03.02.2015, 11:12
Zitat:Da die Schwellung noch vorhanden ist, wäre dann nicht besser, wenn man die AB weiter nimmt, bis es komplett weg ist?Als was wurde die Schwellung vom Arzt denn diagnostiziert? Wenn es ein Lymphozytom ist, dann würde ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen mit Borreliose-Beschwerden solange therapieren lassen, bis es vollständig verschwunden ist.
Dazu benötigt man aber einen Arzt, der einen dabei begleitet.
Euer Arzt handelt so, wie es wohl weit verbreitet/üblich ist. Im Anschluss an eine Borreliose-Diagnose für 2-4 Wochen behandeln. Anschließend 6 Wochen abwarten und erneut Laborergebnisse sichten. Nur was erhofft sich der Arzt davon?
Das Labor kann in der Frage, ob die Infektion vorüber ist, nicht helfen. Das gibt die Diagnostik nicht her! Dennoch wird es praktiziert.
Hilfllosigkeit oder Unwissenheit oder Verlegenheit des Arztes?
Hat euer Arzt konkret gesagt, bei welchem Serologie-Ergebnis er erneut die Behandlung aufnehmen würde?
Oder will er gezielt warten, ob überhaupt Beschwerden einsetzen und dann erst weiterbehandeln?
Häufig werden "unspezifische" Beschwerden nach der ersten Borreliose-Behandlung nicht mehr behandlet, da sie dann nicht mehr der Borreliose-Infektion zugeschrieben werden.
Mögliche Szenarien bei einer erneuten Serologie:
1) IgG und IgM Antikörper: Bei vermeintlicher (?) Beschwerdefreiheit des Kindes wird das Ergebnis möglicherweise als "Seronarbe" bezeichnet und eventuell zum Anlass genommen, nicht mehr zu behandeln, bis erneut Beschwerden einsetzen. Auch bei einem Anstieg der Werte könnte der Arzt bei Beschwerdefreiheit zum Warten raten.
2) Nur noch IgG-Antikörper: Eventuell kann es passieren, dass die IgG-Antikörper bei fehlenden IgM-Antikörpern als Hinweis auf eine "durchgemachte" Infektion bezeichnet wird. Ohne Symptome wird vermutlich auch keine Notwendigkeit für eine Weiterbehandlung abgeleitet.
3) Es werden keine Antikörper mehr gefunden
Eventuell wird nun die sogenannte "Serokonversion" (auftreten von Antikörpern nach Infektion) vermisst. Das kann dazu führen, dass angenommen wird, dass keine Borreliose-Infektion vorgelegen haben kann! Obwohl inzwischen bekannt ist, dass bei chronisch Borreliosekranken in nicht wenigen Fällen keine Antikörper mehr nachweisbar sind, wird diese Erkenntnis meist nicht mit in eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen mit einbezogen.
Ich würde möglichst rasch den Rat eines oder auch zweier Borreliose-Spezialisten dazu einholen.
Bis dahin würde ich den Rat von Urmel befolgen und euren Arzt um Privatrezepte bitten.
Genaues kann sowieso niemand wissen und raten. Dazu ist die Infektion und deren Behandlung zu wenig erforscht und es fehlen verlässliche analytische Verlaufsparameter.
Ich wünsche euch alles Gute
Niko