Zitat:Also die Ergebnisse der im verlinkten Thread zitierten Studie stehen ja in krassem Gegensatz zu der Studie, die ich in Post #13 zitiert hatte, und die man wahrscheinlich auch nicht einfach so als 'unseriös' abtun kann (Veröffentlich auf PubMed, dies wiederum nur möglich durch Peer-Review, im 'abstract' beschriebene Methodik wirkt ziemlich überzeugend bzw. richtet sich nach den Standards für medizinische Studien, ...). Welchen Resultaten soll man jetzt eher trauen?
Und @Valtuille, gibt es denn Deiner Meinung nach überhaupt irgendetwas, bei dem die Wirkung auf persistierende Borrelien-Formen (einigermaßen) gesichert zu sein scheint? Serrapeptidase wurde in diesem Thread ja auch schon diesbezüglich in Frage gestellt, obwohl man wirklich unglaublich viel Positives darüber liest.
Was Samento und Banderol betrifft, kann ich mir bislang noch kein richtiges Urteil bilden.."
Zu 1:
Doch, genau das kann man.
PubMed ist eine Datenbank, da hat's Studien, die von weltklasse bis grottenschlecht schwanken. Peer Review sagt nur bedingt was über die Qualität aus (hängt davon ab, wer die Peers sind und wie genau sie reviewen...).
Ob man das als fachfremder Laie beurteilen kann, ist eine andere Frage.
Ob die Laborforschungen nun wissenschaftlich korrekt durchgeführt wurden (Fräulein Sapi hat nicht unbedingt einen guten Ruf bei der Community und ist eher Quereinsteigerin aufgrund eigener Betroffenheit und wird teils durch Spenden von Patienten unterstützt) kann und will ich nicht beurteilen. Was man auf keinen Fall kann, ist daraus irgendwelche Konsequenzen für die Therapie bei Menschen abzuleiten.
Das ist aber genau das, was gemacht wird. Das ist mehr als nur unwissenschaftlich, das ist gefährlich.
Welchen Ergebnissen man vertrauen sollte: Den Ergebnissen die sich in klinischen, gut gemachten Studien an Menschen als wirksam erweisen,
Was im Labor passiert hat wenig damit zu tun, was bei Menschen vor sich geht. Was bei Menschen Mittel der Wahl ist, habe ich bereits aufgeführt. Was wirksam ist, wenn diese Mittel nicht wirken, weiß man nicht.
Persistierende Borrelienformen wurden bei Menschen kaum gefunden und die Studien, die ein Überleben von Borrelien nach einer der Standardantibiosen beweisen, kann man an zwei Händen abzählen. Es gibt kaum Bestrebungen das an den Betroffenen zu untersuchen, da das ganze Gebiet vermint ist. Die Studien zu Persistern sind alle brand neu, da muss man abwarten, was dabei rauskommt.
Wichtig ist die Diagnose - die beste Therapie der Welt wird nicht helfen, wenn man die falsche Krankheit therapiert.
Bei Sapi wurde mit Konzentrationen gearbeitet, die 20-30 mal so hoch sind, wie das was im Blut erreicht wird. Im Gewebe und im Liquor kommt noch weniger an.
Wirksam auf Biofilme war Tinidazol bei 500 µg/ml - bei Menschen kommt man auf 20-30 µg/ml im Blut bei 1-1,5g. Wem bringt das nun was?
Doxy führte zu einer Vermehrung der zystischen Formen, aber erst bei einer Dosierung von 250 µg/ml - bei gängigen Dosierungen kommt man auf maximal 8 µg/ml. Trotzdem wird aufgrund dieser Studie der Verzicht von Doxycyclin empfohlen - obwohl Doxy bei vielen Betroffenen sehr effektiv ist.
Positives liest man über fast alles. Beachten muss man, dass man Serrapeptase so gut wie nie alleine nimmt, sondern mit anderen Mitteln zusammen. Ein kausaler Zusammenhang zu der erfolgten Besserung ist dadurch kaum möglich, schon gar nicht, wie dann Serrapeptase (oder was anderes) gewirkt hat.
Beachten muss man, dass es ja auch um die Langzeitwirkung geht. Einzelerfahrungen lassen sich kaum bis gar nicht auf andere übertragen und nicht immer sind Erfahrungsberichte das, was sie zu sein vorgeben.
Daher sollte man es erstmal mit dem versuchen, was sich in kontrollierten Studien an Menschen als vergleichsweise gut wirksam erwiesen hat. Dann kann das ganze auch besser einschätzen.
Wenn man experimentelle, unerforschte Therapien nimmt und sich gar nichts tut, kann es einfach sein, dass die Therapie absolut unwirksam ist.
Wegen Samento und Banderol:
Zumindest Metronidazol sollte man nicht mit Alkohol kombinieren (Antabus Effekt) - einige Ärzte empfehlen auch alkoholische Tinkturen zu vermeiden. Ob das auch für Tinidazol gilt, weiß ich nicht, wäre aber denkbar.
The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world