(12.02.2016, 11:49)Niki schrieb: Was mir aber Sorge bereitet ist, dass Threads von Neulingen durch Grundsatzdiskussionen quasi "zerschossen" werden und jemand Unbedarftes weiß nicht mehr was vorne und hinten ist. Es gibt ein paar Neulinge, die daraufhin nicht mehr gepostet haben und das wäre ganz bestimmt nicht Sinn der Sache.
da gebe ich dir recht. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, der vielleicht in der Vergangenheit nicht immer ausreichend Berücksichtigung fand.
In dem Thread, der diesen hier ausgelöst hat, ging es natürlich um etwas sehr Grundsätzliches. Es ging ja nicht darum - wie in diesem Thread - wie man eine Borreliose sicher beweisen kann, sondern es war eine konkrete Frage, ob sie in diesem konkreten Fall trotz Zeckenstich, passenden Symptomen und positivem IGG und grenzwertigen IGM ausgeschlossen werden kann.
Viele haben dann eben einen der Beiträge als einen Ausschluss einer Borreliose aufgrund der Seorologie interpretiert und waren darüber mehr als irritiert und haben das dann sicherlich auch mit der tatsächlich empfundenen Emotion formuliert, was wiederum bei anderen Emotionen auslöste und auf den Plan rief, um die Emotionalen zur Räson zu rufen, was natürlich nie funktioniert. Emotionen kann man halt nicht Emotionen bekämpfen.
Wenn man eine Borreliose nicht ausschließt, heisst das übrigens nicht, dass man eine Borreliose diagnostiziert. Ich erinnere mich nicht, hier jemals den Satz gelesen zu haben "Du hast Borreliose!". In der Regel werden Behandlungsversuche angeraten, der LTT empfohlen oder der Rat gegeben zu einem Spezi zu gehen. Manchmal drücke auch ich meine Verwunderung über den Geisteszustand einiger Ärzte aus, die trotz positiver Serologie und passenden Symptomen in der Lage sind, bei einem Förster eine Borreliose ausschließen, aber gleichzeitig felsenfest an eine psychische Erkrankung glauben. (wenn ich das tue, denke ich vermutlich zu wenig an den Neuling, sondern an andere Adressaten, was sicherlich ein Fehler ist). Manchmal - und gar nicht so selten - wird aber auch gesagt, dass das jetzt gar nicht so sehr typisch für Borreliose ist.
Vielleicht war der betreffende Beitrag mit dem Ausschluss ja gar nicht so gemeint. Es kam halt bei einigen so rüber. Ich finde aber auch, dass immer auch eine Verantwortung beim Kommunikator liegt und nicht nur beim Rezipienten. (so habe ich es zumindest während meines Kommunikationsstudiums gelernt). Es fällt ja niemanden "einen Zacken" aus der Krone, wenn man in einem Folgebeitrag klarstellt, dass man etwas so nicht gemeint hat und dass man auf keinen Fall jemand verärgern wollte oder man bekennt Farbe und steht dazu, dass man es so gemeint hat und hält dann die kontroverse Diskussion aus.
In Foren scheint es aber eher Usus zu sein, sich dann schmollend zurückzuziehen.
Ich finde es auch eine sehr gute Idee unserer sehr geschätzten urmel diesen Thread abgetrennt zu haben, aber ich fürchte dass wir keine Garantie haben, dass bei bestimmten Themen, wie z.B. "Ausschluss einer Borreliose bei positivem IGG und grenzwertigen IGM" auch künftig nicht doch wieder Diskussionen entstehen werden.
Es ist aber richtig, was du geschrieben hast. Wir müssen uns in die Position des Neulings versetzen. Er hat bis gestern noch geglaubt, was ihm seine Ärzte erzählt haben und wir sollten ihm sicherlich künftig behutsamer beibringen, dass es noch mehr Wahrheiten gibt zwischen Himmel und Erde als das was seine Ärzte erzählen - einfach damit er es besser annehmen kann.