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Hausarzt, Spezi gute Behandlung und Betreuung, wie bekommt ihr das??
#4

Das tut mir sehr leid.
Ich gehöre zu den ganz ganz Glücklichen, die momentan noch (nach 5 Monaten Behandlung) Unterstützung vom Hausarzt bekommen. Diese Behandlungszeit wird schon als sehr lang empfunden, nach noch längerer Behandlungszeit wird es wohl irgendwann kein Verständnis geben.

Wie ich das geschafft habe?
So: Mir ist 4 Monate nach meiner mysteriösen Erkrankung, die mich über Nacht zum Pflegefall gemacht hat, aufgefallen, dass ich 6 Wochen vorher einen Zeckenstich hatte. Hausarzt hatte Antikörper gefunden (ANA), aber keine Autoimmunerkrankung. Also ab zum Hausarzt und mit Engelszungen überredet, auf Borreliose zu testen, was dann auch gemacht wurde. ELISA war negativ, Hausarzt fühlte sich bestätigt, hatte er ja eh abwegig gefunden, war sich sicher, müsste Autoimmunerkrankung sein. Mir ging es schlecht und als der Punkt kam, an dem ich die Wahl zwischen Aufenthalt in der Psychiatrie und Behandlung auf unspezifische Autoimmunkrankheit hatte, wählte ich zweiteres. Nach 3 Wochen Kortison ging es mir dann so dreckig, dass ich gerne aufs Leben verzichtet hätte, ich empfand es als Steigerung der Hölle. Wegen des Nichtanschlagens der Therapie war der Hausarzt dann sicher, dass es was psychisches sei, hatte er ja immer gedacht.
5 Monate später (nach unendlich viel Recherchieren und vielen hilfreichen Tipps von anderen Patienten) erhielt ich endlich die Borreliose-Diagnose von einer Spezi. Mit Therapieplan, Befunden, Literatur und unendlich viel angelesenem Wissen bewaffnet startete ich den letzten Rachefeldzug, Termin beim Hausarzt, Diagnose mitteilen und dann für immer verschwinden.
Und was passierte: Der Wind drehte auf einmal, so dass ich als Kassenleistung einen Großteil der Rezepte und sogar einige Infusionen bekomme...
Ich tippe auf schlechtes Gewissen Confused

Sobald die Behandlung gefühlsmäßig "zu lange" dauert und Regressforderungen drohen, wird die Unterstützung vorbei sein. Sehr schade, denn so werden die Ärzte, die bereit sind, dazu zu lernen, von den Kassen ausgebremst. Ohne Regressforderungen hätten wir viel bessere Chancen, Ärzte zu finden, die sich unsere Behandlung trauen.

Was ich damit sagen wollte: Mein Preis für die hausärztliche Unterstützung war hoch und ich hätte ihn lieber nicht bezahlt.
Dennoch habe ich daraus mitgenommen, dass es sich manchmal unverhofft lohnen kann, mit guten Argumenten um Unterstützung zu werben.
Ich habe auch immer Verständnis gezeigt, dass der Hausarzt diese Unterstützung aufgrund des Drucks durch die Kassen eigentlich kaum leisten kann - das kam ganz gut.
Für meinen Hausarzt war glaube ich entscheidend, dass der detaillierte Therapieplan von der ausgewiesenen Spezi kam (die telefonisch für Rückfragen zur Verfügung stand) und er sich nur dran halten musste. So hatte er das Gefühl, von der Verantwortung etwas entbunden zu sein und fühlte sich viel sicherer. Weitere Untersuchungen werde ich aber vom Hausarzt garantiert nicht bekommen.

Bin auf jeden Fall gespannt, von anderen zu hören, wie das unmögliche möglich werden kann (z.B. von denen, die die Infusionen in der Notaufnahme bekommen).

Werde auch du Mitglied bei OnLyme - ich bin dabei: http://www.onlyme-aktion.org

Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)
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