21.09.2014, 17:38
Hi liebe FeeNine,
Tut mir Leid.Aber leider lassen sich manche Zusammenhänge nicht in ein 2-3 Sätzen erklären.
Gute Frage. Für Ferritin haben manche Labor eine Norm ab 5, andere ab 10, wieder andere ab 20 und noch andere ab 30 µg/l....je nachdem in welchem Labor dein Arzt deine Blut untersuchen lässt, hast du einen Eisenmangel (Ferritin unter Norm = offizielle Definition) oder keinen. Hier bist du gesund, dort schon krank!
Es ist mit diesen Normwerten deswegen zum Mäusemelken...
Deswegen wäre meine Antwort: eigentlich keinen!
Laborwerte geben m.E. nur Hinweise, die es anhand der Symptomatik zu interpretieren gilt.
Ein niedrig normaler Ferritinwert mit Eisenmangelsymptomen kann auf einen individuellen Eisenmangel hinweisen und müsste eigentlich einen Therapieversuch zur Folge haben (z.B. mit Eiseninfusionen, weil die Eisenspeicher damit sehr schnell aufgefüllt werden, während dies mit einer oralen Therapie mehrere Monate erfordert).
Bei einem niedrigen normalem Hb (also nah an der unteren Grenze) zusammen mit einem niedrig normalem Ferritin und Eisenmangelsymptomen würde ich persönlich von einen Eisenmangel im Sinne von zu niedrigen Speichern und nicht im Sinne der offiziellen Definition des Eisenmangels ausgehen. Das sehen die meisten Ärzte wegen dieser Def. leider anders, so dass solche Patienten gezwungen werden, die Eisentherapie (oral oder IV) selbst zu bezahlen.
Die Entscheidung für die Therapie trifft aber in diesem heiklen Fall nicht der Arzt, sondern der Patient. So habe ich es immer gemacht und meine Therapieversuche haben mir immer Recht gegeben.
Ich trauen deswegen diesen Laborwerten überhaupt nicht mehr. Bei manchen Werten (z.B. Selenium) ist der optimale Bereich ÜBER der Norm, weil ein Seleniummangel in Deutschland die Regel ist, was die Werte nach unten zieht. Bei einem normalen Wert hast du also hier garantiert einen Mangel!
Wie gesagt, je nach Labor wird die Norm bei 7 oder 8 mmol/l anfangen oder bei 11 oder 12 g/dl. Das Ganze ist echt irreführend, aber es ist so.
In deinem Fall wäre dein Hb (nmol/l) mit einer Norm, die mit 7,44 nmol/l anfangen würde (12 g/dl), in der Norm. Dann wäre das Hb bei einer Norm für Frauen bis 15 g/dl =9,03 nmol/l im unteren Bereich:
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_erys.htm
Hb 8 nmol/l (Norm: 7,44-9,03) = 35%
http://www.top-docs.de/include.php?src=werte.htm
Ein Arzt würde sagen: keine Anämie! Ich sage: Vorsicht, eine Eisenmangel kann auch ohne Anämie vorkommen und Eisenmangelsymptome hervorrufen. Deshalb wäre die Messung von Ferritin (zusammen mit CRP) sinnvoll, um einen Eisenmangel nicht zu übersehen.
Tja....der Normbereich scheint mir sehr niedrig angesetzt zu sein. Die Norm, die Med4you angibt, ist MCV 85-101 fl.
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_ery_indizes.htm
Dein MCV wärst damit also grenzwertig niedrig, was auf einen Eisenmangel hindeutet oder zumindest einen beginnenden. Bei einem Eisenmangel werden die Erythrozyten kleiner. Eine Anämie liegt allerdings nicht vor. Die Anämie tritt meist erst, wenn die Eisenspeicher komplett (oder fast) leer sind, also bei sehr niedrigem Ferritin (< 10 µg/l).
Du hast Recht! Traue keinen Werten, deren Normbereich du nicht selber gefälscht hast!
Z.B. indem dein Labor das Blut von besonders vielen älteren Patienten mit einem VitB12 Mangel analsysiert hat oder besonders vielen Frauen (vorzugsweise nach der Geburt-> Geburtstation!) mit einem Eisenmangel!
Ideal ist, wenn Holo-TC im oberen Normbereich liegt und wenn Ferritin über 100 µg/l liegt (Dr.Beat Schaub). Unsere Erfahrung im Hashimoto mit mehreren Tausenden Patienten.
Absorptionsstörung? Oder renaler Verlust?
Ich hatte auch trotz 2 x 300 mg/Tag niedrig normale Vollblutwerte.
Unter 1 ist gut. Wenige Doc machen das so und glauben, dass der Patient gut eingestellt ist, wenn der TSH in der Norm (bis 4-5) liegt.
Hattest du dabei UF Symptome? Hast du danach die Dosis erhöht?
Antikörper gegen die SD! Aber du hast keine SD, daher spielt das keine Rolle mehr.
Zu den Nebenschilddrüsen, den VitD und den Calcium äußere ich mich lieber nicht, weil ich mich zu wenig damit auskenne.
Methylmalonsäure im Urin (oder Blut) wäre sicher aufschlussreich.
Ferritin wäre bei erhöhtem CRP nicht zuverlässig. Denn Ferritin ist bei Entzündungen erhöht, auch wenn die Eisenspeicher leer sind. Daher kann es in dieser Situation die Höhe der Eisenspeicher nicht wiederspiegeln.
Nein!
Sorry für den Roman...
(19.09.2014, 22:05)FreeNine schrieb: Ja noch mal zu den Laborwerten. Du hast bestimmt mit vielen Aussagen Recht. Aber ich bin ein völliger Laie gewesen. Und nun stürzt so nach und nach alles auf einen ein. Lange Texte, die ich nicht verstehe oder nicht sofort, sind der Kraus für mich. Aber ich versuche wenigstens einige Zusammenhänge zu verstehen.
Tut mir Leid.Aber leider lassen sich manche Zusammenhänge nicht in ein 2-3 Sätzen erklären.
Zitat: Ja welchen Laborwerten bzw. Ärzten soll man noch glauben?!
Gute Frage. Für Ferritin haben manche Labor eine Norm ab 5, andere ab 10, wieder andere ab 20 und noch andere ab 30 µg/l....je nachdem in welchem Labor dein Arzt deine Blut untersuchen lässt, hast du einen Eisenmangel (Ferritin unter Norm = offizielle Definition) oder keinen. Hier bist du gesund, dort schon krank!

Es ist mit diesen Normwerten deswegen zum Mäusemelken...

Deswegen wäre meine Antwort: eigentlich keinen!

Laborwerte geben m.E. nur Hinweise, die es anhand der Symptomatik zu interpretieren gilt.
Ein niedrig normaler Ferritinwert mit Eisenmangelsymptomen kann auf einen individuellen Eisenmangel hinweisen und müsste eigentlich einen Therapieversuch zur Folge haben (z.B. mit Eiseninfusionen, weil die Eisenspeicher damit sehr schnell aufgefüllt werden, während dies mit einer oralen Therapie mehrere Monate erfordert).
Bei einem niedrigen normalem Hb (also nah an der unteren Grenze) zusammen mit einem niedrig normalem Ferritin und Eisenmangelsymptomen würde ich persönlich von einen Eisenmangel im Sinne von zu niedrigen Speichern und nicht im Sinne der offiziellen Definition des Eisenmangels ausgehen. Das sehen die meisten Ärzte wegen dieser Def. leider anders, so dass solche Patienten gezwungen werden, die Eisentherapie (oral oder IV) selbst zu bezahlen.
Die Entscheidung für die Therapie trifft aber in diesem heiklen Fall nicht der Arzt, sondern der Patient. So habe ich es immer gemacht und meine Therapieversuche haben mir immer Recht gegeben.
Ich trauen deswegen diesen Laborwerten überhaupt nicht mehr. Bei manchen Werten (z.B. Selenium) ist der optimale Bereich ÜBER der Norm, weil ein Seleniummangel in Deutschland die Regel ist, was die Werte nach unten zieht. Bei einem normalen Wert hast du also hier garantiert einen Mangel!

Zitat:Noch mal zu unserem ersten Hämoglobin (HB) da gehe ich mal vom Labor von Juli aus. Da steht bei mir 8.00 mmol/l (Normalbereich 7.6 – 9.5). Also ist nach meiner Sicht der in der Norm. Im Internet finde ich auch die von dir genannten 12 g/dl. Nun stellte sich mir gerade die Frage wie sieht so eine Umrechnung aus? Habe die Tabelle entdeckt. http://www.uniklinik-duesseldorf.de/unte...sfaktoren/
Das bedeutet die 12g/dl x Umrechnungsfaktor 0,6206 = 7.4472 mmol/l. Also wäre mal mein Normalbereich sogar noch höher angesetzt?!
Wie gesagt, je nach Labor wird die Norm bei 7 oder 8 mmol/l anfangen oder bei 11 oder 12 g/dl. Das Ganze ist echt irreführend, aber es ist so.
In deinem Fall wäre dein Hb (nmol/l) mit einer Norm, die mit 7,44 nmol/l anfangen würde (12 g/dl), in der Norm. Dann wäre das Hb bei einer Norm für Frauen bis 15 g/dl =9,03 nmol/l im unteren Bereich:
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_erys.htm
Hb 8 nmol/l (Norm: 7,44-9,03) = 35%
http://www.top-docs.de/include.php?src=werte.htm
Ein Arzt würde sagen: keine Anämie! Ich sage: Vorsicht, eine Eisenmangel kann auch ohne Anämie vorkommen und Eisenmangelsymptome hervorrufen. Deshalb wäre die Messung von Ferritin (zusammen mit CRP) sinnvoll, um einen Eisenmangel nicht zu übersehen.
Zitat:Mein MCV ist 86 fl (Normalbereich 80 – 90). Also wäre auch OK.
Tja....der Normbereich scheint mir sehr niedrig angesetzt zu sein. Die Norm, die Med4you angibt, ist MCV 85-101 fl.
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_ery_indizes.htm
Dein MCV wärst damit also grenzwertig niedrig, was auf einen Eisenmangel hindeutet oder zumindest einen beginnenden. Bei einem Eisenmangel werden die Erythrozyten kleiner. Eine Anämie liegt allerdings nicht vor. Die Anämie tritt meist erst, wenn die Eisenspeicher komplett (oder fast) leer sind, also bei sehr niedrigem Ferritin (< 10 µg/l).
Zitat:Mit den B12 und den Eisenwerten, das trotz Norm was nicht stimmen kann, das hatte ich schon in einen anderen Beitrag hier gelesen. Deshalb zweifle ich ja auch ein bisschen an all diesen Werten?!
Du hast Recht! Traue keinen Werten, deren Normbereich du nicht selber gefälscht hast!


Ideal ist, wenn Holo-TC im oberen Normbereich liegt und wenn Ferritin über 100 µg/l liegt (Dr.Beat Schaub). Unsere Erfahrung im Hashimoto mit mehreren Tausenden Patienten.
Zitat:Mit Magnesium habe ich eigene Erfahrung gemacht, war bei mir auch niedrig. Nehme jetzt seit 2-3 Jahren täglich 2 x 300 mg ein. (hatte immer Krämpfe). Jetzt ist es besser aber der Mg-Wert im Blut liegt immer noch an der Untergrenze. Wer weis wo die Menge verschwindet?
Absorptionsstörung? Oder renaler Verlust?
Ich hatte auch trotz 2 x 300 mg/Tag niedrig normale Vollblutwerte.

Zitat: Jedenfalls bin ich ja nun beim x-ten Endokrinologen, der bis vor kurzen die L-Thyrox-Dosierung akribisch eingestellt und reguliert hat, war vierteljährlich zur Kontrolle. Da war mein TSH auch meist unter 1. der Doc macht auch immer FT3 und Ft4, Ca, Mg, Phos mit.
Unter 1 ist gut. Wenige Doc machen das so und glauben, dass der Patient gut eingestellt ist, wenn der TSH in der Norm (bis 4-5) liegt.
Zitat: Im Herbst bekam ich dann den Blaseninfekt und irgendwie ist seitdem wieder alles so wie es nicht sein soll. D.h. mein TSH war auf einmal bei 5,2 mIU/l im April dieses Jahres und mein Endokr. meinte dazu alles in der Norm. Ja ich verstehe die Welt nicht mehr! Ja was soll ich machen.
Hattest du dabei UF Symptome? Hast du danach die Dosis erhöht?
Zitat:Im Juli war er wieder bei 2,4 mIU/l. Habe die Medikamentation mit L-Thyrox aber in diesem Jahr nicht ändern sollen und nicht geändert. Ich glaube, der hat mich auch aufgegeben, weil er nicht mehr so richtig weis wie weiter. Seitdem steht auch auf seinem Befund u.a. Diagnose A69.2G: Borreliose. Aber im Gespräch will er nichts davon wissen. Sunflower, was sind AKs von denen du schreibst?
Antikörper gegen die SD! Aber du hast keine SD, daher spielt das keine Rolle mehr.
Zitat:Ja und mit dem Vitamin D scheint ja auch was nicht zu stimmen. Der 25-Hydroxy-Vitamin D3 lag im Januar bei 15.2 (Norm 20-70 ug/l). Allerdings konnte mein Doc mir da auch nicht so die richtige Antwort geben, da es da wieder mit dem Calcitriol differenzen gibt. Das hab ich so nicht richtig verstanden. Mal sehen, wie der Wert jetzt nach dem Sommer aussieht.
Zu den Nebenschilddrüsen, den VitD und den Calcium äußere ich mich lieber nicht, weil ich mich zu wenig damit auskenne.
Zitat:Ob und inwieweit ich Probleme mit den Nieren habe, kann ich dir nicht sagen. Schmerzen ect. erst mal nicht. Allerdings ist seit geraumer Zeit das Kreatinin i.S., Härnsäure i.S. GFR nach Cockroft immer etwas leicht erhöht. Laut Nephrologe wäre das bei den Medikamenten normal und ja nur leicht erhöht. Kein Grund zur Sorge. Was sich da so abspielt? – deshalb mein Gedanke zum Cave beim Holo-Transcobalamin . (Und wie immer CK und CRP leicht erhöht.)
Methylmalonsäure im Urin (oder Blut) wäre sicher aufschlussreich.
Ferritin wäre bei erhöhtem CRP nicht zuverlässig. Denn Ferritin ist bei Entzündungen erhöht, auch wenn die Eisenspeicher leer sind. Daher kann es in dieser Situation die Höhe der Eisenspeicher nicht wiederspiegeln.
Zitat:So manchmal könnte ich die Kugel nehmenaber das ist auch nicht die Lösung.
Nein!

Sorry für den Roman...

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008