28.11.2014, 05:48
Zitat:Eine Borreliose wurde definitiv ausgeschlossen.Schlicht unmöglich mit den Tests, die uns zur Verfügung stehen.
Zitat:Im neuesten Bluttest war ein Vergleich des IgG und IgM zu 2007 vorhanden.Das verstehe ich nicht recht. Wurde im selben Labor eine Verlaufskontrolle gemacht? Wurde auch ein Blot (Bestätigungstest) gemacht? Stell doch mal die Ergebnisse ein. Befunde von unterschiedlichen Labors können nicht verglichen werden. Ergebnisse aus demselben Labor sind als Verlauf auch nur verwertbar, wenn das erste Serum mit dem Zweiten gleichzeitig nochmals getestet wird, da die Ergebnisse schwanken können, je nach Raumklima im Labor. Ausserdem müsste das Labor für den Verlauf denselben Testkit verwenden wie vor 7 Jahren. Die Borreliosetests sind nicht standardisiert und störanfällig.
Hier hat sich der Wert des IgG von 5 auf 40 erhöht, auch der IgM ist leicht gestiegen
Zitat:Sowieso sei 2007 im Liquor kein Nachweis vorhanden. (Hier ist der Wert eben halt so gering, dass er unter den Tisch gekehrt wird!)Der wird nicht unter den Tisch gekehrt. Nach geltender Lehrmeinung müssen die Antikörper (AK) im Liquor höher sein als im Blut. Ansonsten wird davon ausgegangen, dass es sich im Liquor im AK handelt, die vom Blut in den Liquor übergegangen sind und nicht um AK, die im zentralen Nervensystem gebildet wurden. Es gibt dafür eine Berechnung, den sogenannten Serum-Liquor-Index. Zu bedeuten hat das allerdings gar nichts, denn eine positive Liquordiagnose, wo alle Kriterien erfüllt sind, haben die Wenigsten.
Zitat:Hat schon die schönsten Aussichten eine Cortisonverabreichung zu bekommen.Er darf diese Behandlung verweigern. Ich würde mir das nicht antun. Da er das letzte Mal mit Zustandsverschlechterung auf Cortison reagiert hat, deutet es eher auf eine aktive Infektion (Bakterien, Viren, etc.) hin als auf eine autoimmune Geschichte. Viel mehr würde ich mit Verdacht auf eine Infektion auf Antibiotika bestehen. Die schaden nicht, wenn es doch autoimmun ist. Cortison hingegen schadet, wenn es irgendeine bakterielle oder virale Infektion ist.
Zitat:Ich weiß nicht, bin ich da auf einer total falschen Spur, wenn ichDeine Überlegungen sind durchaus berechtigt.
sehe, dass keine neuen Entzündungsherde vorhanden sind, die Beschwerden aber stärker wurden?
Da die Diagnostik bei Borreliose nicht viel taugt, würde ich einen Therapieversuch mit AB machen, sofern andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen wurden - jedoch nur nach den Empfehlungen der DBG oder von ILADS.
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf
http://www.b-c-a.de/fileadmin/img/XXX (s. Forenregel) /BurrascanoLeitlinie2008deutsch.pdf
Diese Empfehlungen entsprechen nicht geltender Lehrmeinung, deshalb entsprechen die höheren und längeren Dosierungen der Therapien auch nicht der Fachinformation der Medikamente.
Lasse dir von der Borreliose-Selbsthilfe einen Spezi empfehlen, denn dort sind die Chancen am grössten eine Therapie auf Verdacht zu bekommen. Da wir mittlerweile auch Spezis haben, die die Borreliose als Goldgrube für sich entdeckt haben, schadet es nichts, kritisch zu hinterfragen, wenn teure Diagnostika oder Therapien angeboten werden, die privat bezahlt werden müssen.
Dein Mann wäre nicht der erste MS-ler, der mit Antibiotika aus dem Rollstuhl geholt würde.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz