29.10.2014, 20:22
Ganz kurz, weil mich Sunflower um eine Stellungnahme gebeten hat:
In Vitro Ergebnisse sind schön und gut, aber sie dienen letzten Endes nur dazu, um Hypothesen aufzustellen, die dann letztlich dort überprüft werden müssen, wo die ganze Sache relevant wird und das ist bei Menschen.
Unterschiedliche In vitro Ergebnisse sind keine Seltenheit, eine einzelne Studie sagt in der Regel wenig aus, das Ergebnis muss erst durch andere Studien (in vitro und später dann in vivo) bestätigt werden, bevor man daraus Schlussfolgerungen ableitet. Es sind Hinweise die sich als hilfreich herausstellen können, aber auch gänzlich irrelevant für die therapeutische Praxis sein können. Es gab das ein oder andere AB dass in vitro phänomenal gewirkt hat, aber es kam dann bei Menschen zu eher schlechten Ergebnissen.
Ungeachtet der ganzen Debatte um potentielle Zystknacker oder Biofilmauflöser (viele Bakterien formen Biofilme, aber bei wenigen ist da eine spezielle Therapie erforderlich, Buhner hat schon zu Beginn des Biofilmhypes gesagt, dass Biofilme einfach nur eine weitere Möglichkeit sind, sich zu schützen, neben vielen anderen - was bringen irgendwelche Therapien, wenn sie nicht in den Gegenden wirken, wohin sich die Borrelien verziehen können):
Welche Rolle spielen Zysten und Biofilme bei der Erkrankung? Es ist rein hypothetisch, dass Biofilme und Zysten für eine Therapieresistenz oder eine nicht erfolgende Besserung der Symptome verantwortlich ist.
In wie vielen Patienten sind Biofilme und Zysten vorhanden?
Bei allen?
Wieso ist dann die Standardtherapie bei vielen ausreichend, auch in späteren Stadien immerhin noch gut die Hälfte wenn man solche Schlüsse bei der mangelhaften Studienlage ziehen kann.
Das sind so viele ungeklärte Fragen, dass man letzten Endes vor einem ganz großen Fragezeichen steht, warum einige noch krank sind und andere nicht.
Es gibt viele Hypthesen (Umwelteinflüsse, Genetik, Immunsystem, Co-Infektionen, Entgiftungsgenetik, sodass kein ausreichender Wirkspiegel des ABs aufgebaut wird/Fehlerhafte Einnahme von Doxy...), bewiesen ist nichts.
Ärzte müssen sich in diesem Spannungsfeld von unterschiedlichen Meinungen irgendwie zurechtfinden und machen ihre eigenen Erfahrungen, anhand derer sie sich orientieren. Aber auch hier greifen die Therapien nicht immer, in einigen Fällen sicherlich auch, weil die Diagnose nicht stimmt (eigentlich der entscheidende Faktor... wir wissen niemals ob Borrelien noch da sind, oder nicht). Einige sind aber durch längere Antibiosen ohne entsprechende Biofilm- oder Zystknacker wieder gesund geworden, andere nicht. Warum, wieso, weshalb ist die große Frage.
Wenn es Co-Infektionen sind, dann ist die ganze Geschichte noch viel komplizierter, hier ist die Diagnostik noch viel schlimmer, bei den angesprochenen Bartonellen sieht es recht ähnlich aus, bei Babesien genauso.
Bartonellen sind zwar gar nicht so schlecht erforscht, aber die Diagnostik ist miserabel.
Letzten Endes ist eine Mischinfektion auch nochmal etwas anderes als eine Infektion mit einem einzigen Erreger. Aber wer hat Mischinfektionen (oft mals wird ja durch IgG Antikörper bei Co-Infektionen auf eine aktive Infektion geschlossen, was im Grunde genommen auch fragwürdig ist) und welche Infektionen machen davon die Symptome?
Es steht und fällt mit der Diagnostik und da sind wir nach Jahrzehnten immer noch keinen Schritt weiter.
Die Anmerkungen von Sunflower sind sehr interessant, ich finde es wichtig, dass wir Patienten auch den vermeintlichen neuen bahnbrechenden Erkenntnissen immer mit einer gewissen Skepsis begegnen. Letzten Endes sollen wir dann die Versuchskaninchen für unerprobte (nicht unriskante) Therapien sein, deren Nutzen rein hypothetisch ist. Weil es uns eh schon besch... geht und wir hilflos oder verzweifelt sind, machen wir eben mit.
Bei der derzeitigen Datenlage bleibt uns im Grunde genommen auch nicht viel übrig, es gibt keine Studien, was sollen die Ärzte also anderes tun, als zu experimentieren auf Basis von Laborversuchen und persönlichen Erfahrungen/Überzeugungen.
Ich will niemanden von Doxy/Metro abhalten, ich denke, es kann in einigen Fällen helfen. Aber eben nicht bei allen. Wie Buhner mal gesagt hat: Es gibt nicht den Weg zur Heilung, den muss jeder selber finden und oftmals nimmt man Kombinationen von verschiedenen Ansätzen.
In Vitro Ergebnisse sind schön und gut, aber sie dienen letzten Endes nur dazu, um Hypothesen aufzustellen, die dann letztlich dort überprüft werden müssen, wo die ganze Sache relevant wird und das ist bei Menschen.
Unterschiedliche In vitro Ergebnisse sind keine Seltenheit, eine einzelne Studie sagt in der Regel wenig aus, das Ergebnis muss erst durch andere Studien (in vitro und später dann in vivo) bestätigt werden, bevor man daraus Schlussfolgerungen ableitet. Es sind Hinweise die sich als hilfreich herausstellen können, aber auch gänzlich irrelevant für die therapeutische Praxis sein können. Es gab das ein oder andere AB dass in vitro phänomenal gewirkt hat, aber es kam dann bei Menschen zu eher schlechten Ergebnissen.
Ungeachtet der ganzen Debatte um potentielle Zystknacker oder Biofilmauflöser (viele Bakterien formen Biofilme, aber bei wenigen ist da eine spezielle Therapie erforderlich, Buhner hat schon zu Beginn des Biofilmhypes gesagt, dass Biofilme einfach nur eine weitere Möglichkeit sind, sich zu schützen, neben vielen anderen - was bringen irgendwelche Therapien, wenn sie nicht in den Gegenden wirken, wohin sich die Borrelien verziehen können):
Welche Rolle spielen Zysten und Biofilme bei der Erkrankung? Es ist rein hypothetisch, dass Biofilme und Zysten für eine Therapieresistenz oder eine nicht erfolgende Besserung der Symptome verantwortlich ist.
In wie vielen Patienten sind Biofilme und Zysten vorhanden?
Bei allen?
Wieso ist dann die Standardtherapie bei vielen ausreichend, auch in späteren Stadien immerhin noch gut die Hälfte wenn man solche Schlüsse bei der mangelhaften Studienlage ziehen kann.
Das sind so viele ungeklärte Fragen, dass man letzten Endes vor einem ganz großen Fragezeichen steht, warum einige noch krank sind und andere nicht.
Es gibt viele Hypthesen (Umwelteinflüsse, Genetik, Immunsystem, Co-Infektionen, Entgiftungsgenetik, sodass kein ausreichender Wirkspiegel des ABs aufgebaut wird/Fehlerhafte Einnahme von Doxy...), bewiesen ist nichts.
Ärzte müssen sich in diesem Spannungsfeld von unterschiedlichen Meinungen irgendwie zurechtfinden und machen ihre eigenen Erfahrungen, anhand derer sie sich orientieren. Aber auch hier greifen die Therapien nicht immer, in einigen Fällen sicherlich auch, weil die Diagnose nicht stimmt (eigentlich der entscheidende Faktor... wir wissen niemals ob Borrelien noch da sind, oder nicht). Einige sind aber durch längere Antibiosen ohne entsprechende Biofilm- oder Zystknacker wieder gesund geworden, andere nicht. Warum, wieso, weshalb ist die große Frage.
Wenn es Co-Infektionen sind, dann ist die ganze Geschichte noch viel komplizierter, hier ist die Diagnostik noch viel schlimmer, bei den angesprochenen Bartonellen sieht es recht ähnlich aus, bei Babesien genauso.
Bartonellen sind zwar gar nicht so schlecht erforscht, aber die Diagnostik ist miserabel.
Letzten Endes ist eine Mischinfektion auch nochmal etwas anderes als eine Infektion mit einem einzigen Erreger. Aber wer hat Mischinfektionen (oft mals wird ja durch IgG Antikörper bei Co-Infektionen auf eine aktive Infektion geschlossen, was im Grunde genommen auch fragwürdig ist) und welche Infektionen machen davon die Symptome?
Es steht und fällt mit der Diagnostik und da sind wir nach Jahrzehnten immer noch keinen Schritt weiter.
Die Anmerkungen von Sunflower sind sehr interessant, ich finde es wichtig, dass wir Patienten auch den vermeintlichen neuen bahnbrechenden Erkenntnissen immer mit einer gewissen Skepsis begegnen. Letzten Endes sollen wir dann die Versuchskaninchen für unerprobte (nicht unriskante) Therapien sein, deren Nutzen rein hypothetisch ist. Weil es uns eh schon besch... geht und wir hilflos oder verzweifelt sind, machen wir eben mit.
Bei der derzeitigen Datenlage bleibt uns im Grunde genommen auch nicht viel übrig, es gibt keine Studien, was sollen die Ärzte also anderes tun, als zu experimentieren auf Basis von Laborversuchen und persönlichen Erfahrungen/Überzeugungen.
Ich will niemanden von Doxy/Metro abhalten, ich denke, es kann in einigen Fällen helfen. Aber eben nicht bei allen. Wie Buhner mal gesagt hat: Es gibt nicht den Weg zur Heilung, den muss jeder selber finden und oftmals nimmt man Kombinationen von verschiedenen Ansätzen.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world