08.02.2016, 12:50
Hallo zusammen...
ich kann den Unmut nur zu gut verstehen, denn ich hab den genau so wie ihr auch.
Letztendlich kann man nur eines mit Sicherheit sagen...die Borreliose ist wie ein Indizienprozess. Man muss versuchen durch Anamnese, Serologie, Symptomatik, Ansprechen auf Antibiotika ein Puzzle zusammenzusetzen. Je weniger man von den noch "greifbaren" Dingen zusammentragen kann, desto schwieriger wird es.
Und da ist die Differentialdiagnostik auch unglaublich wichtig. Es muss nicht alles Borreliose sein. Und die Gefahr ist unglaublich groß, dass man automatisch alles auf die Borreliose schiebt und wesentliche Dinge übersieht, die damit nichts zu tun haben oder gerade einer anderen Behandlung bedürfen als Antibiotika.
Wir wollen hier in der Beratung - gerade bei Neuankömmlingen - bestimmt keinem eine Borreliose ausreden - aber auch nicht einreden.
Sondern am besten vorsichtig an die Sache rangehen und nach Indizien suchen. Wie Heinzi ja schon schön über die Wahrscheinlichkeit geschrieben hat... zu überlegen, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Borreliose hinter den Beschwerden stecken könnte und ob - auch in Bezug auf die Intensität der Beschwerden - eine Behandlung auf Verdacht gerechtfertigt wäre.
Ja...damit haben wir hier auch eine Verantwortung... nämlich je nachdem, wo wir jemanden hinschicken, sieht die Behandlung komplett anders aus. Und wenn jemand Geld hat, dann stehen da auch alle Optionen offen.
Und da geht das Problem schon los. Je nachdem, zu welchem Spezi man geht, wird man komplett unterschiedlich behandelt und auch ohne irgendwelche Indizien oftmals auch sehr massiv. Zum Teil auch auf der Basis einer sehr fragwürdigen Diagnostik. Eine Differential-Diagnostik hat dann oftmals gar nicht statt gefunden.
Und mir sind leider auch viele Fälle bekannt, wo eine massive Antibiose gar nichts gebracht hat - außer Nebenwirkungen und zum Teil dann noch andere Probleme mehr.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Borreliose die unterschiedlichsten irrsten Symptome auslösen kann. Mich lässt z.B. allein schon die Symptom-Vielfalt aufhorchen, wenn jemand mit Borreliose-Verdacht das Forum aufsucht. Man sollte idealerweise behutsam versuchen, mehr über die Person herauszubekommen - auch wissen welche Untersuchungen gemacht wurden.
Ich bin auch sehr froh, dass diese Diskussion jetzt in einem eigenen Thread stattfindet. Zum einen, weil das Thema sehr wichtig ist und zum anderen, weil eine Neuankömmling ohne großes Wissens um die Sache von dieser Diskussion sehr verunsichert werden würde.
Und darum versteht das bitte nicht falsch, wenn wir immer wieder von Differentialdiagnostik anfangen. Ich selbst werde als sehr wahrscheinlicher Fall eingestuft und trotzdem möchte ich sicherheitshalber auch bei mir immer schauen lassen, ob es doch nichts anderes ist. bevor ich mich unnötigerweise einer Antibiose unterziehe, die dann später - wenn ich sie wirklich brauchen würden - dann nicht mehr wirkt.
LG Niki
ich kann den Unmut nur zu gut verstehen, denn ich hab den genau so wie ihr auch.
Letztendlich kann man nur eines mit Sicherheit sagen...die Borreliose ist wie ein Indizienprozess. Man muss versuchen durch Anamnese, Serologie, Symptomatik, Ansprechen auf Antibiotika ein Puzzle zusammenzusetzen. Je weniger man von den noch "greifbaren" Dingen zusammentragen kann, desto schwieriger wird es.
Und da ist die Differentialdiagnostik auch unglaublich wichtig. Es muss nicht alles Borreliose sein. Und die Gefahr ist unglaublich groß, dass man automatisch alles auf die Borreliose schiebt und wesentliche Dinge übersieht, die damit nichts zu tun haben oder gerade einer anderen Behandlung bedürfen als Antibiotika.
Wir wollen hier in der Beratung - gerade bei Neuankömmlingen - bestimmt keinem eine Borreliose ausreden - aber auch nicht einreden.
Sondern am besten vorsichtig an die Sache rangehen und nach Indizien suchen. Wie Heinzi ja schon schön über die Wahrscheinlichkeit geschrieben hat... zu überlegen, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Borreliose hinter den Beschwerden stecken könnte und ob - auch in Bezug auf die Intensität der Beschwerden - eine Behandlung auf Verdacht gerechtfertigt wäre.
Ja...damit haben wir hier auch eine Verantwortung... nämlich je nachdem, wo wir jemanden hinschicken, sieht die Behandlung komplett anders aus. Und wenn jemand Geld hat, dann stehen da auch alle Optionen offen.
Und da geht das Problem schon los. Je nachdem, zu welchem Spezi man geht, wird man komplett unterschiedlich behandelt und auch ohne irgendwelche Indizien oftmals auch sehr massiv. Zum Teil auch auf der Basis einer sehr fragwürdigen Diagnostik. Eine Differential-Diagnostik hat dann oftmals gar nicht statt gefunden.
Und mir sind leider auch viele Fälle bekannt, wo eine massive Antibiose gar nichts gebracht hat - außer Nebenwirkungen und zum Teil dann noch andere Probleme mehr.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Borreliose die unterschiedlichsten irrsten Symptome auslösen kann. Mich lässt z.B. allein schon die Symptom-Vielfalt aufhorchen, wenn jemand mit Borreliose-Verdacht das Forum aufsucht. Man sollte idealerweise behutsam versuchen, mehr über die Person herauszubekommen - auch wissen welche Untersuchungen gemacht wurden.
Ich bin auch sehr froh, dass diese Diskussion jetzt in einem eigenen Thread stattfindet. Zum einen, weil das Thema sehr wichtig ist und zum anderen, weil eine Neuankömmling ohne großes Wissens um die Sache von dieser Diskussion sehr verunsichert werden würde.
Und darum versteht das bitte nicht falsch, wenn wir immer wieder von Differentialdiagnostik anfangen. Ich selbst werde als sehr wahrscheinlicher Fall eingestuft und trotzdem möchte ich sicherheitshalber auch bei mir immer schauen lassen, ob es doch nichts anderes ist. bevor ich mich unnötigerweise einer Antibiose unterziehe, die dann später - wenn ich sie wirklich brauchen würden - dann nicht mehr wirkt.
LG Niki