15.01.2015, 00:22
@Regi
Dazu gibt es ein gutes Buch über Selbstregulation von Emotionen. Ist wie eine Art Training aufgebaut, wo u. a. die Facetten Grübeln, Rumination, Akzeptanz, Neubewertung angesprochen werden. Quasi eine Anleitung, um die eigenen Geühle in Griff zu bekommen und sein Leben positiv(er) gestalten zu können.
Konfrontationsverhalten bzw. Exposition in vivo: Das ist eine Methode, die ursprünglich zur Behandlung von Phobien (Spinnenphobie, Flugangst, Blut-Spritzen-Typus etc.) gedacht ist. Doch m. E. kann man damit auch Vermeidungsverhalten und Perfektionismus abtrainieren bzw. verlernen. Einige von euch kennen sicher das Pawlowsche Konditionierungsprinzip. Kurz erinnert: Hunden wird Futter gegeben, mehrmals zusammen mit einem Glockenton. Und irgendwann sabbern sie schon, sobald sie die Glocke hören, aber ohne das Futter zu sehen oder zu riechen. Genauso geht es auch andersrum: Bekommen sie dann mehrere Male kein Futter nach dem Glockenton, hört der Speichelfluss auch wieder auf.
Übertragen auf Perfektionismus: Absichtlich Fehler machen und feststellen, dass man dann deswegen nicht minderwertig oder so etwas in der Art ist. Öfter Makel zuzulassen - ohne sich hinterher mit Überstunden etc. zu bestrafen - kann helfen, sich selbst akzeptieren und wertschätzen zu lernen.
Und in Bezug auf Stress: Manchmal versucht man, den Stressreiz zu vermeiden - z. B. man geht nach dem Krach mit der Kollegin dieser immer aus dem Weg, nimmt dafür vielleicht sogar Umwege in Kauf, um ihr nicht begegnen zu müssen, oder man ist übertrieben püktlich bzw. in der allerletzten Minute am Bahnhof, bevor der Zug abfährt usw. Ab und zu ist Vermeiden gesund - z. B. immer über Krankheit zu reden zieht einen runter, da gebe ich dir Recht! - aber ständiges Verdrängen ist auch nicht das Gelbe vom Ei.
Fazit: Exposition in vivo bedeutet, dass man sich der aversiven Situation gezielt aussetzt, um eine Löschung des Vermeidungsverhaltens zu erreichen. Das kann man alleine oder mit professioneller Begleitung machen - je nachdem, ob man das Selbstvertrauen und die Fähigkeit besitzt, es alleine zu schaffen oder nicht.
Viele Grüße,
Léon
Zitat:Aufpassen, dass ich nicht zuviel grüble. -> Positive Affirmationen
Dazu gibt es ein gutes Buch über Selbstregulation von Emotionen. Ist wie eine Art Training aufgebaut, wo u. a. die Facetten Grübeln, Rumination, Akzeptanz, Neubewertung angesprochen werden. Quasi eine Anleitung, um die eigenen Geühle in Griff zu bekommen und sein Leben positiv(er) gestalten zu können.
Zitat:- Exposition in vivo, Konfrontation
Was ist das? Wie funktioniert das? Hast du ein Link dazu?
Konfrontationsverhalten bzw. Exposition in vivo: Das ist eine Methode, die ursprünglich zur Behandlung von Phobien (Spinnenphobie, Flugangst, Blut-Spritzen-Typus etc.) gedacht ist. Doch m. E. kann man damit auch Vermeidungsverhalten und Perfektionismus abtrainieren bzw. verlernen. Einige von euch kennen sicher das Pawlowsche Konditionierungsprinzip. Kurz erinnert: Hunden wird Futter gegeben, mehrmals zusammen mit einem Glockenton. Und irgendwann sabbern sie schon, sobald sie die Glocke hören, aber ohne das Futter zu sehen oder zu riechen. Genauso geht es auch andersrum: Bekommen sie dann mehrere Male kein Futter nach dem Glockenton, hört der Speichelfluss auch wieder auf.
Übertragen auf Perfektionismus: Absichtlich Fehler machen und feststellen, dass man dann deswegen nicht minderwertig oder so etwas in der Art ist. Öfter Makel zuzulassen - ohne sich hinterher mit Überstunden etc. zu bestrafen - kann helfen, sich selbst akzeptieren und wertschätzen zu lernen.
Und in Bezug auf Stress: Manchmal versucht man, den Stressreiz zu vermeiden - z. B. man geht nach dem Krach mit der Kollegin dieser immer aus dem Weg, nimmt dafür vielleicht sogar Umwege in Kauf, um ihr nicht begegnen zu müssen, oder man ist übertrieben püktlich bzw. in der allerletzten Minute am Bahnhof, bevor der Zug abfährt usw. Ab und zu ist Vermeiden gesund - z. B. immer über Krankheit zu reden zieht einen runter, da gebe ich dir Recht! - aber ständiges Verdrängen ist auch nicht das Gelbe vom Ei.
Fazit: Exposition in vivo bedeutet, dass man sich der aversiven Situation gezielt aussetzt, um eine Löschung des Vermeidungsverhaltens zu erreichen. Das kann man alleine oder mit professioneller Begleitung machen - je nachdem, ob man das Selbstvertrauen und die Fähigkeit besitzt, es alleine zu schaffen oder nicht.
Viele Grüße,
Léon