29.10.2014, 17:13
Hi Ernie,
Gerne!
Besser als nichts!
Gute Idee!
Zysten sind "kugelförmige" (Überlebens-)formen der Borrelien, die sich aus den spirochetalen Formen ("Korkenzieher") unter für die Bakterien ungünstigen Bedingungen bilden, z.B. unter AB.
http://aac.asm.org/content/39/5/1127.long
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9646104
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8989928
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9266264
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10379684
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11478686
Biofilme sind eine gelartige Matrix, in der Kolonien von Bakterien leben (meist mit einem verlangsamten Stoffwechsel, also in einer Art "Dornröschenschlaf"). Die Biofilme erschweren das Eindringen der meisten AB, so dass nur die Bakterien in der äußeren Schicht des Biofilms vom AB erreicht/angegriffen werden können. Sie können die AB Resistenz der Bakterien bis zu 1000 Mal erhöhen. In einer Studie z.B. war nicht mal die 10fache minimale Hemmkonzentration von Doxy imstande, die Biofilme von Escherichia coli zu zerstören.
Biofilmbildende Bakterien sind deshalb für chronische bakteriellen Infektionen verantwortlich, z.B. chronische Harnwegsinfekte (Escherichia coli) oder zystische Fibrosis ( Pseudomonas aeruginosa). Die Bedeutung dieser Biofilme für die hohe AB-Resistenz dieser Bakterien wird erst nach und nach (an-)erkannt, viele Ärzte wissen darüber nicht Bescheid. Meine Hausärztin wusste nicht ein Mal, was Biofilme sind. Urologen dagegen sind wegen AB-resistenten Harnwegsinfekten meist damit vertraut, sind aber was die Therapie anbelangt m.E. meist hilflos. Mir wurde z.B. gesagt, meine AB-resistente Zystitis läge an Biofilme und man könne nichts dagegen machen. Aber mit einem anderen AB und Bromelain dazu, verschwanden doch die Blasenschmerzen nach ein paar Tagen. Proteolytische Enzyme sollen imstande sein, Biofilme aufzulösen. Prof.Sapi hätte das mit Serrapeptase an Biofilmen von Bb in vitro beobachtet (unveröffentliche Mitteilung).
Dr Mac Donald und Prof.Sapi haben vor ein paar Jahren gezeigt, dass Borrelia b. in vitro Biofilme bilden kann:
http://www.molecularalzheimer.org/files/...ecture.pdf
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3480481/
und dass die meisten AB nur eine geringe Wirkung (<60%) auf Biofilme haben, auch in hoher Dosierung:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3132871/
Die Existenz von Biofilmen konnte ebenfalls in vitro und sogar in vivo (in Hautbiopsaten von chronischen Borreliosekranken wie Patienten mit ACA) von anderen Forschern (Kersten, Eisendle, Prof.Sievers) beobachtet werden:
http://ajcp.ascpjournals.org/content/127/2/213.long
-> siehe Image 6, F S.6.
Prof.Sievers konnte offensichtlich ebenfalls Kolonien (cluster) in vitro beobachten:
http://www.lymenet.de/shgs/corryw/BadSod...8_BFBD.pdf
Aber nur Dr.Mac Donald und Prof.Sapi haben die Bedeutung dieser Biofilme für die Therapie der Borreliose verstanden.
Leider wird ihre Bedeutung für die Symptomatik/Therapieresistenz der Borreliose von der IDSA nicht anerkannt bzw. weiterhin verleugnet, obwohl ihre Existenz in vivo eigentlich nachgewiesen ist (Einsendle) und Biofilme für die AB-Resistenz anderer biofilmbildenden Bakterien bekannt sind:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24336823
Aber die IDSA ignoriert gerne wissenschaftliche Tatsachen, die nicht zu ihrem Bild einer einfach zu behandelnden Infektion passt.
Schade. Entweder wollen sie ihre Patienten damit nicht "erschrecken" oder sie unterschätzen die Bedeutung dieser Formen. Ich halte Zysten für den Hauptgrund für Rückfälle nach Antibiosen und Biofilme für Therapieresistenz.
Good luck!
(29.10.2014, 08:28)Ernie schrieb: herzlichen Dank für deine Antwort!
Gerne!
Zitat:Ich bekomme jetzt 4g Ceftriaxon. Das Ende der Behandlung ist offen.
Besser als nichts!
Zitat: Es kann bekanntlich theoretisch Monate oder Jahre dauern. Ich ziehe jetzt erst mal vier Wochen durch und dann bespreche ich mich mit meinem Doc.
Gute Idee!
Zitat:Kannst du mich bitte kurz aufklären. Was bedeutet Zysten, Biofilm und in vitro/vivo?
Zysten sind "kugelförmige" (Überlebens-)formen der Borrelien, die sich aus den spirochetalen Formen ("Korkenzieher") unter für die Bakterien ungünstigen Bedingungen bilden, z.B. unter AB.
http://aac.asm.org/content/39/5/1127.long
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9646104
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8989928
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9266264
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10379684
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11478686
Biofilme sind eine gelartige Matrix, in der Kolonien von Bakterien leben (meist mit einem verlangsamten Stoffwechsel, also in einer Art "Dornröschenschlaf"). Die Biofilme erschweren das Eindringen der meisten AB, so dass nur die Bakterien in der äußeren Schicht des Biofilms vom AB erreicht/angegriffen werden können. Sie können die AB Resistenz der Bakterien bis zu 1000 Mal erhöhen. In einer Studie z.B. war nicht mal die 10fache minimale Hemmkonzentration von Doxy imstande, die Biofilme von Escherichia coli zu zerstören.
Biofilmbildende Bakterien sind deshalb für chronische bakteriellen Infektionen verantwortlich, z.B. chronische Harnwegsinfekte (Escherichia coli) oder zystische Fibrosis ( Pseudomonas aeruginosa). Die Bedeutung dieser Biofilme für die hohe AB-Resistenz dieser Bakterien wird erst nach und nach (an-)erkannt, viele Ärzte wissen darüber nicht Bescheid. Meine Hausärztin wusste nicht ein Mal, was Biofilme sind. Urologen dagegen sind wegen AB-resistenten Harnwegsinfekten meist damit vertraut, sind aber was die Therapie anbelangt m.E. meist hilflos. Mir wurde z.B. gesagt, meine AB-resistente Zystitis läge an Biofilme und man könne nichts dagegen machen. Aber mit einem anderen AB und Bromelain dazu, verschwanden doch die Blasenschmerzen nach ein paar Tagen. Proteolytische Enzyme sollen imstande sein, Biofilme aufzulösen. Prof.Sapi hätte das mit Serrapeptase an Biofilmen von Bb in vitro beobachtet (unveröffentliche Mitteilung).
Dr Mac Donald und Prof.Sapi haben vor ein paar Jahren gezeigt, dass Borrelia b. in vitro Biofilme bilden kann:
http://www.molecularalzheimer.org/files/...ecture.pdf
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3480481/
und dass die meisten AB nur eine geringe Wirkung (<60%) auf Biofilme haben, auch in hoher Dosierung:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3132871/
Die Existenz von Biofilmen konnte ebenfalls in vitro und sogar in vivo (in Hautbiopsaten von chronischen Borreliosekranken wie Patienten mit ACA) von anderen Forschern (Kersten, Eisendle, Prof.Sievers) beobachtet werden:
http://ajcp.ascpjournals.org/content/127/2/213.long
-> siehe Image 6, F S.6.
Prof.Sievers konnte offensichtlich ebenfalls Kolonien (cluster) in vitro beobachten:
Zitat:Borrelien verklumpen auch (cluster);
http://www.lymenet.de/shgs/corryw/BadSod...8_BFBD.pdf
Aber nur Dr.Mac Donald und Prof.Sapi haben die Bedeutung dieser Biofilme für die Therapie der Borreliose verstanden.
Leider wird ihre Bedeutung für die Symptomatik/Therapieresistenz der Borreliose von der IDSA nicht anerkannt bzw. weiterhin verleugnet, obwohl ihre Existenz in vivo eigentlich nachgewiesen ist (Einsendle) und Biofilme für die AB-Resistenz anderer biofilmbildenden Bakterien bekannt sind:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24336823
Aber die IDSA ignoriert gerne wissenschaftliche Tatsachen, die nicht zu ihrem Bild einer einfach zu behandelnden Infektion passt.
Zitat:Bislang hat diese Themen keiner der s.g. "Borrelienspezialisten" mit mir besprochen.
Schade. Entweder wollen sie ihre Patienten damit nicht "erschrecken" oder sie unterschätzen die Bedeutung dieser Formen. Ich halte Zysten für den Hauptgrund für Rückfälle nach Antibiosen und Biofilme für Therapieresistenz.
Good luck!
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008