18.08.2015, 17:53
Hallo Markus,
ich möchte dich nicht von deinem Projekt abhalten oder so....bitte versteh mich da nicht falsch.... ich finde das super, wenn jemand Ideen hat und Initiative zeigt.
Ich find es aber auch wichtig - gerade wenn du die Absicht hast, das öffentlich zur Verfügung zu stellen - dass man sich den Grenzen so eines "Diagnoseinstruments" bewusst ist. Und dass man sich von Anfang an klar ist, wo die Fehleranfälligkeiten sind. Mit welcher "Trefferquote" das System dann letztendlich auch arbeitet.
Stichwort "Wissenschaftliches Arbeiten" kann man da glaub nicht ganz außen vor lassen, da bin ich aber selbst kein Experte drin. Vielleicht kommt da ja noch was von Valtuille.
Ich leg einfach mal los....
Ganz ganz wichtiger Aspekt....das hat dann aber auch ein bissle Anspruch auf Vollständigkeit. Kann man wirklich alle differentialdiagnostischen Möglichkeiten aufnehmen? Wenn man sich jetzt nur auf Infektionskrankheiten beschränkt, würden dann nicht wichtige DD übersehen werden?
Stimmt...hier einer davon http://www.dr-hopf-seidel.de/borreliose-symptome-1.html ...nur für Borreliose, ab 3 Symptomen darf man an Borreliose denken.
Die Ärzte verwenden eine Symptomliste aber nicht alleine...
...eine Diagnose wird immer in Verbindung mit Serologie, anderen Blutuntersuchungen, Anamnese, zusätzlichen Untersuchungsbefunden stattfinden.
Auch ein ganz ganz wichtiger Punkt. Wie sichert man die Qualität dieser Listen? Für verschiedene Infektionen oder Erkrankungen? Da wäre meiner Meinung nach eine zusätzliche Recherche, bevor man solche Listen einsetzt unerlässlich.
Beispiel Borreliose....es gibt Symptomlisten der ILADS und der IDSA...welche nimmt man nun, wenn man sich nicht auskennt?
Ja, wer liefert die Leitsymptome, das muss ja auch wisschenschaftlich korrekt sein. Wie häufig muss ein Leitsymptom generell auftreten, damit es Leitsymptom genannt wird? Das EM ist ein Leitsymptom bei Borreliose, tritt aber nur in 50 Prozent der Fälle auf.
Da ist es halt unglaublich schwer, bei so vielen unspezifischen Symptomen zu differenzieren. Allein die Aussage über eine chronische Infektion oder nicht wird auch nicht so leicht zu treffen sein.
Da steckt sehr viel Arbeit in dem Projekt...und ich würde das an deiner Stelle so genau wie möglich angehen. Du musst bei einer Veröffentlichung damit rechnen, das Patienten je nach Ergebnis Geld für eine weitere Diagnostik in die Hand nehmen.
LG Niki
ich möchte dich nicht von deinem Projekt abhalten oder so....bitte versteh mich da nicht falsch.... ich finde das super, wenn jemand Ideen hat und Initiative zeigt.
Ich find es aber auch wichtig - gerade wenn du die Absicht hast, das öffentlich zur Verfügung zu stellen - dass man sich den Grenzen so eines "Diagnoseinstruments" bewusst ist. Und dass man sich von Anfang an klar ist, wo die Fehleranfälligkeiten sind. Mit welcher "Trefferquote" das System dann letztendlich auch arbeitet.
Stichwort "Wissenschaftliches Arbeiten" kann man da glaub nicht ganz außen vor lassen, da bin ich aber selbst kein Experte drin. Vielleicht kommt da ja noch was von Valtuille.
Ich leg einfach mal los....
Zitat:Es kann eigentlich nur darum gehen, Hinweise zu bekommen. Auch als Hilfe, dass man nichts übersieht. Manchmal legt man sich auf eine Ursache fest, ohne zu bedenken, dass noch anderes für die Symptomatik in Frage kommt.
Ganz ganz wichtiger Aspekt....das hat dann aber auch ein bissle Anspruch auf Vollständigkeit. Kann man wirklich alle differentialdiagnostischen Möglichkeiten aufnehmen? Wenn man sich jetzt nur auf Infektionskrankheiten beschränkt, würden dann nicht wichtige DD übersehen werden?
Zitat:Solche Fragebögen existieren doch schon und werden von vielen Ärzten verwendet.
Stimmt...hier einer davon http://www.dr-hopf-seidel.de/borreliose-symptome-1.html ...nur für Borreliose, ab 3 Symptomen darf man an Borreliose denken.
Die Ärzte verwenden eine Symptomliste aber nicht alleine...
Zitat:Eben weil die Infektionsdiagnostik so mangelhaft ist, muss sich die Diagnose auf das klinische Bild stützen.
...eine Diagnose wird immer in Verbindung mit Serologie, anderen Blutuntersuchungen, Anamnese, zusätzlichen Untersuchungsbefunden stattfinden.
Zitat:Aber wie gesagt steht und fällt das Vorhaben mit der Qualität der Symptomlisten. Insbesondere sind natürlich spezifische Symptome wichtig.
Auch ein ganz ganz wichtiger Punkt. Wie sichert man die Qualität dieser Listen? Für verschiedene Infektionen oder Erkrankungen? Da wäre meiner Meinung nach eine zusätzliche Recherche, bevor man solche Listen einsetzt unerlässlich.
Beispiel Borreliose....es gibt Symptomlisten der ILADS und der IDSA...welche nimmt man nun, wenn man sich nicht auskennt?
Zitat:Die Definition der Leitsymptome müssten wie gesagt andere liefern. Meines Wissens sind z.B. springende Gelenkschmerzen oder auch springende Neuropathien recht spezifisch für Borreliose, während Nachtschweiß und Atemnot babesientypisch sind und kratzartige Hauterscheinungen für Bartonellen sprechen. Da gibt es sicher einiges mehr dazu.
Ja, wer liefert die Leitsymptome, das muss ja auch wisschenschaftlich korrekt sein. Wie häufig muss ein Leitsymptom generell auftreten, damit es Leitsymptom genannt wird? Das EM ist ein Leitsymptom bei Borreliose, tritt aber nur in 50 Prozent der Fälle auf.
Zitat:Wichtig ist vor allem, die für die verschiedenen Infektionen jeweils (einigermaßen) spezifischen Symptome einfließen zu lassen, sonst hat das wenig Sinn. Wenn jedes Symptom mit der gleichen Wahrscheinlichkeit von einer beliebigen Infektion kommen kann, ist so eine Auswertung in der Tat Unsinn (dann könnte man höchstens folgern, dass man evtl. eine chron. Infektion hat, oder eben nicht).
Da ist es halt unglaublich schwer, bei so vielen unspezifischen Symptomen zu differenzieren. Allein die Aussage über eine chronische Infektion oder nicht wird auch nicht so leicht zu treffen sein.
Da steckt sehr viel Arbeit in dem Projekt...und ich würde das an deiner Stelle so genau wie möglich angehen. Du musst bei einer Veröffentlichung damit rechnen, das Patienten je nach Ergebnis Geld für eine weitere Diagnostik in die Hand nehmen.
LG Niki