So, melde mich nach einer längeren Pause zurück - habe inzwischen viel Neues erfahren und dazugelernt. Der Hausarzt meiner Mutter mag sehr menschlich sein und meine Dankbarkeit ist ihm gewiss. Doch jetzt nach den 15 Tagen Cefotaxim will er nicht weiterbehandeln. Musste leider feststellen, dass ich mich bzgl seiner Einstellung geirrt hatte. Zwar traute er mir zu, die Infusionen ganz alleine zu machen, aber er ist definitiv ein konservativer Anhänger der IDSA-Leitlinien. Seine Ansicht ist, dass 2x 3g Cefotaxim schon einer Chemo gleichkommen
und die nicht völlig verschwundenen Beschwerden wohl nur Nervenschädigungen sind. Ich solle, wie in der Behandlungsempfehlung drin steht, erst mal mind. 6 Monate abwarten und dann zum Spezi gehen. Mag sein, dass er (teilweise) Recht hat mit den Neuropathien... Dennoch bin ich nicht davon überzeugt, dass es (allein) das ist.
Cefotaxim hat meine Beschwerden immerhin um gute 25% reduziert... Allerdings kann es sein, dass eine wohlbekannte Expertin (H.-S.) richtig liegt und die Besserung nur kurzfristig anhält, etwa 4-6 Wochen. Auch der Text von Maes (2007, überarbeitet 2014) legt dies nahe: Cephalosporine haben einen anti-inflammatorischen Effekt, da sie extrazellulär im Zusammenspiel mit dem Zytokin TH2 wirken. Anders herum verschlimmerte sich damals die Symptomatik unter Doxy massiv... was auch einleuchtend ist, weil das Zytokin TH1 entzündungsfördernd ist, abgestorbene Immun- und Bakterienzellen sowie Toxine über die Lymphe abtransportiet werden mussten.
Fazit: Ich möchte unbedingt bald weitermachen mit einer kombiniert antibiotischen Langzeitbehandlung, gerne nach dem Schema eines bekannten Spezi. Er setzt offenbar häufig zuerst Hydroxychloroquin oral oder Artemisin oral ein, gefolgt von Doxy i. v. und Metronidazol i. v. Vielleicht bleiben bei Doxy i. v. die Darmprobleme ja aus...? Der Spezi schreibt auf seiner Homepage, dass es mit diesem Tetrazyklin häufig so ist (oral schlecht und i. v. gut verträglich).
Wer von euch hatte bei Doxy schon den Vergleich zwischen beiden Applikationsformen? Das passt auch zum Verdauungsthema:
@Filenada
Zitat:War und ist bei mir nicht so. Kann ich mir auch nicht so recht vorstellen, da das Kraut ja bereits vergoren ist.
Hab es mir vor ca. 1 Woche gekauft... echt nicht mein Fall!
Nicht, weil es Blähungen gab, sondern vom Geschmack her und den Blasen am Gaumen danach. Meine Hoffnung, dass unpasteurisiertes Sauerkraut besser mundet, erfüllte sich nicht... In der restlichen AB-Zeit habe ich dann auf Perenterol zurückgegriffen, was ich gut vertrage. Und in AB-Pausen plane ich, da es deutlich günstiger ist, den probiotischen Drink der Eigenmarke vom K... land zu nehmen. Momentan, weil es reduziert und deshalb gleich teuer war, jedoch von dem bekannten Markenhersteller D..... Schmeckt ganz anders. Was ich mich gerade frage:
Sind die probiotischen Drinks kurz vor Ablauf des MHD besser oder schlechter? Bei Sauerkraut z. B. heißt es ja, umso länger es vergoren ist, desto mehr Milchsäurebakterien enthält es. Doch wie sieht das bei den Drinks aus?
Und noch eine Frage (auch wenn sie vllt. dämlich klingt):
Könnte man auch stinknormale Backhefe zur Darmsanierung während der AB nehmen?
Zitat:Mit Schilddrüse kenn ich mich nun gar nicht aus. Mir hatte nur mal jemand den Tip gegeben, selbige unbedingt mit durchchecken zu lassen (Differentialdiagnostik ist unerläßlich; nicht alles ist Borreliose & Co), weil es eben auch durch sie Gelenkschmerzen geben kann. Und dann aber nicht nur die üblichen Werte wie TSH, ft 3 + 4, sondern auch die Antikörper.
Hm... Meine Werte waren bis auf T3 (erniedrigt) in Ordnung. Interessant ist, dass ich in den ersten 4-5 Tagen unter Cefotaxim ein total verschleimtes Gefühl im Hals (Kehlkopf, Schilddrüse) hatte, rasch heiser wurde und schwer schlucken konnte. Nach einer Woche legte sich das jedoch wieder und der Hals fühlt sich seitdem "gesäubert" an.
Obs da auch von pathogenen Erregern gewimmelt hat...?
@Leonie-Tomate
Zitat:Yomogi, Perenterol u.a. können theoretisch gleichzeitig mit dem AB eingenommen werden.
Mich haben Hefepräparate bei allen meinen Antibiose zuverlässig vor Durchfällen geschützt.
Die Apothekerin empfahl mir Perenterol - und da ich mich an deine Empfehlung erinnerte, hab ich es dann auch gekauft. Ist ein guter Tipp - bei der nächsten Behandlung inkl. oraler AB wird es dann mal länger getestet!
Gibt es irgendwelche maximalen Einnahmezeiten? Der Beipackzettel war hier nicht so informativ...
Zitat:Vergorenes, wie Sauerkraut-(saft) enthält leider viel Histamin. Das ist für viele Lymies nicht ganz unproblematisch.
Ich vertrage zwar Milchprodukte, aber kein Gluten...
Doch warum ist Histamin bedenklich? Nu denn, das frische Sauerkraut hab ich meiner Mutter geschenkt, die letztes Wochenende ("glücklicher" Zufall?) eine Darmgrippe hatte.
@fischera
Zitat:Leon, auf Deine 10 Fragen zur Borreliose, möchte ich einmal mit 20 IRRTÜRMERN zu diesem Thema antworten
Kenne ich schon - war aber amüsant, sie nochmals zu lesen! Denn "IrrtüRmer" passen auch gut!
@Sunflower
Zitat:Glukose ernaehrt auch die Biofilme ( Polysaccharides), deswegen wird eine glukosearme Diaet in der Regel empfohlen. Also statt Weissmehlprodukte, Vollkorngetreiden, statt Haushaltszucker, Xylit, Stevia.
Biofilme soll es auf auf den Zähnen geben - verursachen Plaque und Karies. Dann ist Low Carb mit viel Gemüse gar nicht so verkehrt...
Mir zumindest geht es damit gut, die mentale Erschöpfung hät sich in Grenzen (Insulin vs. Glucagon = Abfall vs. Anstieg des Blutzuckers).
Im Zusammenhang mit Stevia - soll nach Sapi et al. Biofilme auflösen - frage ich mich gerade, ob das auch auf Aspartam und Co. zutrifft?
Zitat:Ich halte es fuer moeglich. Cortison unterdrueckt die Immunabwehr.
Und Testosteron?
Zitat:Ist der Infektiologe Dr.H? Problem bei Cephalosporinen: sie wirken nicht intrazellulaer. Borrelien koennen sich aber in den Zellen aufhalten.Daher erscheint mir diese Statistik sehr unglaubwuerdig.
Volltreffer, was den Infektiologen angeht! War von Anfang an sehr skeptisch und hatte ihn auch darauf angesprochen, ob das nicht viel zu kurz sei... Tja. Das mit der Intrazellularität weiß ich inzwischen auch genauer... Für mich wäre eine Kombi logisch, am besten gepulst.
Erstens, weil die größten Biester nicht in die Zellen passen.
Zweitens, um dem Körper ca. 3 Tage (durch Cephalosporine) Kampfpause intrazellulär zu geben... Käme einer Verschnaufpause gleich, wo das Immunsystem ungehindert aufräumen und v. a. mal den ganzen Dreck abtransportieren kann.
Drittens, um die Herxe etwas abzuschwächen duch Wechsel zwischen TH1 und TH2.
Viertens, um die Viecher in Sicherheit zu wiegen, weil ebenfalls nur 3 Tage mit Makroliden, Tetrazyklinen und Nitroimidazolen die Teilung verhindert wird. Vielleicht bilden sich dann weniger Resistenzen, Biofilme, Zysten etc.
So wäre mein aktueller Plan gewesen. Bin aber nun gerne alternativ auch zu dem K.-Schema bereit, bloß mit einer 15-tägigen Ceftriaxon-Einleitungsphase davor (weil ich schon ein Rezept habe). Leider hat besagter Spezi erst im Oktober einen Termin...
Also doch 3 Tage Ceftri, 3 Tage Azi + Tini (oer ohne Tini, dafü am Ende Metro)?
@borrärger
Zitat:Ich versuche jetzt gerade Gluten- und Lactosefrei, da ich nach zwei Monate ohne AB immer noch auf Pantropazol angewiesen bin. Mache im nächsten Jahr einen Test.
Meinst du dieses Jahr oder erst 2016?Lässt du beides gleichzeitig weg - also Gluten und Lactose? Hast du auch jeweils schon 2-3 Wochen probiert, wo du nur eine Lebensmittelgruppe weglässt? Vielleicht könnte ein Einlauf helfen, ein Diuretikum oder Fasten... keine Ahnung.
Vielen Dank nochmals an alle für eure Antworten!
Gruß,
Léon