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AB Therapie fortsetzen?
#3

Hi Alex,

dieses grausame Gefühl, unter einer Therapie keine Fortschritte zu machen, kenne ich nur zur Genüge. Das war einer der Gründe, warum ich vor 6 Jahren die Mino&Quensyl Therapie abgebrochen habe (es gab nach 2 Monaten eine deutliche Besserung, die ca 1 Monat anhielt, aber danach fing alles von vorne an, bis auf ein paar Symptome wie wiederkehrende fieberhafte Schübe, starkes Schwitzen nachts, die damit definitiv verschwunden sind).

Damals wusste allerdings keiner, dass die Kombi weder gegen Biofilme noch Zysten wirke. Ich denke deswegen, das sie mich nicht weitergebracht hätte, auch wenn ich sie weitere Monate eingenommen hätte.

Gegen die Schmerzen half mir damals nichts, weder Ibuprofen, noch Paracetamol, Aspirin, Metamizol (Novalminsulfon), Diclofenac, Tilidin, Oxycodon und das ist bis heute so geblieben. 2 Schmerztherapeuten verschrieben mir gar nichts!

Was mir half, waren eigentlich immer naturheilkundliche Therapien: zuerst die Zhang Therapie (nach 9 Monaten war ich komplett schmerzfrei, leider habe ich dann aufgehört, obwohl der Dr.Zhang 12 Monate Therapie empfiehlt. Ich vermute deswegen, dass ein paar Borrelien überlebt haben, weil die Therapie zu kurz war und sich danach wieder vermehrt haben, denn einige Wochen nach dem Absetzen sind die Schmerzen wieder aufgetaucht und jeden Monat stärker geworden, bis ich nach 6 Monaten beim alten, unerträglichen Level war), dann die klassische Homöopathie (nach 1 Jahr ging es mir so gut, dass ich in den 6 Wochen in einer psychosomatischen Klinik kein einziges Mal mit meinem Arzt über diese Borreliose-Schmerzen sprach und vielleicht nur 2-3 Mal nach einem Schmerzmittel verlangte, 6 Monate später bin ich für 9 Monate komplett beschwerdefrei geblieben), danach eine Therapie mit Katzenkralle (hochdosiert), Bromelain, Serrapeptase (damit war ich nach 3 Monaten komplett schmerzfrei und bin es 6 Monate lang geblieben).

Unter AB hatte ich fast immer eine deutliche Verstärkung der Schmerzen, was auf eine gute Wirkung des AB hinweist (außer unter Doxycycline, das bei mir offensichtlich stark entzündungshemmend und daher schmerzlindernd wirkt. Unter 400-0400 mg war ich damit komplett schmerzfrei).

Das ist die Krux an dieser scheußlichen Krankheit: erst Verschlimmerung, dann Besserung (bei manchen Patienten übrigens erst nach Absetzen des AB) und keine evidenz-basierte Schmerztherapie!Confused Das macht die Therapie manchmal unerträglich...Sad

Da mir diese naturheilkundlichen Therapien mir immer eine mehr oder weniger langen Remissionszeiten beschert haben, mich aber offensichtlich nicht geheilt haben, habe ich mir nach meinem Rückfall im Januar 2014 entschlossen, AB und Naturheilkunde zu kombinieren (AB gepulst 10 Tage/Monat, irgendwann möchte ich allerdings auf 2-3 Tage/Monat reduzieren).

Seitdem habe ich das Gefühl, dass das Schmerzniveau langsam aber doch sinkt, auch wenn der Verlauf immer noch wellenartig ist mit gelegentlichen Spitzen bis 8-9. Andere Patienten meines jetzigen Spezis waren allerdings erst nach 1,5 Jahren gepulster Antibiose beschwerdefrei, eine Patientin sogar erst nach 4 Jahren (sie hat allerdings erst nach 4 Jahren per PCR erfahren, dass sie Bartonellen auch hat, die ebenfalls für chronische Schmerzen verantwortlich sein können).

Borrelien (und Bartonellen) sind leider langsam wachsende Bakterien, die wie die Erreger der Tuberkulose eine längere Therapiedauer erfordern als sich schnell teilenden Bakterien (wie Streptokokken, die sich alle 20-30 Min teilen und deswegen nach 10-14 Tagen eliminiert werden können). Die meisten AB greifen Bakterien erst während der Teilung an! Dazu leben Borrelien in Biofilme, die wahrscheinlich auch nur langsam eliminiert werden können.

Das alles erklärt, warum eine Antibiose manchmal länger als 6 Monate, oft sogar 1 bis 2 Jahre dauern kann, bis der Patient beschwerdefrei ist.

Bis jetzt habe ich keine Schmerzmittel gefunden, die mir weiter helfen könnten, ich war allerdings noch nicht bei einem Neurologen, der mich vielleicht besser beraten könnte als Allgemeinärzte. Ich habe aber auch vor, die LDN Therapie zu probieren, da manche Patienten laut Dr.Horowitz gute Erfahrungen in Kombination mit entzündungshemmenden Antioxydantien (N-acetylcystein, Alpha-Liponsäure) und Pflanzenextrakten (Curcumin, Resveratrol, usw.) gemacht haben. Ich habe allerdings noch keinen Arzt gefunden, der mir Naltrexon verschreiben möchte (Off Use Label Therapie, der Arzt haftet bei Komplikationen, daher sind die meisten Ärzte nicht scharf darauf, es zu verschreiben).

Ansonsten schreibt der Dr.Horowitz, dass Cymbalta oder die Kombinaton aus Gabapentin (welches allerdings nicht immer gut vertragen wird) und Amytriptilline bei seinen Patienten mit schmerzmittelresistenten Schmerzen ziemlich gut wirke.

Welche Schmerzmittel hast du bisher ausprobiert?

Ansonsten hilft mir Wärme am Besten. Nach 30-40 Min in einer Infrarotkabine bin ich fast schmerzfrei.

Mit der Borreliose kann man leider nur probieren und schauen, ob die Therapie wirkt, da es keine evidenz-basierte Therapien gibt. Ich persönlich denke, dass man mit Naturheilkunde zumindest eine deutliche Besserung der Schmerzen erreichen kann, bis hin zur Remission.

Hast du eigentlich in diesem Bereich etwas ausprobiert? Das Buhner Protokoll enthält entzündungshemmenden Pflanzen, die laut Dr.Horowitz tatsächlich gut wirken können (Polygonum cuspidatum z.B.). Mein HA hat mir Curcumin empfohlen, das Dr.Horowitz ebenfalls seinen Patienten verschreibt. Der Polygonum Extrakt (1:5) von Kräuter Schulte und die Curcumin von Dr.Loges (in Internetapotheken) relativ günstig.

Ansonsten würde ich dir empfehlen, weitere Bartonellen-Teste (wie PCR) durchzuführen, da die Serologie hier auch unzuverlässig ist, Bartonellen eine häufige Co-Infektion in Europa sein sollte (Dr.Berghoff: 78% der Borreliose Patienten mit positiver Bart-Sero) und chronische Schmerzen auch verursachen können.

Für die AB-Therapie: sehr schwierige Entscheidung, wenn die Schmerzen so unerträglich sind und durch nichts zu lindern sind.

Ich hoffe, du findest eine bezahlbare Lösung gegen diese scheußlichen Schmerzen!Icon_winken3

Nachtrag: falls du English kannst, empfehle ich dir das Buch von Dr.Horowitz "Wha can´t I get better?". Vielleicht findest du drin Tipps, die dir weiterhelfen können.

Ansonsten überlege ich wieder mit klassischer Homöopathie zu probieren, falls ich mit dieser Kombitherapie (AB + Pflanzen) keine Erfolge verbuchen sollte. Denn diese Therapie war eindeutig die preiswertesten unter allen und die erfolgsreichste.

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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AB Therapie fortsetzen? - von Alexander - 23.12.2014, 04:17
RE: AB Therapie fortsetzen? - von anfang - 23.12.2014, 08:31
RE: AB Therapie fortsetzen? - von Sunflower - 23.12.2014, 13:04
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RE: AB Therapie fortsetzen? - von Sunflower - 30.12.2014, 23:42

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