Hallo WasIstDaLos,
ich habe Deine Berichte gelesen und möchte Dir, wie Andere auch, Mut machen für den Therapieversuch mit den Antibiotika.
Borreliose ist bis heute immer noch eine
klinische Diagnose.
D.h. alle Tests sind nur Beiwerk – schön, wenn sie was anzeigen und unsere Vermutungen bestätigen, aber nichtssagend, wenn sie negativ ausfallen.
Weil die Diagnose in erster Linie eine klinische ist, bist Du ja bei "Spezis", weil die wissen, ob Deine Symptome bestimmten Erregern und bestimmten Krankheitsbildern zugeordnet werden können.
Es ist nicht ganz ungewöhnlich, daß sich im Labor nichts nachweisen läßt.
Als Indiz sind da Deine vielen Zeckenstiche, zuletzt 2014.
Und das Labor sagt ja auch nicht „gar nichts“.
IgG-AK Bande
p83 und
p30 grenzwertig.
Ich habe nochmal nachgelesen (Dr. K. Spreen): auch p30 ist als spezifische Bande angegeben:
Zitat:Look at IgG 18, 23, 30, 31, 34, 39, 83, and 93. If 18 alone is present, that band is specific enough to support a diagnosis of Lyme. Any of these other bands, alone or in combination, indicates sero-evidence of exposure to the Bb spirochete. For IgM look at the same bands since the IgG started out originally as IgM.
Was ich selber lange Zeit falsch verstanden habe: ich dachte, daß wenn man die „vorgeschriebene“ Anzahl spezifischer Banden im WB hat, daß das dann ein "Beweis" für Erkrankung ist.
Inzwischen habe ich verstanden, daß der WB allein nie diagnostisch für eine
aktive Erkrankung ist, sondern daß er - wie ELISA - „nur“ zeigt, daß zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Exposition mit Borrelien stattgefunden hat. D.h. auch ein WB führt nur zur Diagnose, wenn man ihn in das Gesamtbild einordnet.
(Allerdings verstehe ich bis heute den Hickhack um die Anzahl der Banden nicht, weshalb dann die Anzahl spezifischer Banden überhaupt wichtig ist.)
Dein Labor schrieb:
Zitat:In den Immunoblots wurden neben den spezifischen Banden auch IgG-Antikörper mit 62 kilo-Dalton (kD) und 57 kilo-Dalton (kD), HitzeSchockProteine, HSPs, nachgewiesen. Sie sind ein unspezifischer Hinweis auf eine akute bzw. chronische Stress-Situation, wie sie z.B. durch Infektionen verursacht werden.
Das ist ein deutlicher Hinweis auf Infektionen.
Dann ist Dein Chlamydien LTT schwach positiv, und Du hast Reizhusten.
Wobei es verwundert, daß offenbar nie eine Chla-Serologie gemacht worden ist.
Es ist bei Chlamydien ähnlich wie bei Bb: Ob die Bakterien krankheitsaktiv sind, läßt sich im Wesentlichen anhand der Symptome und Krankheitserscheinungen erkennen.
Ein Labor schreibt: „
Hohe Chlamydien-IgA-Antikörper deuten allerdings auf eine noch vorhandene Infektion, beweisen sie letztendlich aber nicht. Nahezu beweisend für eine frische, noch floride Infektion mit Chlamydien ist der Nachweis von chlamydien-spezifischen IgM-Antikörpern.“
Im Wheldon-Protokoll heiß es: "
One way to tell if you have a Cpn infection is to do the NAC test. NAC kill the Elementary Bodies (EBs) stage of Cpn. If you have reactions such as sneezing, maybe itchy eyes and a sore throat, then you are most likely suffering from a Cpn infection."
Frage: Wie kann man feststellen, ob eine Chla Infektion latent oder aktiv ist?
"
Cpn is difficult to detect. Dr Stratton recommends a serologic test as being most consistent in detecting Cpn. The main indicator for a persistent Cpn infection is elevated IGG levels. Most physicians will inaccurately call this elevation an indicator of past Cpn infection and not meaningful, but Dr Stratton notes that the body conserves proteins it does not immediately need and if titres are elevated, the body is dealing with chronic exposure to Cpn from persistent infection. "
Bei Dir wurden auch IgG Antikörper gegen Mykoplasmen gefunden. Meines Wissens sind auch Mykoplasmen besonders schwer nachzuweisen. D.h. es ist nicht ausgeschlossen, daß in Deinem Mix auch M. mitspielen. M. gelten laut Literatur als
ein möglicher Grund, weshalb es lange dauern kann, bis die richtige AB-Kombination gefunden ist.
Wie Andere es schon geschrieben haben, sieht Dein ganzes Krankheitsbild auch für mich infektiös aus. Und mit guten Spezis an der Seite, wie Du sie wohl hast, finde ich die begonnene Kombinations-Antibiose absolut richtig.
Fieber z.B. ist ein nahezu universelles
Anzeichen für systemische Infektion. Fieber entsteht, wenn das Immunsystem gegen
Pathogene kämpft. Manch Pathogene können keine hohen Temperaturen ertragen und gehen ein.
Dann ist da noch Quecksilber (DMPS-Test, Dunkelfeld). Quecksilber bildet mit Pathogenen eine unheilige Allianz. Das heißt, ich würde zu einem späteren Zeitpunkt ganz sicher auch eine Metallausleitung machen.
Dann gab es im thread die Anmerkung, daß es Personen gibt, die
keine AK bilden. Dazu findet man im Buch von Fr. Hopf-Seidel (
Krank nach Zeckenstich, 2008, S. 274)
Zitat:In einigen Studien hatte sich der Verdacht ergeben, daß bestimmte HLA-Subtypen für bestimmte Krankheitsverläufe bei Borreliose mitverantwortlich sind. Man fand heraus, daß einige Subtypen sich gehäuft bei Patienten finden, deren IS keine AK gegen Borrelien bildet (sog. seronegative Patienten)
HLA-DRB1*0102, *0101, *0104, *0105
Diese Informationen können in Einzelfällen eventuell dazu beitragen, besser zu verstehen, warum bei einigen Patienten die serologischen Befunde nicht zu seinem serologischen Bild passen. Es stellt sich oft die Frage, warum trotz Krankheitsempfinden des Patienten eine Seronegativität vorliegt ….
Ich bin z.B. HLA-DRB1*0101
Zitat:Beitrag #61
IgG1: 747 (405-1011 mg/dl)
IgG2: 106 (169-786 mg/dl)
IgG3: 38 (11-85 mg/dl)
IgG4: keine (3-201 mg/dl)
Ach so: Therapeutische Konsequenz IgG2/4 Mangel wäre Globulinspritzen. Aber ich glaube irgendwie nicht, dass das IgG ursächlich ist. Mein Gefühl sagt mir, dass da mehr im Busch ist und hoffentlich nach den Besuchen in der Immunologie ans Licht kommt.
Zitat:IgG4: Indikator für chronische Antigenexposition. Die klinische Relevanz eines isolierten IgG4-Mangels ist umstritten. Meist kombiniert mit IgG2-Mangel und /oder IgA-Mangel.
IgG2: Vorwiegend Antikörper gegen bakterielle Kapselpolysaccharide. Ein Mangel führt deshalb überwiegend zu Infektionen mit bekapselten Bakterien
http://labor28.de/fileadmin/user_upload/...en_l28.pdf
Was Deine
Herzrhythmusstörungen betrifft, wollte ich Dich noch auf Kalium aufmerksam machen. Ich hatte über lange Zeit sehr ähnliche Herzrhythmusstörungen. Diese wurden erstmalig deutlich besser, nachdem ich
hochdosiert Kalium eingenommen habe, nachdem ein intrazellulärer Kaliummangel festgestellt worden war. 90% (oder mehr) des Kaliums befindet sich in den Zellen. Ich habe das hier beschrieben:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=7560 Beitrag #1
Später gab es noch einen schönen Überraschungseffekt: Im Laufe meiner ersten kombinierten Antibiose verschwanden die Rhythmusstörungen völlig. D.h. meine Rhythmusstörungen beruhten neben dem Kaliummangel eindeutig auch auf einer Infektion.
Anmerkung: Bei hochdosierter Einnahme von B12 kann es in Einzelfällen zu ganz erheblichem Kaliummangel kommen.
Fazit: Ich finde richtig, daß Du die Behandlung mit den zwei erfahrenen Begleitern machst. Ich glaube, daß solche Krankheitszustände a) fast immer durch Infektionen verursacht sind, und b) daß die Behandlung so schnell wie möglich und so intensiv wie möglich erfolgen sollte.
Bei unerträglichen Herx würde ich alle Mitte nutzen, die beschrieben sind:
Auslaugenbäder mit Magnesium-Sulfat
Entgiftungsorgane unterstützen ect.
Und evt. einzelne AB in der Kombination wechseln.
Und natürlich immer Kontrollen, um zu wissen, wo man steht.
Ich wünsche Dir, daß Du bald einen Streifen Licht am Horizont siehst.