, dann lässt sich ganz leicht einer finden, der das Gegenteil behauptet, um dich im schlechtesten Fall bei der Gelegenheit im Bericht auch gleich noch zu demütigen.
Die Alternative zum Antikörper-Nachweis wäre ein Direktnachtweis. Ein Direktnachweis mittels Kultur oder PCR ist schwierig zu erbringen, weil sich in der Probe tatsächlich Borrelien befinden müssen. Wenn sich in der Probe keine Borrelien befinden, heisst das nicht, dass die Viecher irgendwo anders im Körper ihr Unwesen trieben. Das bedeutet, dass ein positiver Direktnachweis praktisch beweisend ist, ein negativer Direktnachweis eine Borreliose keinesfalls ausschliesst.
Ein positiver Direktnachweis gelingt am ehesten aus Proben bei sichtbaren Symptomen wie entzündliche Hautveränderungen oder Gelenkschwellungen. Gerade kürzlich wurde ein Forschungsergebnis veröffentlicht, das die PCR abwertet. Man hat bewiesen, dass die PCR auch tote Borrelien nachweist (wusste man theoretisch vorher schon). Statt an einem zuverlässigen Test zu forschen, tut man alles, einen eigentlich beweisenden Test abzuwerten, indem man etwas beweist, was grundsätzlich schon bekannt war. Und: Der Abbau und Abtransport von toten Bakterien durch das Immunsystem findet offensichtlich ausgerechnet bei der Borreliose monatelang nicht mehr statt.
Zu deinen unterschiedlichen Laborbefunden möchte ich noch anmerken, dass Laborbefunde nicht verglichen werden können, wenn sie nicht im gleichen Labor durchgeführt wurden. Laborbefunde aus demselben Labor taugen nur zur Verlaufskontrolle, wenn das Vorserum gleich nochmals mitgetestet wird, denn die Testergebnisse können je nach herrschendem Raumklima im Labor unterschiedlich ausfallen.
Zitat:Mir als Laie ist unverständlich, dass in der klinischen Unzersichung das IgM- Immunoblot positiv war, das IgG hingegen nicht.Die Ursache ist, dass die Tests mit vielen Unsicherheiten behaftet sind. Es kommen in den verschiedenen Laboren zig verschiedene Testkits zur Anwendung. Das Raumklima hat Einfluss und die Person, die den Test durchführt.
Zitat:war auch das IgG-Ak (Immunublot) positiv - nachgewiesene Banden: VlsE, p14, p22.VlsE im IgG-Blot sollte eigentlich für eine aktive Infektion sprechen. Das wird aber von den Laboren niemals so interpretiert. Infos zur Bedeutung der Banden (inkl. VlsE) im Blot findest du hier:
http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Tabel...n-Blot.htm
Weitere Erklärungen zu obigem Link in diesem Beitrag:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...614#pid614
Bei mir gabs damals auch so kuriose Laborergebnisse. Auch ich wurde hin- und hergeschubst. Das war der absolute Horror, zumal ich am Schluss gerade noch Kraft hatte, maximal 20 Meter zu gehen ohne mich irgendwie abzustützen. Und ich war erst 37 Jahre alt.
Ich finde es super, dass du dich in der Thematik schon so fit gemacht hast. Weiter so! Bevor du nicht mehr kannst.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz