12.02.2016, 23:14
Hallo SunnyMoon,
Dein Schicksal kommt leider häufig vor. Das Problem bei der Sache ist, dass Neurologen ganz bestimmte Kriterien haben, unter denen sie eine Borreliose als Neuroborreliose deklarieren und dann auch nur behandeln. Es ist für mich immer ärgerlich zu hören, wie man jemanden wie dich dann in die Psychosomatische Abteilung stecken kann. Aber mal der Reihe nach:
1. Du hattest definitiv Kontakt zu Zecken, denn Du hast sowohl FSME Antikörper (wird auch durch Zecken übertragen) wie auch einige Borreliose AK, die positiv getestet wurden.
2. Faszialparese ist ein typisches Symptom der Neuroborreliose. Die anderen Symptome passen auch zu einer Borreliose
3. Die Zuverlässigkeit der Tests ist sehr umstritten - vor allem der Liquoruntersuchung. Ich persönlich gebe da nicht viel drauf.
4. Auch das Labor hat deinen Befund als Hinweis auf eine frische Infektion interpretiert, dann sollte doch auch mal behandelt werden, oder?
5. Selbst wenn Du keine Borreliose hättest, würde aufgrund deines Zeckenkontaktes und deinen Symptomen ein Behandlungsversuch mit AB Sinn machen.
Ich kann nicht verstehen, dass jene, die immer noch den IDSA Ärzten glauben, bei Geschichten wie Deiner keine Zweifel bekommen. Da muss man doch als Arzt ins Grübeln kommen, ob die Schulmedizin wirklich alle Antworten derzeit parat hält. Schmerzen kann man ja nicht sehen und man kann uns einreden, das wäre psychosomatisch - aber eine Gesichtslähmung. Ich kann es nicht fassen. (Neurologen behandeln allerdings wirklich nur Neuroborreliosen, die sie eben durch eine LB bestätigt haben wollen. Ist diese LB negativ, dann behandeln sie nicht. Was ich nicht verstehe, warum sie dann nicht wenigstens auf die Idee kommen, die "normale" Borreliose zu behandeln und dich stattdessen in die psychosomatische Abteilung stecken.)
Ich würde dir empfehlen:
1. mach einen Behandlungsversuch. Ich rate zu mindestens 3 Wochen Ceftriaxion IV als "Grundsanierung", danach evtl. oral weiter
2. suche einen Arzt, der dich behandelt. wenn Du keinen findest, der dich behandelt, dann mache schnellstmöglich einen Termin bei einem Spezi.
Ich wünsche dir alles Gute.
lg luddi
Dein Schicksal kommt leider häufig vor. Das Problem bei der Sache ist, dass Neurologen ganz bestimmte Kriterien haben, unter denen sie eine Borreliose als Neuroborreliose deklarieren und dann auch nur behandeln. Es ist für mich immer ärgerlich zu hören, wie man jemanden wie dich dann in die Psychosomatische Abteilung stecken kann. Aber mal der Reihe nach:
1. Du hattest definitiv Kontakt zu Zecken, denn Du hast sowohl FSME Antikörper (wird auch durch Zecken übertragen) wie auch einige Borreliose AK, die positiv getestet wurden.
2. Faszialparese ist ein typisches Symptom der Neuroborreliose. Die anderen Symptome passen auch zu einer Borreliose
3. Die Zuverlässigkeit der Tests ist sehr umstritten - vor allem der Liquoruntersuchung. Ich persönlich gebe da nicht viel drauf.
4. Auch das Labor hat deinen Befund als Hinweis auf eine frische Infektion interpretiert, dann sollte doch auch mal behandelt werden, oder?
5. Selbst wenn Du keine Borreliose hättest, würde aufgrund deines Zeckenkontaktes und deinen Symptomen ein Behandlungsversuch mit AB Sinn machen.
Ich kann nicht verstehen, dass jene, die immer noch den IDSA Ärzten glauben, bei Geschichten wie Deiner keine Zweifel bekommen. Da muss man doch als Arzt ins Grübeln kommen, ob die Schulmedizin wirklich alle Antworten derzeit parat hält. Schmerzen kann man ja nicht sehen und man kann uns einreden, das wäre psychosomatisch - aber eine Gesichtslähmung. Ich kann es nicht fassen. (Neurologen behandeln allerdings wirklich nur Neuroborreliosen, die sie eben durch eine LB bestätigt haben wollen. Ist diese LB negativ, dann behandeln sie nicht. Was ich nicht verstehe, warum sie dann nicht wenigstens auf die Idee kommen, die "normale" Borreliose zu behandeln und dich stattdessen in die psychosomatische Abteilung stecken.)
Ich würde dir empfehlen:
1. mach einen Behandlungsversuch. Ich rate zu mindestens 3 Wochen Ceftriaxion IV als "Grundsanierung", danach evtl. oral weiter
2. suche einen Arzt, der dich behandelt. wenn Du keinen findest, der dich behandelt, dann mache schnellstmöglich einen Termin bei einem Spezi.
Ich wünsche dir alles Gute.
lg luddi
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Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!