22.11.2014, 21:33
Peti, wenn ich solche Beiträge lese, könnte ich an die Decke gehen!!!
Nur kurz, weil ich gerade hundemüde bin: Borrelien vermehren sich nur alle 24-32 Std (in vivo, vor Allem in Biofilmen), also langsamer als Tuberkulose-Bakterien, die mindestens 6 Monate lang (bis zu 2 Jahren) nach aktuellen Leitlinien behandelt werden sollen, um komplett eliminiert zu werden. Diese lange Behandlungszeit hängt damit zusammen, dass die meisten AB Bakterien erst in der Teilungsphase angreifen können. Bei Bakterien, die sich alle 30 Min teilen, reichen 2 Wochen AB in der Regel aus, um eine komplette Bevölkerung auszurotten (> 500 Behandlungszyklen). Aber bei Bakterien, die sich höchstens 1 Mal pro Tag teilen, bedecken 2 Wochen höchstens 14 Behandlungszyklen, also ein Klaks im Vergleich! In Biofilmen (z.B. in Gelenken, Muskeln?) können sie sich noch langsamer vermehren. Biofilme sind für die hohe Antibiotikaresistenz-und Persistenz anderer chronischen Infektionen verursachenden Bakterien verantwortlich, es wurde 2008 nachgewiesen, dass Borrelia b. ebenfalls in vitro und in vivo Biofilme bildet. Diese Biofilme erfordern andere AB (Nitroimidazole), die meisten zusätzlich zu den anderen AB (Tetrazyklinem Makrolide usw.) veschrieben werden sollen.
Dazu können sich Borrelien auch in den Zellen aufhalten, manche AB (Ceftriaxon, Amoxicillin, Penicillin) können aber nicht intrazellulär wirken (Tetrazykline wie Doxy schon) (frage mal, welches AB deine Tochter bekomme hat, das ist wichtig für den Borreliosearzt!).
Das alles wird von den aktuellen Leitlinien nicht berücksichtigt und den Ärzten nicht mitgeteilt.
Einzig eine Handvoll Ärzte in Deutschland (Deutsche Borreliose Gesellschaft) sind auf dem aktuellen Kenntnisstand und versuchen, ihre Patienten dementsprechend (lang, hochdosiert, mit Kombinationsantibiosen, die alle Borrelienformen angreifen) zu therapieren, trotz des enormen Widerstandes seitens anderen Ärzten und Krankenkassen, die das Persistieren von Borrelien nach Antibiosen nicht anerkennen.
Ich kann dir nur raten: nimm möglichst früh Kontakt mit einem solcher Arzt auf und versuche einen möglichst frühen Termin zu bekommen. Um so früher, um so besser, denn die Frühbehandlung bietet die besten Heilungschancen!
Adressen findest du hier:
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...-09-01.pdf
Ohne Garantie auf Kompetenz, Qualität der Behandlung. Frage mal im Arztforum nach Erfahrungen anderer Patienten, vielleicht in der nächsten Selbsthilfegruppe.
Einen Arzt, der Termine nur in 6-9 Monaten anbieten kann, würde ich ablehnen. Deine Tochter benötigt dringend eine Weiterbehandlung, am Besten in den nächsten Wochen.
Du musst allerdings wissen, dass wegen fehlenden in vivo Nachweisen (klinische Studien) die Langzeitantibiose mit hoher Wahrscheinlichkeit privat zu bezahlen ist.
Bis zum Termin kann vielleicht auf Eigenverantwortung einen Versuch mit Samento/Banderol (Nutramedix) begonnen werden. Es liegen zumindest ein in vitro Nachweis (Sapi).
Für die Schmerzen: schau mal den Thread "Low Dose Naltrexone". Vielleicht könnte es auch deiner Tochter helfen. Man braucht allerdings einen offenen, verständnisvollen Arzt für ein Rezept. Ansonsten kann Wärme (heiße Bäder, Infrarotkabine) die Schmerzen zumindest vorübergehend lindern. Oder Aspirin hochdosiert (> 1 g-Tipp von Prof.S), aber bitte nur mit Magenschutz (Pantoprazol gleichzeitig mit Aspirin), um eine Schleimhautentzündung zu vermeiden. Viele Borreliose-Patienten haben leider Schmerzmittel resistenten Schmerzen...das ist sehr schwierig. Deshalb probieren einige jetzt mit LDN. Das empfiehlt übrigens Dr.Horowitz, ein US Arzt. Ich kann dir sein Buch nur empfehlen (leider auf Englisch).
Alles Gute!!!!
Nur kurz, weil ich gerade hundemüde bin: Borrelien vermehren sich nur alle 24-32 Std (in vivo, vor Allem in Biofilmen), also langsamer als Tuberkulose-Bakterien, die mindestens 6 Monate lang (bis zu 2 Jahren) nach aktuellen Leitlinien behandelt werden sollen, um komplett eliminiert zu werden. Diese lange Behandlungszeit hängt damit zusammen, dass die meisten AB Bakterien erst in der Teilungsphase angreifen können. Bei Bakterien, die sich alle 30 Min teilen, reichen 2 Wochen AB in der Regel aus, um eine komplette Bevölkerung auszurotten (> 500 Behandlungszyklen). Aber bei Bakterien, die sich höchstens 1 Mal pro Tag teilen, bedecken 2 Wochen höchstens 14 Behandlungszyklen, also ein Klaks im Vergleich! In Biofilmen (z.B. in Gelenken, Muskeln?) können sie sich noch langsamer vermehren. Biofilme sind für die hohe Antibiotikaresistenz-und Persistenz anderer chronischen Infektionen verursachenden Bakterien verantwortlich, es wurde 2008 nachgewiesen, dass Borrelia b. ebenfalls in vitro und in vivo Biofilme bildet. Diese Biofilme erfordern andere AB (Nitroimidazole), die meisten zusätzlich zu den anderen AB (Tetrazyklinem Makrolide usw.) veschrieben werden sollen.
Dazu können sich Borrelien auch in den Zellen aufhalten, manche AB (Ceftriaxon, Amoxicillin, Penicillin) können aber nicht intrazellulär wirken (Tetrazykline wie Doxy schon) (frage mal, welches AB deine Tochter bekomme hat, das ist wichtig für den Borreliosearzt!).
Das alles wird von den aktuellen Leitlinien nicht berücksichtigt und den Ärzten nicht mitgeteilt.
Einzig eine Handvoll Ärzte in Deutschland (Deutsche Borreliose Gesellschaft) sind auf dem aktuellen Kenntnisstand und versuchen, ihre Patienten dementsprechend (lang, hochdosiert, mit Kombinationsantibiosen, die alle Borrelienformen angreifen) zu therapieren, trotz des enormen Widerstandes seitens anderen Ärzten und Krankenkassen, die das Persistieren von Borrelien nach Antibiosen nicht anerkennen.
Ich kann dir nur raten: nimm möglichst früh Kontakt mit einem solcher Arzt auf und versuche einen möglichst frühen Termin zu bekommen. Um so früher, um so besser, denn die Frühbehandlung bietet die besten Heilungschancen!
Adressen findest du hier:
http://www.dr-hopf-seidel.de/mediapool/8...-09-01.pdf
Ohne Garantie auf Kompetenz, Qualität der Behandlung. Frage mal im Arztforum nach Erfahrungen anderer Patienten, vielleicht in der nächsten Selbsthilfegruppe.
Einen Arzt, der Termine nur in 6-9 Monaten anbieten kann, würde ich ablehnen. Deine Tochter benötigt dringend eine Weiterbehandlung, am Besten in den nächsten Wochen.
Du musst allerdings wissen, dass wegen fehlenden in vivo Nachweisen (klinische Studien) die Langzeitantibiose mit hoher Wahrscheinlichkeit privat zu bezahlen ist.
Bis zum Termin kann vielleicht auf Eigenverantwortung einen Versuch mit Samento/Banderol (Nutramedix) begonnen werden. Es liegen zumindest ein in vitro Nachweis (Sapi).
Für die Schmerzen: schau mal den Thread "Low Dose Naltrexone". Vielleicht könnte es auch deiner Tochter helfen. Man braucht allerdings einen offenen, verständnisvollen Arzt für ein Rezept. Ansonsten kann Wärme (heiße Bäder, Infrarotkabine) die Schmerzen zumindest vorübergehend lindern. Oder Aspirin hochdosiert (> 1 g-Tipp von Prof.S), aber bitte nur mit Magenschutz (Pantoprazol gleichzeitig mit Aspirin), um eine Schleimhautentzündung zu vermeiden. Viele Borreliose-Patienten haben leider Schmerzmittel resistenten Schmerzen...das ist sehr schwierig. Deshalb probieren einige jetzt mit LDN. Das empfiehlt übrigens Dr.Horowitz, ein US Arzt. Ich kann dir sein Buch nur empfehlen (leider auf Englisch).
Alles Gute!!!!
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008