[Leon]

@Oolong

Orthopäde hatte am Freitag direkt in die Schulter infiltriert, Cortison und lokales Schnerzmittel, war sehr gut, Wirkung hält noch an und soll am kommenden Freitag wiederholt werden.

Cortison? Ist es nicht kontraindiziert bei Borreliose? Obwohl, ich wüsste auch gerne, wie das hier gemeint ist:

Laut Befund keine aktive Borreliose.
Auf meine Bitte, das aktive näher zu erläutern, meinte er sinngemäß, daß sich der Körper z.Z. nicht mit Borrelien auseinander setzt, sehr komplizierter Mechanismus, vieles strittig und nicht alles genau bekannt.

Hätte gern nach Biofilmen gefragt

Und was ist mit den Persisterformen bzw. Zysten? Der LTT erfasst doch nur, ob die Lymphozyten mit Borrelien in Kontakt kamen, oder? Ich kenne mich damit nicht gut aus, sehe das dennoch etwas kritisch. Denn a) müsste nicht genau diese winzige Menge / Stichprobe an untersuchten Lymphozyten antigenspezifisch reagieren? Und b) wie soll der Test eine Aktivität nachweisen, wenn die Schmarotzer grad (fast) alle intrazellulär Party feiern bzw. c) ihr Fest schon beendet ist und jetzt quasi "nur" noch der Müll - also Toxine, Stoffwechselprodukte, abgestorbene Immunzellen etc. - für die Entzündungen in deiner Schulter sorgt?

Der Arzt sagte mir, daß es das 12er noch nicht lange gäbe und vorher gleich mit 25er begonnen werden mußte, was manche veranlaßt hat, abzubrechen, weil die Einstiegsprobleme mit 25er zu intensiv sind.

Mir war gestern im Wartezimmer beim Arzt mit dem 25er so elend, daß ich ohne ihn zu fragen kurz vor 12 Uhr auf die Toilette bin, um das Ding abzureißen. Schon nach einer knappen Stunde wurde mir besser. Ich finde es erstaunlich, wie schnell der Wirkstoff durch die Haut geht um zu wirken und wie schnell die Wirkung nachläßt, wenn man das Pflaster entfernt. Diese winzige durchsichtige Schnipsel sieht so nach nichts aus und hat es trotzdem in sich.

Ich habe gerade mal interessehalber ausgerechnet, wie viel Tramadol entsprechen würde. 100 Milligramm Tramadol = 0,08 Milligramm Fentanyl = 80 Mikrogramm Fentanyl. D. h. 12 Mikrogramm Fentanyl wären theoretisch "nur" etwa 15 Milligramm Tramadol. Offenbar scheint das jedoch nicht einfach auf die Praxis übertragbar zu sein. D. h. die Dosisanpassung sagt vermutlich nichts über die "echte" analgetische Potenz aus. Vielleicht, weil jeder Wirkstoff eine andere chemische Struktur hat...? Was ich mich frage: Warum gibt es keine Tramadol- oder Tilidinpflaster für Leute, bei denen nur parenterale Medikation möglich ist? So riesig wären die Dinger ja nun auch wieder nicht. Und ich könnte mir vorstellen, dass sich die Übelkeit evtl. eher in Grenzen halten würde. But I don´t know!

Oder eignen sich manche Arzneistoffe einfach nicht für die transdermale Applikation wegen zu schneller Freisetzung o. Ä.? Bspw. im Vgl. zu Tramadol wirkt Tilidin anders - auch bei Dosisumrechnung. Es ist irgendwie kopflastiger, geht weniger gezielt auf die Fuß- und Knieschmerzen und macht mich ab und zu aggressiv (nicht immer). Deshalb nehme ich es auch eher ungern bzw. nur wenn ich es nicht komplett ohne Schmerzmittel aushalte. Fentanyl soll wirkungsbezogen deutlich sedierender, schmerzstillender und atemdepressiver sein als die beiden o. g. schwächeren Opioide. Ich bekam Fentanyl nur während 3 Narkosen (Cochlea Implantation). Kann also über keine Pflasteranwendung damit berichten.

Da die andere Schulter auch diese Beschwerden entwickelt, schiebt er alles auf die Hals-und Brustwirbel, wo ja einiges angebrannt ist (da, wo Bandscheiben sein müßten, sind auf dem Röntgenbild nur Striche und knöcherne Randzacken oder Knochenspangen, ich glaube besonders C5 bis7).

Weißt du, warum deine Bandcheiben quasi weg sind? Oder hast du eine Vermutung? Klingt jedenfalls übel... Glaubst du, man müsste da operieren?

Nun bin ich gespannt, wie sich das weiter entwickelt, ich habe erstmals seit Wochen ein gutes Gefühl, daß ich einen Arzt gefunden habe, der sich der Sache annimmt.

Bis auf den Cortison-Aspekt finde ich es auch gut, dass endlich mal jemand dir hilft und sich nicht so sperrt wie viele andere Ärzte!

Viele Grüße!
Léon