05.11.2014, 06:27
Zitat:Allerdings erzählt er mir nichts, das befremdet mich.Hast du ihm das gesagt? Vor allem: Was möchtest du denn, was er dir erzählt? Und weiss er davon?
Zitat:Und überhaupt mach ich die Therapie doch nur, dass mir Niemand nen Vorwurf machen kann , dass ich es nicht versucht hätte und später sagen kann , hätten Sie... dann hätte man ... und hätten wirWeiss er das? Denkt er, dass es bei dir etwas zu therapieren gibt? Wenn ja: was? Vermutlich beantwortet er diese Frage mit der Gegenfrage, was DU denkst, was es zu therapieren gäbe
Das bedeutet nicht, dass du diese Frage beantworten musst. Da kann man ruhig sagen, dass man wissen möchte, wie es der Therapeut sieht. Glauben muss man es ja nicht.
Ich kenne das, keinen Bock auf Psychotherapie zu haben. Ich bin schon ziemlich therapieerfahren. Oft fühlte ich, dass es eigentlich Energieverschwendung ist und ich die Zeit sinnvoller nutzen könnte. Trotzdem konnte ich häppchenweise von den Sitzungen profitieren, was mir oft erst im nachhinein bewusst wurde. Ich profitiere am meisten, wenn ich in den Sitzungen Themen anspreche, die ich mit niemand sonst bereden würde. Die ständige Gegenfragerei soll helfen, die Antworten selbst zu finden. Konkrete Fragen sollte der Therapeut aber beantworten, denn es bringt ja sonst nichts. Da kann ich gleich Selbstgespräche führen. Evtl. muss man hartnäckig nachfragen.
Ich war vor knapp zwei Wochen beim neuen Therapeuten am neuen Wohnort. Ich glaub, er wusste auch nicht recht, was er mit mir anfangen soll. Ich gehe hauptsächlich auch hin, damit mir die Rentenversicherung keinen Vorwurf machen kann, nachdem im letzten Gutachten stand, dass ich mindestens einmal, besser zweimal wöchentlich eine Sitzung machen sollte (dann wäre ich in einem Jahr gesund ) Am Schluss der Sitzung fragte der Neue mich nach meinen Therapiezielen. Da war ich ein bisschen überfordert. Nachdem ich mir Gedanken machte, sind mir schon Baustellen eingefallen. Die habe ich jetzt aufgeschrieben. Jeder hat seine Baustellen. Die sind vielleicht nicht so gravierend, aber wenn ich schon meine wenige Energie verschwenden muss, dann möchte ich auch ein bisschen profitieren.
Wenn die Chemie zwischen Therapeut und Patient nicht stimmt, dann funktioniert es nach meiner Erfahrung nicht. Dann sollte man nicht zu lange warten und einen anderen ausprobieren. Ich glaube, es gibt keine Therapieform, die mehr Patientenmündigkeit verlangt als Psychotherapien. Eigentlich bizarr.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz