08.12.2015, 20:23
(08.12.2015, 15:46)urmel57 schrieb: Die Ängste kann ich gut verstehen, aber der Austausch eines Feindbildes in ein anderes kann es ja dann auch nicht sein.
Da habe ich mich vielleicht unklar ausgedrückt, aber Ängste erzeugt diese Situation für mich bisher nicht. Ich habe zwar geschrieben, dass mich die Situation krank macht, aber das bezog sich eher auf die Ignoranz der Leute und deren Toleranz gegenüber himmelschreiender Ungerechtigkeit. So lange in Deutschland noch alles klar ist, passt das schon, scheint hier das Motto zu sein.
(08.12.2015, 15:46)urmel57 schrieb: Es sind nicht DIE Schuld an irgendetwas.
Wenn zum Beispiel ein amerikanischer Präsident aufgrund einer Lüge den Irak angreift, mit der Folge, dass hunterttausende Menschen umkommen und weite Teile des Landes für immer radioaktiv verseucht sind - trägt er keine Schuld? Tragen die Medien keine Schuld, die die Lügen propagandistisch aufbereiten? Trägt das Volk keine Schuld, weil es sich jeden Unsinn auftischen lässt?
(08.12.2015, 15:46)urmel57 schrieb: Die Ängste sich in ein Auto zu setzen, eine Zigarette anzuzünden usw. juckt keinen - warum? Weil die Ängste nicht hochkommen - erfolgreiche Angststrategie.
Die Ängste mit einem warmen Wohnzimmer und Billigeinkauf vom Discounter die Umwelt zu belasten, deren Belastungen bereits deutlich spürbar sind, juckt keinen - warum ? erfolgreiche Angststrategie.
Es geht hier nicht um Angststrategie. Das ist ziemlich egozentrisch gedacht. Es geht darum, dass auch unter deutscher Beteiligung (zumindest durch Bereitstellung von Ressourcen, etc.) schwerste Verbrechen begangen werden, und die Bevölkerung das toleriert. Damit habe ich ehrlich gesagt ein Problem.
(08.12.2015, 15:46)urmel57 schrieb: Das Land torkelt nicht umher in Hilflosigkeit. Nicht mehr wie immer jedenfalls.
Da kannst du recht haben. Aber das ist keine Rechtfertigung.
(08.12.2015, 15:46)urmel57 schrieb: Ich hoffe nur, von der Massenhysterie lassen sich nicht allzuviele anstecken.
Ich weiß nicht, wo du Massenhysterie erkennen kannst. Bei einer ganz nüchternen Analyse der gegenwärtigen Vorkommnisse sieht es ziemlich düster aus. Aber dazu müsste man neben den Mainstreammedien auch andere Quellen miteinbeziehen, und da zweifle ich doch daran, dass du das getan hast.
(08.12.2015, 15:46)urmel57 schrieb: Hier würde ich eher von Verhaltensstrategien sprechen, die schon seit Urzeit dem Menschen das Überleben gerettet haben, der aber nicht schnell genug sozial der Evolution gefolgt ist.
Ich glaube nicht, dass eine Evolution in der Form wie du sie hier postulierst jemals stattgefunden hat. Und schon gar nicht kann man damit moralische Verfehlungen rechtfertigen.
(08.12.2015, 15:46)urmel57 schrieb: Zwischen Schweigen und laut durch die Straßen mit vermeintlichen Mehrheiten zu lärmen gäbe es auch noch viel Zwischenmöglichkeiten des eigenen Handelns, insbesondere in einem Rechtsstaat.
Welche?