17.11.2015, 06:51
Zitat:Ich habe auf die Antibiotika des Arztes vertraut, dies ging dann wohl leider nach hinten los.Es gibt aber auch Patienten, die Rückfälle oder Schübe haben, trotz der "richtigen" AB. Ich hatte z.B. zu Beginn 6 Wochen Cefotaxim i.v. 3x 2g pro Tag - nach einer kurzen Pause gefolgt von durchgehend oralen Therapien über Jahre. Besagte Therapien gelten alle als wirksam bei Borreliose (bis auf eine Ausnahme) - u.a. Doxy 600 mg pro Tag. Trotzdem hatte ich so alle drei bis fünf Wochen einen Schub. Es ist nun mal so, dass nicht alle Patienten durch relativ kurze Therapien gesund werden. Es ist eine Rumpröbelei, die mitunter Geduld und auch etwas Mut braucht. Immerhin durftest du eine Besserung in den ersten vier Wochen erfahren. Das ist besser als nichts.
Ich würde erstmal ein klärendes Gespräch mit diesem aufgeschlossenen Arzt führen. Warum dieses Schema mit zum Teil für Borreliose unüblichen AB? Hat er Ko-Infektionen im Verdacht? Warum macht er den Wechsel nicht vom klinischen Ansprechen abhängig? Warum nur so kurze Therapie bis zum Wechsel? Dann würde ich fragen, ob er bereit wäre nach den Leitlinien der DGB und/oder ILADS zu behandeln, die höher dosieren als die Fachinformation der Medis es vorschreiben.
Dass der Titer angestiegen ist, hat nichts zu bedeuten. Die Titer können durch die Therapie schwanken, aber auch abhängig vom Raumklima im Labor. Titer können nur verglichen werden, wenn das Vorserum zusammen mit dem aktuellen Serum gleichzeitig im gleichen Labor unter gleichen klimatischen Bedingungen getestet wird. Auf keinen Fall können die Tests etwas über den Therapieerfolg aussagen, egal wie korrekt sie durchgeführt werden. Mann kann den Therapieerfolg bei der Borreliose nur klinisch kontrollieren. Das heisst: Hat der Patient noch Symptome, ist er noch krank. Wenn nicht, dann nicht. Dass Symptome der späteren Stadien allesamt unspezifisch sind und ihre Ursache auch in anderen Krankheiten haben können, macht die Sache nicht einfach.
LG, Regi
Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.
Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)
Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz