Zitat:Ihr meint also. wenn eine ACA diagnostiziert ist - per Augenschein? - dann sollte eine PCR-Entnahme erfolgen und dann je nach Ergebnis AB. Richtig oder?
Die Therapieentscheidung sollte nicht nur aufgrund des PCR-Ergebnisses erfolgen. In der Hautprobe müssen sich Borrelien oder deren Bestandteile befinden, damit die PCR positiv ist. Wenn sich in der entnommenen Hautprobe keine Borrelien befinden, heisst es nicht, dass sich andernorts welche hätten finden lassen. Die PCR aus Hautproben ist zu 30-50 % falsch negativ, da die Sensitivität der PCR aus Hautproben nur 50-70 % beträgt.
http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infe...nostik.htm
(Abschnitt Erregernachweis)
Die Spezifität der PCR ist allerdings sehr hoch und liegt bei 99 %. Das heisst, falsch positive Resultate sind nur in bis zu 1 % möglich. Allerdings kann die PCR nicht zwischen lebenden und toten Borrelien unterscheiden. Wenn aber in den letzten 6 Monaten keine Therapie durchgeführt wurde, darf man bei positiver PCR von lebenden Borrelien ausgehen, inbesondere wenn die ACA akut auftritt.
Die Wahrscheinlichkeit einer positiven PCR erhöht sich, wenn man den Ort der Probenentnahme entsprechend auswählt. Meine Spezi entnahm die Probe vom Rand der Rötung. Die Stanze war 3 mm tief und musste danach genäht werden. Die Probe muss für den Versand in NaCl eingelegt werden (gibt ja so Schlaumeier, die nehmen Formalin). Das Labor muss Erfahrung haben in der Durchführung der Borrelien-PCR. Welche Labors das in D sind, weiss ich leider nicht. Evtl. können die Autoren dieser Studie über gute Labors Auskunft geben:
http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-...9_kh_z.pdf
Ich selbst habe eine durch PCR und Histologie gesicherte persistierende ACA. Wurde jahrelang nicht diagsnostiziert und deshalb nicht behandelt. Ich leide deshalb unter quälenden neuropathischen Schmerzen, wie sie auch in der Literatur im Zusammenhang mit der ACA mehrfach beschrieben werden. In meinem Fall zeigen sich die Neuropathien behandlungsresistent gegenüber allen Therapieoptionen. Die ACA als kosmetisches Problem wäre für mich vernachlässigbar. Ich persönlich würde bei strengem Verdacht auf ACA auf jeden Fall eine AB-Therapie machen, sofern andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen wurden, um das Risiko für chronische, unheilbare Folgeschäden so gering wie möglich zu halten. Die Neuropathien wünsche ich niemandem, ausser vielleicht den Borreliose-Ignoranten, die immer nur schreiben, was uns nicht hilft statt sich dahinter zu klemmen und rauszufinden, was uns hilft.
LG, Regi