26.01.2015, 09:22
Hi Klaus
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den Sinn dieser gepulsten Kurzantibiose jahrelang nicht verstanden hatte.
Hast du noch Kontakt mit KUF? Keine Ahnung, wie es ihm geht. Datura kombiniert-glaube ich-immer 2 AB und wechselt die Kombi jeden Monat. Damit koenne man das Risiko einer AB-Resistenz der Bakterien deutlich reduzieren.Ausserdem schreibt Dr.Huismann auf seiner HP, dass man eine Tetrazykline mit einem Makrolide assozieren soll, weil diese Kombi am Besten wirken soll.
Ich persoenlich wuerde gerne die gepulste Antibiose zuerst auf 5-7 Tage reduzieren, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich meist nur in den ersten 3-5 Tagen herxe, die weiteren Tage also nicht viel bringen.Das waere fuer meinen Koerper und meinen Geldbeutel deutlich enlastender. Und irgendwann wuerde ich gerne auf 3 Tage/Monat uebergehen.
Wie lang hast du diese gepulste Antibiose durchgezogen? Ich wusste nicht, dass dieses Schema in Deutschland angewendet wird. Kannst du mir per PN mitteilen, welcher Spezi dir das verschrieben hat?
Hast du dabei jeden Monat das gleiche AB genommen? Oder hast du jeden Monat ein anderes AB bzw. eine andere Kombi genommen?
Mein Spezi gibt immer 2 AB gleichzeitig, meist eine Tetrazykline und ein Makrolide. Er wechselt aber jeden Monat oder jeden 2.Monat die Kombi (also z.B. 1.Runde Doxy + Azi, 2.Runde: Tetra + Clari, 3.Runde: Mino + Roxy, usw), das Ganze mit Fluconazole (100 mg, 1 Mal pro Tag), Mariendistel und Probiotika kombiniert. Bei Gedaechtnisstoerungen auch mit Ginko biloba (verbessert die Mikrodurchblutung, wirkt antioxydativ).
Wann hat es nicht mehr gewirkt?
Ich bin davon ueberzeugt, dass die heutigen AB nicht ausreichend wirken, weil sie 1. nicht gegen die in Biofilmen lebenden, ruhenden Bakterien wirken koennen, 2. die ruhenden Bakterien, also Zysten und co. nicht angreifen koennen. Im Grunde wirken diese AB (ausser vielleicht Tinidazol) nur gegen planktonische (frei schwimmende)spirochetalen Formen, welche aber im chronischen Stadium wahrscheinlich nur einen Teil der vorhandenen Bakterien bilden, vielleicht sogar nur die Minderheit.
Daher waere eine Antibiose sicher wirksamer, wenn man den Patienten zusaetzlich Wirkstoffe geben wuerde, die gegen ruhende Persisterformen, also Zysten und Biofilme, geben wuerde. Wahscheinlich wird der Durchbruch erst dann gelingen.
Ob Tinidazole in vivo tatsaechlich bei den ueblichen Dosierungen gegen Zysten wirkt, bleibt fuer mich fraglich. Da es aber bis jetzt die einzige Alternative zu Samento/Banderol ist, ist es m.E. ein Versuch wert.
Gegen Biofilme wurde bisher nichts gefunden, auf jeden Fall nicht gegen Biofilme von Bb. Die einzige Untersuchungen, die mir diesbezueglich bekannt sind, sind die von Sapi mit Samento/Banderol und Lactofferin (Voruntersuchung). Leider existieren nach wie vor keine in vivo Untersuchungen mit diesen Wirkstoffen. Daher ist es schwer zu sagen, ob diese Substanzen in vivo und bei welcher Dosierung gegen Biofilme von Bb wirken.
Sicher ist, chronische Patienten beherrbergen meist eine Vielzahl von anderen Erregern, also andere Bakterien, Viren, Parasiten. Wenn ein Behandlungsschema nach einigen Monaten nicht den gewuenschten Erfolg bringt, dann liegt es vielleicht daran, dass manche Erreger damit nicht angegriffen wurden und fuer Symptome weiterhin sorgen.Ich denke hier vor Allem an Babebiose, die von Doxy und co. sicher nicht angegriffen wird oder Bartonellose, welche zum Teil auf Tetrazykline wie Bb anspricht, die aber laut Dr.Horowitz am Besten auf Bi-Antibiosen, mit oft anderen AB wie Rifampicine, erfordert.Viren werden offensichtlich auch oft unterschaetzt. Dr.S (Graz) und mein Spezi behandeln sie deswegen mit (in meinem Fall 1 Woche Aciclovir am Ende einer 10-taegigen Antibiose).
Leider ist es fuer die Spezis sehr schwierig, die Therapie gezielt zu gestalten, denn die Labortests fuer die Co-Infektionen sind genauso unzuverlaessig wie die Labortets fur die Borreliose.
Die Situation bleibt also fuer Spezis und Patienten hoechst unbefriedigend.
(25.01.2015, 19:24)Klaus schrieb: Also das KUF Schema fand ich auch sehr interessant, als ich es seinerzeit las.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den Sinn dieser gepulsten Kurzantibiose jahrelang nicht verstanden hatte.
Zitat:Nur funktioniert es nicht bei jedem !
Bei Ihm scheint Doxy. ja immer noch zu wirken !?
Hast du noch Kontakt mit KUF? Keine Ahnung, wie es ihm geht. Datura kombiniert-glaube ich-immer 2 AB und wechselt die Kombi jeden Monat. Damit koenne man das Risiko einer AB-Resistenz der Bakterien deutlich reduzieren.Ausserdem schreibt Dr.Huismann auf seiner HP, dass man eine Tetrazykline mit einem Makrolide assozieren soll, weil diese Kombi am Besten wirken soll.
Ich persoenlich wuerde gerne die gepulste Antibiose zuerst auf 5-7 Tage reduzieren, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich meist nur in den ersten 3-5 Tagen herxe, die weiteren Tage also nicht viel bringen.Das waere fuer meinen Koerper und meinen Geldbeutel deutlich enlastender. Und irgendwann wuerde ich gerne auf 3 Tage/Monat uebergehen.
Zitat:Selbst 10 Tage im Monat, 21 Tage Pause, brachte mir Verschlimmerung.
Wie lang hast du diese gepulste Antibiose durchgezogen? Ich wusste nicht, dass dieses Schema in Deutschland angewendet wird. Kannst du mir per PN mitteilen, welcher Spezi dir das verschrieben hat?
Hast du dabei jeden Monat das gleiche AB genommen? Oder hast du jeden Monat ein anderes AB bzw. eine andere Kombi genommen?
Mein Spezi gibt immer 2 AB gleichzeitig, meist eine Tetrazykline und ein Makrolide. Er wechselt aber jeden Monat oder jeden 2.Monat die Kombi (also z.B. 1.Runde Doxy + Azi, 2.Runde: Tetra + Clari, 3.Runde: Mino + Roxy, usw), das Ganze mit Fluconazole (100 mg, 1 Mal pro Tag), Mariendistel und Probiotika kombiniert. Bei Gedaechtnisstoerungen auch mit Ginko biloba (verbessert die Mikrodurchblutung, wirkt antioxydativ).
Zitat:Durchgehend genommen eine Besserung.
Dann wirkte es auf einmal garnicht mehr, wie bei manchen anderen auch... und dann ???
Wann hat es nicht mehr gewirkt?
Ich bin davon ueberzeugt, dass die heutigen AB nicht ausreichend wirken, weil sie 1. nicht gegen die in Biofilmen lebenden, ruhenden Bakterien wirken koennen, 2. die ruhenden Bakterien, also Zysten und co. nicht angreifen koennen. Im Grunde wirken diese AB (ausser vielleicht Tinidazol) nur gegen planktonische (frei schwimmende)spirochetalen Formen, welche aber im chronischen Stadium wahrscheinlich nur einen Teil der vorhandenen Bakterien bilden, vielleicht sogar nur die Minderheit.
Daher waere eine Antibiose sicher wirksamer, wenn man den Patienten zusaetzlich Wirkstoffe geben wuerde, die gegen ruhende Persisterformen, also Zysten und Biofilme, geben wuerde. Wahscheinlich wird der Durchbruch erst dann gelingen.
Ob Tinidazole in vivo tatsaechlich bei den ueblichen Dosierungen gegen Zysten wirkt, bleibt fuer mich fraglich. Da es aber bis jetzt die einzige Alternative zu Samento/Banderol ist, ist es m.E. ein Versuch wert.
Gegen Biofilme wurde bisher nichts gefunden, auf jeden Fall nicht gegen Biofilme von Bb. Die einzige Untersuchungen, die mir diesbezueglich bekannt sind, sind die von Sapi mit Samento/Banderol und Lactofferin (Voruntersuchung). Leider existieren nach wie vor keine in vivo Untersuchungen mit diesen Wirkstoffen. Daher ist es schwer zu sagen, ob diese Substanzen in vivo und bei welcher Dosierung gegen Biofilme von Bb wirken.
Sicher ist, chronische Patienten beherrbergen meist eine Vielzahl von anderen Erregern, also andere Bakterien, Viren, Parasiten. Wenn ein Behandlungsschema nach einigen Monaten nicht den gewuenschten Erfolg bringt, dann liegt es vielleicht daran, dass manche Erreger damit nicht angegriffen wurden und fuer Symptome weiterhin sorgen.Ich denke hier vor Allem an Babebiose, die von Doxy und co. sicher nicht angegriffen wird oder Bartonellose, welche zum Teil auf Tetrazykline wie Bb anspricht, die aber laut Dr.Horowitz am Besten auf Bi-Antibiosen, mit oft anderen AB wie Rifampicine, erfordert.Viren werden offensichtlich auch oft unterschaetzt. Dr.S (Graz) und mein Spezi behandeln sie deswegen mit (in meinem Fall 1 Woche Aciclovir am Ende einer 10-taegigen Antibiose).
Leider ist es fuer die Spezis sehr schwierig, die Therapie gezielt zu gestalten, denn die Labortests fuer die Co-Infektionen sind genauso unzuverlaessig wie die Labortets fur die Borreliose.

Die Situation bleibt also fuer Spezis und Patienten hoechst unbefriedigend.

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008