20.12.2012, 14:13
(15.12.2012, 22:55)DerMarc schrieb: Was sagst du dann jetzt, nachdem ich die Testresultate gepostet habe, zu meinen Ergebnissen? Glaubst du nun auch eher an eine (aktive) Borreliose in meinem Fall?
Das kann ich nicht seriös beurteilen, tut mir leid. Wenn du sagst, dass du grob geschätzt 10 Zeckenstiche hattest, ist eine Entwicklung in diese Richtung ja nicht ganz unwahrscheinlich.
Zitat:Der einzige der das so darstellt, warst Du. Antikörpertest´s werden bekanntlich nur bei dem Verdacht und klinischem Bild veranlasst.
Ich kann doch im Forum jede Symptomatik posten, die Borreliose kommt für alles in Betracht. Kein Stich erinnerlich? Kein Problem, muss man nicht merken. Keine Wanderröte? Egal, trotzdem möglich. Negative Serologie? Auch kein Hindernis. Zeckenstich vor 10 Jahren her, keine schärfer definierter Symptomatik? Macht nix, Borreliose. Antibiotika-Therapie schlägt nicht an? Ganz normal, du musst höher dosieren ("nach so langer Zeit")! Auf die total naheliegendene Schlussfolgerung zu kommen, dass es vielleicht doch keine Borreliose ist - undenkbar.
Und so kommen dann die Antikörperwerte in den Raum, eben weil von der Internetgemeinde JEDE Symptomatik und JEDE Konstellation in Betracht kommt! Woher rührt das? Unkenntnis und weil die Ak-Titer lange im Körper verweilen.
Zitat:Ebenso ist es doch bekannt, das bestimmte Erreger immer wieder ausbrechen können, wie eben EBV, Chlamydien, HP-Gastritis oder sonst was.
Dafür gibt es Marker, insbesondere IgM oder ungewöhnlich höhe IgG-Titer. Hier allerdings auch wieder das gleiche trügerische Spiel: Laborwerte mit Klinik von Infektionen verbinden, die vorgeblich alles mögliche auslösen können und nie eine Leitsymptomatik darstellen.
Und was wäre denn die therapeutische Konsequenz? Keine.
Zum Schmunzeln brachte mich folgendes Merkblatt, weil es wunderbar das Geschehen der "Internetborrelianer" darstellt: http://www.vdh-kiel.de/seiten/pdf/lyme-internet.pdf
Zitat:Die Diagnostik in diesem Punkt ist auch höchst umstritten.
Aha, der HIV-PCR-Test ist umstritten? Wusste ich gar nicht. Quellen dazu?
Es ist schon erstaunlich, wie sich manche Leute hier auf einen Pfad locken lassen, der wissenschaftlich nicht fundiert ist. Vielleicht denke ich einfach anders, aber wenn ich mir eine Krankheit selbst diagnostiziere (bzw. es "Spezis" überlasse) und immer wieder merke, dass ich nicht ansatzweise den Stand der Wissenschaft folge, sondern die Diagnostik letztendlich nur von Eventualitäten und etlichen Bedingungen abhängig ist, könnte ich mir das selbst nicht weiter einreden. Daher für mich nicht verwunderlich, wenn manche Borreliosepatienten in eine Ecke geschoben werden, die ihnen nicht passt. Ein bisschen Realismus ist nicht verkehrt.