15.08.2015, 00:14
(14.08.2015, 08:51)johanna cochius schrieb: Ich war neulich beim Gastroenterologen und erzählte das. Jetzt wird ein H2 Atemtest auf Glucose gemacht, um zu sehen ob eine bakterielle Fehlbesiedelung im Darm ist.
Es gibt Bakterien, die bilden kein H2, sondern Methan. Letzteres wird aber i.d.R. in Deutschland nicht gemessen.
Zitat:Methan (CH4) kann beim Menschen allein durch Bakterien gebildet werden. Der wichtigste methanogene Keim im Colon des Menschen ist Methanobrevibacter smithii. Etwa 30% der Erwachsenen produzieren größere Mengen von Methan; hierbei ist die Fähigkeit, Methan zu bilden oder nicht bei den einzelnen Personen relativ konstant.Quelle: Funktionsdiagnostik in der Gastroenterologie, Hrsg. J. Stein, T. Wehrmann
Zitat:Es ist in diesen Fällen möglich, den Test unter Messung des Methangehaltes der Ausatemluft zu wiederholen, wobei die Verbreitung von entsprechenden Messgeräten derzeit noch sehr gering ist.Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffatemtest
Test mit Glukose: Nachteil dieses Tests: Glucose kann so schnell resorbiert werden, dass diese nicht zu der Stelle des Dünndarms gelangt, die fehlbesiedelt ist, weil sie schon vorher komplett resorbiert wurde – dann erhält man ein falsch negatives Ergebnis.
Test mit Lactulose: schaltet im Vergleich zu Glukose die Möglichkeit aus, dass das eingenommene Kohlenhydrat zu früh komplett resorbiert wurde, da Lactulose gar nicht resorbiert wird und daher immer in den Dickdarm gelangt. Dadurch wird erreicht, dass das Kohlenhydrat immer zur Stelle mit der Dünndarmfehlbesiedlung gelangt und dort somit Wasserstoff produziert werden müsste. Der Nachteil ist, dass die Lactulose stets in den Dickdarm gelangt und somit nach der Dünndarmtransitzeit stets zu Wasserstoff in der Atemluft führt. Die Schwierigkeit besteht dann darin, zu deuten, welcher Wasserstoff durch eine Dünndarmfehlbesiedlung hervorgerufen wird und welcher daher resultiert, dass die Lactulose den Dickdarm erreicht hat.
VG, Klarinette