16.09.2014, 13:52
(16.09.2014, 09:28)Leonie Tomate schrieb: Wenn ich eh schon mit Nebenwirkungen am kämpfen hätte, würde ich es tunlichst unterlassen da noch ein Nitroimidazol oben drauf zu packen.
Gott sei Dank habe ich alle ABs bisher immer anstandslos vertragen.In dieser Hinsicht traue ich mir deswegen die zusätzliche Einnahme von Tini (oder Metro) durchaus (die Kombi Ceftriaxon + Minocycline + Tinidazole wird von Dr.B. praktiziert, laut einer HP sehr erfolgreich, was mich nicht wundert, da diese ABs gegen alle Borrelienformen wirken, inklusiv Zysten, Biofilme und im Gehirn).
Zitat:Auch wären mir Einnahmepausen von 8 Tagen viel zu kurz. Das würde ich definitiv nicht aushalten (wollen).
Da ich quasi andauernd Symptome habe (vor Allem Schmerzen), egal ob unter AB oder in den Pausen, spielt die Länge der Pausen in dieser Hinsicht keine Rolle. Mehr Sorgen bereitet mir das Vermehren der Bakterien in den AB Pausen (was der Spezi zugegeben hat), die ja mit 18 Tagen relativ lang sind.
Zitat:Ich habe das Tinidazol immer in Intervallen von 4-6 Wochen dazu genommen. Und dann auch nur für 8 Tage, weil sich danach die NW bei mir potenzieren.
Das Tini hast du also nicht so gut vertragen...Schade.
Zitat:Das kann bei dir alles ganz anders sein, aber ich würde offen gesagt immer schauen, wie eine Medikation individuell wirkt und mich nicht so sehr auf irgendwelche (vermeintlich fachlich fundierte) Therapieempfehlungen verlassen.
Die zusätzliche Einnahme von Tini hat mir nicht der Spezi empfohlen, er war wegen der möglicherweise starken Herxheimer Reaktion dagegen. Ich weiß allerdings nicht, ob die Einnahme von ABs, die nicht gegen Zysten wirken (oder die sogar ihre Bildung fördert, wie Doxy) langfristig Sinn macht. Meine Überlegung ist eben, dass es besser sei, die Zysten gleich mit anzugreifen. Der Spezi hat selber zugegeben, dass Zysten dieser gepulsten Antibiose überleben können.
Ich leide seit 6 Jahren an dieser Krankheit und möchte jetzt nicht noch weitere Jahre ABs umsonst schlucken, wenn auch gepulst. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, keine AB wie Tetra oder Makro ohne zusätzlichen "Zystenknacker" wie Tini/Metro wieder einzunehmen. Ich sehe da wenig Sinn, außer eine kurzfristige Besserung durch die entzündungshemmende Wirkung der ABs (unter 200-0-200 mg Doxy habe ich so gut wie keine Schmerzen mehr).
Wenn ich mir Tini selbst verschreiben könnte und die Gefahr von Mutationen nicht vorhanden wäre, würde ich es am Liebsten 1-2 Jahre mit Tetra/Makro am Stück einnehmen.
Zitat:Was nützt es denn, wenn du dir jetzt vornimmst, dass du das Metro 3x am Tag zusätzlich nimmst und nur 8 Tage Pause machst...und dann nach zwei Tagen platt bist, nix mehr geht und du die Antibiose abbrechen musst?
Nichts, eben. Aber Studieren geht leider nur über Probieren...das kann ich nur herausfinden, wenn ich es eben probiere. Wie vorher geschrieben, verschreibt Dr.B. gerne diese Tritherapie, also nehme ich an, dass manche Patienten sie durchaus vertragen. Ich stimme seinen Überlegungen 100% zu:
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...der_LB.pdf
Mein Spezi hatte mir z.B. Ceftriaxon + Azithromycin verschrieben. Die Kombi wirkt aber nicht gegen Zysten (dagegen ist die Wirkung von Azi wahrscheinlich gut, da Azi in vitro gegen den Biofilm von anderen Batkterien sehr gut wirkt.Schade, dass Sapi noch keine Studienergebnisse über Makrolide veröffentlicht hat.Wir wissen daher weder ob es gegen Zysten noch gegen Biofilme wirkt).Daher wäre der Einsatz von Tinidazol m.E. sinnvoll, zudem es im Gehirn sehr gut eindringt und eine sehr gute Gewebepenetration hat. Ich denke, Dr.B. hat mit dem langfristigen Einsatz von Tini zusätzlich zu den Tetra und Makro Recht. Der Misserfolg anderer Antibiosen dürfte zum großen Teil an den Biofilmen und überlebenden Zysten liegen.
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008