(24.10.2014, 02:52)Regi schrieb: Bei mir hat Tinidazol in Kombi mit einem Cefalosporin nicht besser gewirkt als die Monotherapien. Ich habe die Tinidazol-Kombi monatelang geschluckt. Von Heilung keine Rede.
Tut mir Leid Regi.
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Was die Biofilme anbelangt, sind Nitroimidazole auch nicht das Gelb vom Ei, wie man es in den Studien von Sapi schön nachlesen kann. Sie zerstören die Biofilme um nur ca. 50-60%, sprich, 40-50% der Biofilme können damit offensichtlich überleben. Tinidazol wirkt gegen Biofilme kaum besser als Doxy (allerdings wirkt Tini besser gegen Zysten):
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles...idr-4-097/
Was in vivo damit passiert, weiß bisher keiner.
Ich halte die Biofilme für einen der Hauptgründe für Therapieversager. Aus der Forschung über andere biofilmbildende Bakterien, die ebenfalls chronische Infektionen verursachen können, ist bekannt (Costerton z.B.), dass Biofilme die AB Resistenz von Bakterien bis um das 1000 fache erhöhen können! In einer Studie (link müsste ich raussuchen) wirkte die 10 fache MIC (minimale Hemmkonzentration) von Doxy nicht gegen Biofilme von Escherichia coli! Das würde für Doxy bei Borreliose 2000 bis 4000 mg/Tag entsprechen!!!
Hier eine interessante Aussage von Prof.Sievers über HCQ von 2008:
http://www.lymenet.de/shgs/corryw/BadSod...8_BFBD.pdf
Zitat:Quensyl(Hydroxychloroquin): wirke eher schmerzlindernd laut Prof. S. Es wurde von der Brorson- Gruppe als wirksam gegen zystische Formen beschrieben. In vitro zeige sich bei 16 mcg/ml Wirkung auf Bb. Auch hier kam es bei niedriger Dosis -wie 6mcg/ml- zur Bildung zystischer Formen. Quensyl kann den
pH-Wert anheben aber auch senken !
Vielleicht erklärt dies die unterschiedlichen, widersprüchlichen in vitro Ergebnisse: bei zu niedriger Dosierung Bildung von Zysten, Wirkung gegen Zysten erst bei hoher Dosierung!
Leider steht in der PDF von Dr.Hopf-Seidel keinen Hinweis auf die jeweiligen getesteten Dosierungen von HCQ und auch keine Erklärung über diese Ursache dieser widersprüchlichen Ergebnisse.
Die Frage ist dann: bei welcher Dosis in vivo zeigt HCQ (allein oder im Kombi mit Doxy/Mino) eine gute Wirkung gegen Zysten? Mit welcher Tagesdosis sind 16 µg/ml HCQ im Plasma erreichbar? Ist die evtl. sehr hohe Dosis (400 mg/Tag?) auch dann gut verträglich/ungefährlich?
Zitat:Ich denke, es sollten endlich klinische Studien durchgeführt werden. Ursache für die unterschiedlichen Ergebnissen in vitro könnten unterschiedliche Borrelienstämme sein. In vitro konnte man nachweisen, dass die unterschiedlichen Borrelienstämme unterschiedlich empfindlich sind auf die zur Verfügung stehenden AB. Warum sollte das bei Präparaten, die gegen atypische Formen wirken sollen, anders sein?
Ja, es könnte auch daran liegen. Und ja, wir brauchen dringend klinische Forschungen, zuerst an Tieren (sorry für den Tierschutz, aber es geht m.E. nicht anders).
Aber auch mehr in vitro Studien, denn man muss mehr wissen über die Wirkung von anderen AB wie Betalactames, Makroliden auf Zysten, Biofilme, die Wirkung der unterschiedlichen Kombinationen, die so oft in der Praxis angewendet werden.
Zitat:Dann bräuchten wir nebst klinischen Studien auch einen Test, der die entsprechenden Borrelienstämme eindeutig identifizieren kann. Und wenn es den dann endlich gibt, wieder neue klinische Studien, die auf die entsprechenden Borrelienstämme zugeschnitten sind.
Ja. Aber man wird sicher keine Patienten finden, die nur den Stamm Bb oder B.garinii haben. So was geht nur mit Tieren, die man mit einem Stamm infiziert.
Zitat:Fazit: Die Borreliose-Therapie ist und bleibt noch für Jahrzehnte eine Rumpröbelei.
Auf den Punkt gebracht, leider...
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008