Zitat:urmel57 schrieb:...fände ich Grundsatzdiskussionen über unser Gesundheitssystem wesentlich wichtiger als die über homöopathische Mittel.
Donald schrieb:Urmel, warum diskutierst du dann hier mit?
Solche Grundsatzdiskussionen haben durchaus auch Einfluss auf unser Gesundheitssystem, denn seit 2001 sind sogenannte evidenzbasierte Leitlinien im SGB V verankert und evidenzbasierte Mediziner sind es, die ständig solche Grundsatzdiskussionen vom Zaun brechen und haargenau wie Donald argumentieren. Dazu sollte man aber auch wissen, dass die evidenzbasierte Medizin in Deutschland erst im Zuge einer geplanten Gesundheitsreform zur Kostendämpfung Fahrt aufnahm. Eine wesentliche Forderung der evidenzbasierten Medizin war und ist, dafür Sorge zu tragen, dass Therapiemaßnahmen, deren Wirksamkeit nicht bewiesen ist, nicht eingeführt bzw. länger praktiziert werden. Diese Forderung wird inzwischen als Steuerungselement in der Gesundheitspolitik genutzt, um angeblich überflüssige Diagnostik und Therapien auszuschließen.
Die Frage aber ist, auf welche Evidenz sich die Evidenzbasierte Medizin beruft? Gibt es einen Nachweis dafür, dass Therapien, für die ein Wirksamkeitsnachweis durch randomisierte Studien erbracht wurde, tatsächlich auch wirksamer und kostengünstiger sind? Das erinnert sehr an den „Glaubenskrieg um Borreliose“, auch hier wird von evidenzbasierten Medizinern viel behauptet und wenig belegt.