21.10.2015, 01:49
(20.10.2015, 18:17)sunset schrieb: Was mir bei dem bereits vorliegenden Blutbild auffiel (als ich zuhause war - hingewiesen hatte mich darauf niemand im persönlichen Gespräch), dass ich gemäß der angegebenen Referenzwerte ("<20 ng/ml: schwerer Vitamin D-Mangel") scheinbar einen Mangel an Vitamin D aufzuweisen scheine, da bei dem als "Vitamin D (25-OH)" bezeichneten Wert 12.48 ng/ml bei mir gemessen worden waren.
Kann jemand vielleicht etwas dazu sagen (ob dies z. B. wirklich auf einen 'schweren Mangel' hindeutet - dann frage ich mich aber, warum man mich darauf überhaupt nicht angesprochen bzw. dies erwähnt hatte), und kann ein niedriger Vitamin D-Wert etwas mit der Borreliose zu tun haben?
Hallo, Sunset,
leider streiten sich die Geister immer noch heftig darum, was als 'einfacher Vitamin D-Mangel', als 'schwerer' oder als 'schwerster' gilt.
Allerdings bist du mit deinem Wert gerade durchaus im sehr heftig niedrigen Bereich, den du schnell substituieren solltest - insbesondere in Anbetracht der sonnenlosen Jahreszeit gerade.
Dass dich diagnostizierende/behandelnde Ärzte oder Laboratorien nicht auf diesen durchaus gravierenden Mangel explizit angesprochen haben wundert mich nicht, denn nicht zu Unrecht gilt diese Mangelerscheinung immer noch als Stiefkind der Vitaminversorgung in unseren Breitengraden, obwohl reichlich und ausgeprägt vorhanden (skandinavische Länder sind da sehr viel weiter).
Dem stehen seltsamerweise immer wieder die Plakat-Aktionen in vielen Arztpraxen gegenüber, man solle sich unbedingt auf Osteoporose testen lassen - nur dass ein permanenter Vitamin D-Mangel der beste Prädiktor ist, eine solche überhaupt zu entwickeln...

Ich selbst hatte letztes Jahr mitten im Hochsommer (!) einen nicht mehr messbaren Vitamin D3-Spiegel (< 4 ng/ml), und mein 'Hausarzt' erzählte mir, dass angeblich jeder 2. Mensch in Deutschland im Winter (!) 'irgendeinen' Vitamin D3-Mangelzustand habe...
Und hätte nicht der damalige Diagnostiker meines Mangels darauf bestanden, mich zu substituieren, hätte mein Hausarzt weiter um sein Budget gejammert (das gängige Mittel der Wahl sind 20.000 i. E. Dekristol, aber die sind in Deutschland verschreibungs-/rezeptpflichtig), und ich wäre immer noch im dramatischen Mangelzustand.
Und was die sog. 'Risiken' angeht, scheint Deutschland auch immer noch ein absolutes Entwicklungsland zu sein: http://forum.onlyme-aktion.org/showthrea...7#pid78777
Bei deinem (sicher durchaus gravierenden) Mangel ist ganz klar eine (hochdosierte) Vitamin D3-Unterstützung angesagt, um die Speicher wieder aufzufüllen - und lass dich bitte nicht von deinem Arzt abwimmeln!
Ein solcher Mangel ist nachweislich verantwortlich auch für extreme Müdigkeit, Leistungsschwäche, Erschöpfbarkeit, mangelnde Muskelbelastbarkeit, kognitive Probleme, und selbst für vermeintliche 'Depressionen' (die dann gar keine sind...).
Und was einen potenziellen Zusammenhang zwischen Borre und Vitamin D3-Mangel angeht:
Da kenne ich leider nur Bemerkungen aus irgendwelchen Nebensätzen, wie z. B. 'Borrelien verstoffwechseln Vitamin D.'
Was da wirklich dran ist (und ob das haltbar ist), kann ich dir nicht sagen.

Auffällig scheint mir nur, dass außer meiner Wenigkeit scheinbar doch ziemlich viele User hier im Forum damit Probleme haben/hatten (und das ohne scheinbar 'übliche' Gründe).
'Du hast keine Chance, aber nutze sie.'
Herbert Achternbusch, Die Atlantikschwimmer