10.10.2014, 23:35
Hallo Lutz,
erstmal herzlich willkommen hier an Board,
klar können wir keine Diagnosen stellen aber ein wenig unsere Meinung zu Butbildern wäre schon drin.
Hast du dir die Laborergebnisse in Kopie geben lassen, dann könnte man vielleicht ein wenig sehen, was positiv war und was nicht. Auch wenn alle Tests nicht das Gelbe vom Ei sind, es sind zumindest Anhaltspunkte. Ich will versuchen dir auch schon mal jetzt deine Fragen zu beantworten:
Eine Spezialisierung auf Borrelienerkrankung gibt es nicht. Es gibt spezielle Anlaufstellen, die aber keinen einheitlichen Standard haben. Es sind Ärzte aller Fachrichtungen, die sich für das Thema interessieren und zum Teil sehr unterschiedliche Auffassung bezüglich der Therapie haben. Ich empfehle dir bei den örtlichen Selbsthilfegruppen in deiner Nähe nachzufragen, ob es besondere regionale Empfehlungen gibt oder du kannst auch hier im Forum in der Ärzterubrik nachfragen.
Die Krankheitsentstehung ist zu großen Teilen noch unklar. Es wird durchaus angenommen, dass Infizierte nicht immer klinisch krank werden. Es gibt aber auch Untersuchungen, die annehmen, dass jeder mit positiven Borreliose-Antikörper auch in einem Zeitraum von 7-8 Jahren klinisch erkrankt.
Hier wäre die Frage welchen 1. Test du meinst, ich nehme an den Elisa? War der Im IgG oder IgM positiv?
Der IgM kann falsch positiv sein bei bestimmten Viruserkrankungen und man nimmt an auch bei manchem Autoimmunerkrankungen.
Der IgM und IgG können dazu auch kreuzreaktiv mit Treponema pallidum sein. Da müsste dann ein eigener zweiter Test drauf gemacht werden.
Bei den normalen Antikörpertests Elisa auf IgG und IgM gibt es keine Zyklen.
Beim Lymphozytentransformationstest, der keine Kassenleistung ist, gibt es Zyklen, die nur bei aktiver Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Erreger anzeigen. Da gibt es allerdings auch falsch positive Ergebnisse.
Dann gibt es noch den Spirofind-Test, der angeblich auch nur aktive Borrelienerkrankungen anzeigen soll.
Wenn du noch mal eine Antikörpertest machen lassen willst, sollte der Elisa UND der Westernblot gemacht werden.
Die Tests sind nicht standardisiert und die Aussagen von Labor zu Labor daher nicht vergleichbar. Es kann von Vorteil sein, Tests bei Laboren durchzuführen, die sich an Ringversuchen beteiligen und auf diese Art und Weise ein Qualitätsmanagement betreiben.
Daneben gibt es den LTT (Lymphozytentransfromationstest)s.o., der aber auch nur in Laboren mit entsprechender Erfahrung gemacht werden sollte (Er kann bedingt Aussagen über die Aktivität der Erkrankung machen)
Der Spirofind, mit dem es allerdings noch wenig Erfahrung und keine Studie dazu gibt. (er beansprucht für sich nur aktive Borreliosen anzuzeigen)
Das Problem der Chlamydien ist ähnlich wie das der Borrelien auch da sind die Tests nicht sehr aussagekräftig. Herpesviren sind auch keine freundliche Gesellen und können auch sehr viel Ungemach bereiten. Dagegen lässt sich ursächlich dann leider auch am wenigsten ausrichten. Mit einem normalen Borreliosetest lässt sich das nicht feststellen, da müsste man auch die Chlamydien und die Herpesviren mittesten.
Neuroborreliose ist nur der Begriff eines kleinen Ausschnittes des gesamten Komplexes. So wie du es schilderst ist deine Geschichte multifaktoriell, und bringt deinen ganzen Körper durcheinander.
Ich gebe dir nun meinen Verdacht wieder, den ich aus deinen Schilderungen entnehme. Die gleichzeitig erhöhten Borrelienwerte von damals mit dem aktiven Virus von damals können falsch positive Werte durch das Herpesvirus gewesen sein , gerade weil auch der 2. Test (ich geh wie gesagt davon aus dass das der Westernblot war) negativ war.
Möglicherweise spukt der Virus auch immer noch in dir rum, denn Herpesviren neigen auch zum reaktivieren. Ich würde mich daher nicht auf Borreliose jetzt festlegen. Schau dir hier mal aus Seite 6 die Symptomlisten an http://www.xerlebnishaft.de/chronisch.pdf
Die Angstsymptomatik würde ich unabhängig von weiteren Untersuchungen trotzdem angehen, wenns sein muss eben auch mit psychologischer Unterstützung. Ansonsten lass dich zu den Infektionen beraten, ob dir ein Arzt mit Erfahrung weiterhelfen kann. Leider ein nicht billiges Unterfangen, denn es sind fast nur Privatärzte, die diese Leistungen anbieten.
Ich hoffe, du findest einen Weg und auch noch den Austausch mit den anderen hier.
Liebe Grüße Urmel
erstmal herzlich willkommen hier an Board,
klar können wir keine Diagnosen stellen aber ein wenig unsere Meinung zu Butbildern wäre schon drin.

Zitat:[*]Was oder welche Art von Arzt ist denn wirklich zu empfehlen? Normaler HA mit Spezialisierung auf Borrelien? Oder gibt es da spezielle Anlaufstellen?
Eine Spezialisierung auf Borrelienerkrankung gibt es nicht. Es gibt spezielle Anlaufstellen, die aber keinen einheitlichen Standard haben. Es sind Ärzte aller Fachrichtungen, die sich für das Thema interessieren und zum Teil sehr unterschiedliche Auffassung bezüglich der Therapie haben. Ich empfehle dir bei den örtlichen Selbsthilfegruppen in deiner Nähe nachzufragen, ob es besondere regionale Empfehlungen gibt oder du kannst auch hier im Forum in der Ärzterubrik nachfragen.
Zitat:[*]Kann eine Borreliose wirklich von selbst abheilen, wie vom damaligen HA diagnostiziert?
Die Krankheitsentstehung ist zu großen Teilen noch unklar. Es wird durchaus angenommen, dass Infizierte nicht immer klinisch krank werden. Es gibt aber auch Untersuchungen, die annehmen, dass jeder mit positiven Borreliose-Antikörper auch in einem Zeitraum von 7-8 Jahren klinisch erkrankt.
Zitat:[*]wenn nein, wie kann der 2te Test negativ sein?
Hier wäre die Frage welchen 1. Test du meinst, ich nehme an den Elisa? War der Im IgG oder IgM positiv?
Zitat:[*]Gibt es auch falsch positive Testergebnisse, zb. aufgrund anderer Erkrankungen/Infektionen?
Der IgM kann falsch positiv sein bei bestimmten Viruserkrankungen und man nimmt an auch bei manchem Autoimmunerkrankungen.
Der IgM und IgG können dazu auch kreuzreaktiv mit Treponema pallidum sein. Da müsste dann ein eigener zweiter Test drauf gemacht werden.
Zitat:[*]Gibt es Zyklen wo die Borreliose gar nicht feststellbar ist? (von daher besser mehrere Tests in verschiedenen abständen machen?)
Bei den normalen Antikörpertests Elisa auf IgG und IgM gibt es keine Zyklen.
Beim Lymphozytentransformationstest, der keine Kassenleistung ist, gibt es Zyklen, die nur bei aktiver Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Erreger anzeigen. Da gibt es allerdings auch falsch positive Ergebnisse.
Dann gibt es noch den Spirofind-Test, der angeblich auch nur aktive Borrelienerkrankungen anzeigen soll.
Zitat:[*]Worauf (welche Werte) sollte ich bestehen bei einem erneuten Test?
Wenn du noch mal eine Antikörpertest machen lassen willst, sollte der Elisa UND der Westernblot gemacht werden.
Zitat:[*]Gibt es verschiede Tests, die verschieden Aussagekräftig sind?
Die Tests sind nicht standardisiert und die Aussagen von Labor zu Labor daher nicht vergleichbar. Es kann von Vorteil sein, Tests bei Laboren durchzuführen, die sich an Ringversuchen beteiligen und auf diese Art und Weise ein Qualitätsmanagement betreiben.
Daneben gibt es den LTT (Lymphozytentransfromationstest)s.o., der aber auch nur in Laboren mit entsprechender Erfahrung gemacht werden sollte (Er kann bedingt Aussagen über die Aktivität der Erkrankung machen)
Der Spirofind, mit dem es allerdings noch wenig Erfahrung und keine Studie dazu gibt. (er beansprucht für sich nur aktive Borreliosen anzuzeigen)
Zitat:[*]Mein leiser Verdacht ist, das sich die nicht behandelte Borrelliose zu einer Neuroborreliose entwickelt hat, oder durch die Clamydien bzw den Herpesvirus zu einer,
wie ich hier gelesen habe, Co-Infektion. Wie kann man sowas feststellen? mit einem "normalen" Borreliose Test?
Das Problem der Chlamydien ist ähnlich wie das der Borrelien auch da sind die Tests nicht sehr aussagekräftig. Herpesviren sind auch keine freundliche Gesellen und können auch sehr viel Ungemach bereiten. Dagegen lässt sich ursächlich dann leider auch am wenigsten ausrichten. Mit einem normalen Borreliosetest lässt sich das nicht feststellen, da müsste man auch die Chlamydien und die Herpesviren mittesten.
Neuroborreliose ist nur der Begriff eines kleinen Ausschnittes des gesamten Komplexes. So wie du es schilderst ist deine Geschichte multifaktoriell, und bringt deinen ganzen Körper durcheinander.
Ich gebe dir nun meinen Verdacht wieder, den ich aus deinen Schilderungen entnehme. Die gleichzeitig erhöhten Borrelienwerte von damals mit dem aktiven Virus von damals können falsch positive Werte durch das Herpesvirus gewesen sein , gerade weil auch der 2. Test (ich geh wie gesagt davon aus dass das der Westernblot war) negativ war.
Möglicherweise spukt der Virus auch immer noch in dir rum, denn Herpesviren neigen auch zum reaktivieren. Ich würde mich daher nicht auf Borreliose jetzt festlegen. Schau dir hier mal aus Seite 6 die Symptomlisten an http://www.xerlebnishaft.de/chronisch.pdf
Die Angstsymptomatik würde ich unabhängig von weiteren Untersuchungen trotzdem angehen, wenns sein muss eben auch mit psychologischer Unterstützung. Ansonsten lass dich zu den Infektionen beraten, ob dir ein Arzt mit Erfahrung weiterhelfen kann. Leider ein nicht billiges Unterfangen, denn es sind fast nur Privatärzte, die diese Leistungen anbieten.
Ich hoffe, du findest einen Weg und auch noch den Austausch mit den anderen hier.
Liebe Grüße Urmel
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Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)