Haben wir das wirklich richtig verstanden? Die AB hast du erst nach dem positiven Test bekommen? Die Wanderröte war also schon weg, als du endlich mit der Therapie starten konntest? Wenn das wirklich so war, dann war das ein grober Fehler, ausser für den Arzt sah die Wanderröte nicht typisch aus. 4-5 cm Durchmesser ist halt gerade an der Grenze für die Mindestgrösse laut geltender Lehrmeinung. Aber im Zusammenhang mit dem erinnerlichen Zeckenstich darf man mit der Diagnose und Therapie ruhig etwas mutiger sein. Eine Wanderröte beweist die Diagnose und erfordert den sofortigen Therapiestart.
Ein Spezi kann im Moment nichts anderes tun, als AB verschreiben. Der Sinn, einen Spezi aufzusuchen, erschliesst sich mir deshalb nicht. Tests wie der Western Blot sind genauso sinnlos, wie ein ELISA (EIA), denn die Wanderröte beweist die Diagnose. Die Tests hingegen können gar nichts beweisen oder ausschliessen.
Bezüglich Urlaub würde ich dem Arzt sagen, dass er dir Amoxicillin verschreiben soll. Damit hast du das Problem mit der Sonnenempfindlichkeit nicht und kannst den Urlaub auch geniessen, statt ständig vor der Sonne aufzupassen, nebstdem du auch mit der Ernährung aufpassen solltest, damit sich keine Pilze breit machen. Leider dosiert geltende Lehrmeinung bei Amoxicillin auch eher tief, obwohl bis zu 6000 mg pro Tag möglich sind. Bei Kindern rechnet man 50 mg pro kg Körpergewicht pro Tag verteilt auf 3 Dosen, möglichst alle 8 Std.. Die DBG empfiehlt 3000-6000 mg pro Tag.
Eine Kontrolle in 6 Monaten ist zu spät und/oder unnötig. Titerkontrolle ist auch unnötig, da Antikörper nur langsam abgebaut werden und der Test deshalb nicht zwischen aktiver und ausgeheilter Borreliose unterscheiden kann. Wir haben nichts anderes als die klinische Kontrolle. Das heisst, es muss kontrolliert werden, ob der Patient noch Symptome hat. Dann ist er noch krank. Wenn nicht, dann ist er gesund. Die Kontrolle muss deshalb gegen Ende der Therapie erfolgen und macht meiner Meinung nur Sinn, wenn noch Beschwerden vorhanden sind. Allerdings empfiehlt geltende Lehrmeinung, bei weiter bestehenden Beschwerden die Therapie nicht zu verlängern und die Patienten ihrem Schicksal zu überlassen. Unsere Spezis sehen das anders. Von daher gesehen, wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn du dir jetzt schon eine Termin bei einem Spezi reservierst, falls nach Therapieende noch Symptome bestehen sollten. Wenn nicht, kannst du den Termin immer noch absagen.
Bei längeren AB-Therapien lohnt es sich, dem Darm Sorge zu tragen. Nebst probiotischen Darmbazillen sollte bei der Ernährung auf Zucker und industrielle Kohlenhydrate (Produkte aus stark ausgemahlenem Getreide) möglichst verzichtet werden. Mit Zucker füttert man die Pilze, die eh schon ein leichtes Spiel haben, weil AB auch die gutartigen Darmbakterien killen, die Gegner der Pilzen sind.
Solltest du beim Doxy bleiben, achte darauf, dass du 3 Std. vor und nach der Einnahme keine Lebensmittel oder Getränke konsumierst, die einen hohen Mineraliengehalt aufweisen. Das sind insbesondere Milch, Milchprodukte und Mineralwasser mit hohem Gehalt an Calcium und Magnesium. Dasselbe gilt für Nahrungsergänzungen die Mineralien (Calcium, Magnesium, Zink, Eisen) enthalten. Ebenfalls sollte der Abstand eingehalten werden, wenn Magenschoner eingenommen werden, die Aluminium enthalten. Mineralien können die Resorption von Doxy und anderen Tetracyclinen um bis zu 50% mindern. Solltest du dich für einen Wechsel auf Amoxicillin entscheiden, sind die Mineralien kein Problem, da Amoxi nicht zur AB-Klasse der Tetracycline gehört sondern zu den Penicillinen.
Gute Besserung und einen tollen Urlaub wünsche ich dir.
LG, Regi
Ein Spezi kann im Moment nichts anderes tun, als AB verschreiben. Der Sinn, einen Spezi aufzusuchen, erschliesst sich mir deshalb nicht. Tests wie der Western Blot sind genauso sinnlos, wie ein ELISA (EIA), denn die Wanderröte beweist die Diagnose. Die Tests hingegen können gar nichts beweisen oder ausschliessen.
Bezüglich Urlaub würde ich dem Arzt sagen, dass er dir Amoxicillin verschreiben soll. Damit hast du das Problem mit der Sonnenempfindlichkeit nicht und kannst den Urlaub auch geniessen, statt ständig vor der Sonne aufzupassen, nebstdem du auch mit der Ernährung aufpassen solltest, damit sich keine Pilze breit machen. Leider dosiert geltende Lehrmeinung bei Amoxicillin auch eher tief, obwohl bis zu 6000 mg pro Tag möglich sind. Bei Kindern rechnet man 50 mg pro kg Körpergewicht pro Tag verteilt auf 3 Dosen, möglichst alle 8 Std.. Die DBG empfiehlt 3000-6000 mg pro Tag.
Eine Kontrolle in 6 Monaten ist zu spät und/oder unnötig. Titerkontrolle ist auch unnötig, da Antikörper nur langsam abgebaut werden und der Test deshalb nicht zwischen aktiver und ausgeheilter Borreliose unterscheiden kann. Wir haben nichts anderes als die klinische Kontrolle. Das heisst, es muss kontrolliert werden, ob der Patient noch Symptome hat. Dann ist er noch krank. Wenn nicht, dann ist er gesund. Die Kontrolle muss deshalb gegen Ende der Therapie erfolgen und macht meiner Meinung nur Sinn, wenn noch Beschwerden vorhanden sind. Allerdings empfiehlt geltende Lehrmeinung, bei weiter bestehenden Beschwerden die Therapie nicht zu verlängern und die Patienten ihrem Schicksal zu überlassen. Unsere Spezis sehen das anders. Von daher gesehen, wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn du dir jetzt schon eine Termin bei einem Spezi reservierst, falls nach Therapieende noch Symptome bestehen sollten. Wenn nicht, kannst du den Termin immer noch absagen.
Zitat:Ich bekam ATB – 30 Tbl. Doxycyclin 200 mg, 1x täglich 1Tbl. und nach 6 Monaten soll ich zur Kontrolle kommen. Reicht es wirklich?In diesem Zusammenhang möchte ich dich auf die Kontroverse rund um die Borreliose aufmerksam machen. Laut geltenden Leitlinien/geltender Lehrmeinung und Fachinformation des Medis sind 200 mg täglich genug. Gemäss Leitlinien der DBG werden 400 mg empfohlen. Wer recht hat und wer nicht, kann man nicht sagen. Ist vermutlich bei jedem Patienten anders. Ich persönlich würde im Frühstadium die höchst verträgliche Dosis nehmen wollen, um eine höchstmögliche Chance zu haben, heil davonzukommen. Die Leitlinien der DBG sind offiziell nicht anerkannt. Ärzte halten sich an geltende Lehrmeinung oder an die Fachinformation des Medikaments. Wenn du höher dosieren möchtest, dann musst du das explizit einfordern. Sag dem Arzt, dass du den Leitlinien der DBG vertrauen möchtest und es dein Körper und deine Zukunft ist. Wenn er sich querstellt, frage nach dem Grund. Wenn du den weisst, biete ihm eine Lösung an (z.B. Teil der Therapie privat zahlen, schriftlich von der Haftung entbinden etc.)
In der Tabelle 6 (Leitlinien) ist 400 mg Doxycyclin empfohlen.
Bei längeren AB-Therapien lohnt es sich, dem Darm Sorge zu tragen. Nebst probiotischen Darmbazillen sollte bei der Ernährung auf Zucker und industrielle Kohlenhydrate (Produkte aus stark ausgemahlenem Getreide) möglichst verzichtet werden. Mit Zucker füttert man die Pilze, die eh schon ein leichtes Spiel haben, weil AB auch die gutartigen Darmbakterien killen, die Gegner der Pilzen sind.
Solltest du beim Doxy bleiben, achte darauf, dass du 3 Std. vor und nach der Einnahme keine Lebensmittel oder Getränke konsumierst, die einen hohen Mineraliengehalt aufweisen. Das sind insbesondere Milch, Milchprodukte und Mineralwasser mit hohem Gehalt an Calcium und Magnesium. Dasselbe gilt für Nahrungsergänzungen die Mineralien (Calcium, Magnesium, Zink, Eisen) enthalten. Ebenfalls sollte der Abstand eingehalten werden, wenn Magenschoner eingenommen werden, die Aluminium enthalten. Mineralien können die Resorption von Doxy und anderen Tetracyclinen um bis zu 50% mindern. Solltest du dich für einen Wechsel auf Amoxicillin entscheiden, sind die Mineralien kein Problem, da Amoxi nicht zur AB-Klasse der Tetracycline gehört sondern zu den Penicillinen.
Gute Besserung und einen tollen Urlaub wünsche ich dir.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz