15.07.2014, 05:46
Hallo strubel und willkommen im Forum
An erster Stelle möchte ich dir sagen, dass ich diese Meinung nicht unbedingt teile:
Hier eine Übersicht zum Expertenstreit:
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...-20071.pdf
Lager A spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung
Lager B spiegelt in etwa die Meinung unserer Spezis
Deine Symptome können von dieser bekannten Borreliose stammen. Da man sich jederzeit frisch infizieren kann, ohne den Zeckenstich zu bemerken, können sie auch von einer erneuten Infektion stammen. Die Wanderröte tritt auch nur in etwa der Hälfte der Fälle auf (Wissenschaftliche Untersuchungen sind zur Häufigkeit der Wanderröte widersprüchlich). Ausserdem gibt es zig weitere Krankheiten, die zu Gelenkschmerzen führen können.
Wenn die Symptome von der damaligen Borreliose stammen, sagen die Tests eigentlich nichts aus. Denn wenn Antikörper (AK) nachweisbar sind, können die auch bei ausgeheilter Infektion nachweisbar sein. Sind keine AK nachweisbar, sagt das auch nichts aus, weil die AK-Produktion bei Therapien im Frühstadium gehemmt werden kann. In diesem Fall hättest du keine oder nur wenige AK nachweisbar, obwohl die Borrelien noch da sind. Nichts desto trotz beissen sich die meisten Ärzte bei der Diagnostik an den Laborergebnissen fest. Es ist schon beinahe wahnhaft.
Was heisst das jetzt für dich in der Praxis?
Es müssen andere mögliche Ursachen für deine Beschwerden so gut wie möglich ausgeschlossen werden. Altersmässig käme sicher irgendeine Form von Rheuma für die Beschwerden in Frage. Evlt. reicht ein erstes Labor in diese Richtung. Da würde ich aber bei negativem Ergebnis vom Arzt wissen wollen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Rheuma ausgeschlossen werden kann. Es gibt zig Formen von Rheuma und nicht jede wird von jedem Test erfasst. Evtl. ist es besser, ein Rheumatologe beurteilt deine Beschwerden, sofern du nicht monatelang auf einen Termin warten musst.
Diagnosen, die mit "Syndrom" enden oder die ohne entsprechenden Nachweis gestellt werden, gelten nicht. Psycho auch nicht. Ein "Syndrom" würde ich erst akzeptieren, wenn ein Therapieversuch mit Antibiotika gemacht wurde.
Wenn andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen wurden, bleibt einem nur der Therapieversuch mit Verdacht auf Borreliose. Die Chance auf einen Therpieversuch ist bei einem unserer Spezis sicher grösser, denn nach geltender Lehrmeinung darfst du keine Borreliose haben, wenn du "nur" Gelenkschmerzen hast - auch wenn die Tests positiv sind. Zudem würde ich einen Therapieversuch ausschliesslich nach den Empfehlungen der DBG oder ILADS machen. Die Dosierungen sind wesentlich höher und länger als geltende Lehrmeinung vorsieht. Bei den Minidosierungen weisst du schlussendlich nicht, ob eine höhere und längere Dosierung was gebracht hätte.
LG und gute Besserung
Regi
An erster Stelle möchte ich dir sagen, dass ich diese Meinung nicht unbedingt teile:
Zitat:......leider kennen sich nur die meisten nicht ausreichend mit dieser Infektion aus.Das Problem liegt mehr darin, dass sich die meisten Ärzte an geltender Lehrmeinung orientieren. Verhält sich eine Borreliose nicht nach dem Schulbuch, wissen sie nicht weiter. Weitgehend bei Ärzten unbekannt ist, dass geltende Lehrmeinung eine sehr schwache Evidenz hat. Unsere Spezis haben andere Ansichten zu möglichen Symptomen, Diagnostik und Therapie der Borreliose.
Hier eine Übersicht zum Expertenstreit:
http://www.borreliose-nachrichten.de/wp-...-20071.pdf
Lager A spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung
Lager B spiegelt in etwa die Meinung unserer Spezis
Deine Symptome können von dieser bekannten Borreliose stammen. Da man sich jederzeit frisch infizieren kann, ohne den Zeckenstich zu bemerken, können sie auch von einer erneuten Infektion stammen. Die Wanderröte tritt auch nur in etwa der Hälfte der Fälle auf (Wissenschaftliche Untersuchungen sind zur Häufigkeit der Wanderröte widersprüchlich). Ausserdem gibt es zig weitere Krankheiten, die zu Gelenkschmerzen führen können.
Wenn die Symptome von der damaligen Borreliose stammen, sagen die Tests eigentlich nichts aus. Denn wenn Antikörper (AK) nachweisbar sind, können die auch bei ausgeheilter Infektion nachweisbar sein. Sind keine AK nachweisbar, sagt das auch nichts aus, weil die AK-Produktion bei Therapien im Frühstadium gehemmt werden kann. In diesem Fall hättest du keine oder nur wenige AK nachweisbar, obwohl die Borrelien noch da sind. Nichts desto trotz beissen sich die meisten Ärzte bei der Diagnostik an den Laborergebnissen fest. Es ist schon beinahe wahnhaft.
Was heisst das jetzt für dich in der Praxis?
Es müssen andere mögliche Ursachen für deine Beschwerden so gut wie möglich ausgeschlossen werden. Altersmässig käme sicher irgendeine Form von Rheuma für die Beschwerden in Frage. Evlt. reicht ein erstes Labor in diese Richtung. Da würde ich aber bei negativem Ergebnis vom Arzt wissen wollen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Rheuma ausgeschlossen werden kann. Es gibt zig Formen von Rheuma und nicht jede wird von jedem Test erfasst. Evtl. ist es besser, ein Rheumatologe beurteilt deine Beschwerden, sofern du nicht monatelang auf einen Termin warten musst.
Diagnosen, die mit "Syndrom" enden oder die ohne entsprechenden Nachweis gestellt werden, gelten nicht. Psycho auch nicht. Ein "Syndrom" würde ich erst akzeptieren, wenn ein Therapieversuch mit Antibiotika gemacht wurde.
Wenn andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen wurden, bleibt einem nur der Therapieversuch mit Verdacht auf Borreliose. Die Chance auf einen Therpieversuch ist bei einem unserer Spezis sicher grösser, denn nach geltender Lehrmeinung darfst du keine Borreliose haben, wenn du "nur" Gelenkschmerzen hast - auch wenn die Tests positiv sind. Zudem würde ich einen Therapieversuch ausschliesslich nach den Empfehlungen der DBG oder ILADS machen. Die Dosierungen sind wesentlich höher und länger als geltende Lehrmeinung vorsieht. Bei den Minidosierungen weisst du schlussendlich nicht, ob eine höhere und längere Dosierung was gebracht hätte.
LG und gute Besserung
Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz