Zitat:Kontrolliert trägt man mit Sicherheit keinen Schaden davon, im Gegensatz zu den sonstigen Schmerzmitteln.
Mir solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig, denn großflächige Anwendungen, die solche Aussagen zulassen würden, sind nicht erfasst. Inwieweit es doch zu Langzeitschäden führt, wie z.B psychischen Veränderungen oder auch Leber- und Nierenschäden, ist mit Sicherheit noch nicht abschließend bewertbar. Erschwerend kommt hinzu, wie auch Leonie schon angemerkt hat, dass man sich erstmal auf eine Standardisierung des Ausgangsmaterials einigen müsste. (Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch alte Arzneipflanzen im Rahmen der Nachzulassung wegen erst spät bekannter Nebenwirkungen mancher Inhaltsstoffe zum Teil vom Markt genommen werden mußten oder strenge Auflagen bezüglich des Ausgangsmaterials einhalten müssen)
Das Problem ist auch hier die mangelnden Erkenntnisse aus unabhängigen kontrollierten Studien, Erkenntnisse, welche Inhaltsstoffe in welchem Verhältnis maßgeblich an der Wirkung beteiligt sind usw.
Die vorrangige Frage, welches Risiko-Nutzen-Verhältnis es gibt und welche Alternative die Beste ist, ist nicht zu beantworten. Eine Studie im Vergleich zu sonst üblichen Mitteln oder auch gegen Plazebo wäre sicherlich interessant und notwendig - wie bei so vielem anderen auch.
Übrigens ist es gar nicht so selten vorgekommen, dass auch schon ältere Frauen, die nie ein Alkoholproblem hatten, durch z.B. Mellissengeist aus der Apotheke alkoholabhängig geworden sind. Dies ist durchaus umstritten und würde ich nicht als Argument für eine Lagalisierung von Cannabis-Präparaten verwenden wollen.
Zitat:Vor diesem Hintergrund wird klar, warum es so wichtig wäre Cannabis genauer zu untersuchen.
Es wären "maßgeschneiderte" Medikamente für unterschiedliche Beschwerdebilder denkbar.
Aber es scheint in dieser Hinsicht (mal wieder), kein gesteigertes Interesse der Pharmaindustrie zu geben.
Ein großer Grund sind auch die wahnsinnig hohen Auflagen und Kosten, die solche Studien verursachen. Ein Präparat gibt es ja schon und das wird zur Zeit gerade in der Presse zerrissen

. Da kommt auch bei forschenden Unternehmen nicht gerade Freude auf.
Liebe Grüße Urmel