[micci]

Hallo Alex01

wir hatten hier im Forum schon ein paar Verfechter alternativen Heilansätze. Ich finde das interessant, auch wenn ich mich nicht trauen würde diesen Weg zu gehen. Ich finde es auch ausgesprochen gut, wenn hier im Forum Vielfalt herrscht, solange sie keine gesundheitlichen Schäden verursacht. 
Wobei das Antibiotika auch kann! Es kommt in beiden Fällen wahrscheinlich auf einige Faktoren an.
So wie ich das lese, hast Du für dich diesen Weg gewählt und für dich Verantwortung übernommen. Dass sollte hier sowieso jeder tun und nicht blindlings Therapien übernehmen, ohne sich viel Hintergrundwissen anzueignen und Risikofaktoren abzuwägen.

Ich sehe es auch als reflektiert an, wenn Du heute erwägen würdest, doch erst einmal mit AB zu starten, bzw die "rosa Brille" vielleicht doch erst mal beiseite zu legen. Hinterher ist man immer schlauer und das zuzugeben zeugt von Stärke. 

Also vielen Dank für deine Schilderungen hier und für deine Offenheit 
Liebe Grüße
micci

[Susanne_05]

Schmerzen, wie noch nie in meinem Leben. Muskelkrämpfe, die im rücken beginnen und dann in den Kopf wandern...

Hallo liebe Regi,

ich wollte nochmal auf deinen Beitrag eingehen. Ist ja super, dass sich erst einmal alles wieder beruhigt hat und ich hoffe, es bleibt auch so.

Falls du dich noch weiter damit beschäftigen "willst" - hast du schon einmal an das "Stiff Person Sydrom" gedacht?

"Beim Stiff-Person-Syndrom verkrampfen und schmerzen Rücken und Beine. Es kann nicht nur in den Beinen, sondern auch auf eine Gliedmaße beschränkt oder in der Rumpfmuskulatur auftreten."
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/S...on100.html
https://www.onmeda.de/krankheiten/stiff-...-id212891/

Ich bin ja selber leider in dem "Autoimmunbereich" unterwegs und eine Bekannte von mir hat damit zu tun. Ihre schubweisen Beschwerden haben mich irgendwie an dich erinnert, v. a. auch diese Krämpfe im Rückenbereich, daher wollte ich es dir gern einmal schreiben. Kann natürlich auch etwas ganz Anderes sein, nur ein kleiner Input, falls nochmal wieder etwas auftauchen sollte, was man ja nicht hofft.

Liebe Grüße
Susanne

[urmel57]

Jetzt hinterher würde ich zumindest bei einer frischen Infektion Antibiotika nehmen oder halt das CDL.

Für unerfahrene Betroffene:

Da die Tendenz bei vielen Betroffenen mittlerweile durchaus auch in die Richtung geht, keine Antibiotika nehmen zu wollen, will ich etwas Mut machen aus dem Erfahrungs- und Wissensschatz der letzten Jahre. Hier ist Doxycyclin für frische Borrelieninfektionen das am besten geprüfte Mittel. Das Nutzen - Risiko-Verhältnis spricht viel für dessen Anwendung. Selbst eingefleischte Naturheilkundler raten dazu - alles andere wäre ein Kunstfehler. In diesem Punkt sind sich auch alle Leitlinien national und international einig. Falls es individuelle Unverträglichkeiten damit gibt, gibt es eine Reihe Ausweichsmöglichkeiten aus der Palette der Antibiotika. Nicht jede vermeintliche Nebenwirkung ist auch eine solche. Bei Borrelieninfektionen kann es gerade in den ersten Tagen zu starken Reaktionen im Sinne der Jarisch-Herxheimer-Reaktionen kommen, was nicht selten dann zum Abbruch der Antibiotikaeinnahme führt - das sollte kein Grund sein, Antibiotika nicht weiter zu nehmen, sollte aber immer mit einem Arzt abgesprochen werden.

Zu CDL gibt es nichts, was stichhaltig ein positives Nutzen -Risiko-Verhältnis aufzeigt. So kann man natürlich eigene Wege gehen, wenn man das Abenteuer sucht, aber wenn man schnell ans Ziel kommen mag, sind die eingelaufenen Wege in der Regel die Besseren. Ansonsten besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass das Immunsystem Borrelien zunächst  unter Kontrolle behält (das muss es zum Schluss auch weiterhin tun), die Gefahr, dass sich nach Besserung dann nach mehreren Jahren doch noch Symptome einer Spätborreliose entwickeln, ist allerdings ohne Erstbehandlung deutlich größer.

Zu vieles ist leider noch ungewiss bei den Behandlungen von Spätfolgen einer Borrelieninfektion, so dass man es tunlichst so früh wie möglich vermeiden sollte. Dass dem so ist, dafür zeugen die vielen Fragen Betroffener hier aus dem Forum.

Ich möchte den Thread von Dir, Alex, nicht zerreden, es ist Dein Weg, den DU gegangen bist und ich wünsche Dir von Herzen, dass deine gesundheitlichen Probleme Geschichte bleiben. Aber Du siehst ja selbst, dass es nicht so einfach übertragbar auf andere ist.

Liebe Grüße Urmel

[Regi]

Liebes urmelchen. Ich widerspreche dir nicht gerne, aber vor vielen vielen Jahren gab's mal ein Symposium in Augsburg und da waren sich die Spezis einig, dass das Amoxicillin nach ihren Erfahrungen in der Praxis bessere Wirkung zeigt als Doxyclin. Ich weiß auch nicht warum die immer noch am Doxyclyin weiter festhalten. So gut hat das in der Wormser Studie glaube ich auch nicht abgeschnitten. Die Hälfte der Probanden mussten in den folgenden 3 Jahren wiederholt Antibiotisch behandelt werden - Angeblich nicht gegen Borreliose. Ich frage mich auch, warum Vereinigungen wie zum Beispiel die Deutsche Borreliose Gesellschaft solche Erfahrungen nicht weiter verfolgen, wo eine gute Wirkung im Frühstadium so wichtig ist.

So jetzt kann ich auch wieder überall meinen Senf dazugeben. Die Tasten Treffe ich immer noch nicht so gut. Aber ich konnte mit viel Fluchen und Fauchen die Spracheingabe installieren. Die Schreibfehler sind nicht von mir sondern von Windoof.

[urmel57]

Liebe Regi,

Du weißt ja, mit Dir streite ich mich am Liebsten und bitte mach mit deiner Gesundheit Fortschritte  Leider haben diese Spezis ihre Erkenntnisse mit Amoxicillin nie in irgendeiner validen Studien verewigt oder auch nicht an den entscheidenden Stellen nachhaltig verifzieren können. Mein nicht mehr praktiziender Spezi hat mir zum Beispiel erklärt, dass Doxycyclin nach Zeckenstich auch gut die Coinfektionen abdeckt. Daher macht das Doxycyclin als erste Wahl durchaus nach wie vor Sinn, auch wenn die Wormser Studie Schwachstellen aufweist. Es gibt auch nicht nur die eine Studie dazu sondern einen ganze Abhandlung über die Studien dazu, was hier aber zu weit führt.

Darüber hinaus wird Amoxicillin zum Beispiel in Leitlinien der Neuroborreliose gar nicht empfohlen.  Anders ist das bei Erythema migrans, da ist Amoxicillin durchaus eine Option.

Wie es bei den Spätfolgen ausschaut, da wissen wir beide, da liegt vieles im Argen. Hier würde ich Ceftriaxon i.v. bevorzugen. 

Wie es bei den Spezis mittlerweile ausschaut, weiß ich leider nicht, außer, dass es anscheinend immer weniger werden, die sich mit den Details befassen.