18.07.2015, 12:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.07.2015, 12:55 von Dreamliner.)
(18.07.2015, 12:22)urmel57 schrieb:Zitat:Ob sie überhaupt aktiv sind kann ja anscheindend nur durch einen PCR Test ermittelt werden.
Hallo Dreamliner, das ist leider ein Trugschluss.
Über einen PCR kann man ermitteln ob Borrelien-DNA da ist, nicht aber ob diese noch zu lebenden Organismen gehört. DNA kann auch nach erfolgreicher Behandlung nachweisbar sein. Wie sich diese dann im Körper verhält, weiß aber keiner. Möglicherweise wird sie abgebaut mit der Zeit, oder sie ist bei Persisterformen zu finden, die erst später wieder aktiv werden können oder sie gehört zu lebenden Borrelien, die angreifbar sind oder... ???
Letztendlich kann nur eine Anzüchtung in Kultur einen Beweis erbringen. Diese ist jedoch sehr aufwändig und auch nicht so wirklich zuverlässig, da die ganzen Kulturversuche auf Laborborrelien von Zuchtstämmen basieren. Wie das mit Wildstämmen ausschaut, ist fraglich. Die Anzucht gelingt nur sehr selten und direkt nach einfacher antibiotischer Behandlung bisher gar nicht.
Tatsächlich ist die richtige Dosisfindung mit Doxycyclin ist schwierig. Bei Kindern rechnet man 4 mg/ kg . Ab 50 kg gibt es keine belastbaren Informationen und daher bleibt es bei 200mg in den offiziellen Angaben. Möge jeder daraus schließen was er wolle. Aber ein 150 kg Mann wird sicherlich andere Blutspeigel erreichen als eine 50 kg schwere Frau mit der selben Dosierung. Es gibt auch sehr widersprüchliche Angaben in der Literatur bezüglich der minimalen Hemmdosis und minimalen bakteriziden Dosis, die von Stamm zu Stamm auch schon sehr unterschiedlich gefunden wurde.
Ist schon auch ein wenig Lotto dabei, egal wie man verfährt. Ob die Antibiose was bringt, wird man auch oft erst hinterher merken. Wenn nicht, muss man sich eben zum einen fragen, ob die alleinige Diagnose stimmt - oder ob die Therapie vielleicht anders besser gewesen wäre..... Beides ist möglich. Vor diesen Frageszeichen steht aber jeder, der sich nicht mehr in einem eindeutigem Frühstadium befindet.
Ich persönlich nehme sowieso nur Antibiotika, wenn ich mit meinen normalen Tagesabläufen so gestört bin, dass ich diese nicht ausführen kann -einzig im Frühstadium würde ich das anders handhaben. Im möglichen Spätstadium sollte man das für sich gut überlegen und entscheiden, wie weit man da gehen möchte und das mit dem Arzt auch absprechen. Bei höheren Dosierungen und längerer Anwendung ist es jedoch auf alle Fälle ratsam, zwischendurch Blutwerte kontrollieren zu lassen
Ich hoffe, du findest deinen Weg, den du mit deinem Arzt gehen kannst.
Liebe Grüße Urmel
Vielen dank für deinen Beitrag Urmel,
du sprichst mir quasi aus der Seele. Eine Therapie will wohl bedacht sein und ein Arzt der das ganze aufmerksam begleitet ist enorm wichtig. Dem Arzt der die Borrelien bei mir diagnostizierte bin ich von Herzen dankbar. Denn nun habe ich eine mögliche Ursache für meine schlechten letzten Jahre. Ob er aber der richtige ist um mit mir die AB Therapie und was sonst noch kommen mag zu begleiten, wage ich zu bezweifeln. Dafür nimmt er das ganze zu sehr auf die leichte Schulter. Wirkspiegel und Blutwerte (speziell Leber) wären nicht nötig, vermeintliche Nebenwirkungen mit dem Medikament das ich aktuell nehme wurde nicht berücksichtigt. Alles ein bischen zu oberflächlich. Ein ums andere Mal hörte ich ihn sagen:"Oh, das ist gut das sie das erwähnen." Keine Nachfrage über eventuelle Medikamentenallergien. Aber das Rezept für 30 Tage Doxycylin 200mg/Tag hab ich schon auf dem Schreibtisch liegen. Man muss da schon mit dem Kopf bei der Sache sein....
Liebe Grüße zurück
Dreamliner